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Im Zeichen der Schnecke|Slow Food

Im Zeichen der Schnecke

18.10.2017

Ingolstadt (DK) Unter dem Motto „25 Jahre Slow Food Deutschland – Weil uns die Zukunft des Essens und unserer Lebensmittelerzeuger wichtig ist“ feiert Slow Food Deutschland gemeinsam mit den rund 14 000 Mitgliedern das 25-jährige Vereinsjubiläum. Und die Ingolstädter Slow-Food-Anhänger haben gleich doppelten Grund zur Freude: Ihr Convivium − so werden die lokalen Gruppen des Vereins bezeichnet, in Deutschland gibt es rund 85 von ihnen − wird heuer 10 Jahre alt.Die thematische Bandbreite der Jubiläums-Veranstaltungen, die bereits seit März stattfinden, reicht von regionaler Esskultur über Lebensmittelverschwendung bis hin zur Ganztierverarbeitung und guter Schulverpflegung. Bundesweite Mitmach-Aktionen und Dialogveranstaltungen laden Verbraucher ein, traditionelles Lebensmittelhandwerk kennenzulernen. Und den Geschmack regionaler Arten und Sorten wiederzuentdecken.Slow Food Deutschland wurde im Jahr 1992 gegründet − Erkennungszeichen der Bewegung ist die Schnecke. „Nun hat die Slow-Food-Bewegung in Deutschland das Vierteljahrhundert erreicht: Mit 25 steht man auf der Zeitachse der Lebensalter und seiner Zuordnungen heute an der Schwelle zum Erwachsen werden. Die Tatsache, dass man vor Vollendung des 25. Lebensjahres gerade noch als Jugendlicher oder Auszubildender bei der betrieblichen Vertretung wählbar ist, dass man noch als Teil einer Familienkrankenversicherung durchgeht, oder es das letzte Jahr ist, in dem Eltern Kindergeld für das junge Wesen beziehen können, zeigt ganz sachlich und nüchtern, dass Kindheit und Jugend als Lebensalter zu Ende gehen“, führte Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V. beim Festakt im Rathaus in Bremen im Juni aus. Und ging natürlich noch einen Schritt weiter: „Wenn ich das auf unseren Verein übertrage, so kann ich der Wahrnehmung nur zustimmen, dass wir uns auf der Scheide zwischen Jugend und Erwachsensein befinden. Der Verein ist sozusagen gereift, er hat stark zugelegt seit den Anfängen als Genussverein mit sehnsuchtsvollem Blick auf die Alpensüdseite. Er ist zu einer veritablen jungen Nichtregierungsorganisation geworden, die zum Ziel hat, das Ernährungssystem zu verändern und damit zu verbessern.“ Während der Verein also als Bewegung für den Erhalt des guten Geschmacks und der lokalen Esskultur begann, hat er sich inzwischen zu einer politisch orientierten Organisation entwickelt. Erklärtes Ziel ist die notwendige Umgestaltung des Lebensmittelsystems hin zu mehr Nachhaltigkeit. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks sowie der regionalen Geschmacksvielfalt sind dabei nach Ansicht der Slow-Food-Bewegung genauso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger und die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.Das Slow-Food-Convivium Ingolstadt feierte unter dem Motto „Langsam isst auch Ingolstadt besser“ seine Geburtstagsfeier im Juli. Das Convivium nutzte dabei die Chance, den anwesenden Gästen Einblick in die genuss- und verantwortungsvolle Arbeit von Slow Food zu geben. „Auch wenn der Genuss und die Freude bei unserer Feier sicher im Vordergrund standen, sollte auch die Bewusstseinsbildung nicht zu kurz kommen. Und offensichtlich haben unsere Themen in Theorie und Praxis überzeugt. Denn wir konnten vor Ort zahlreiche neue Mitglieder für Slow Food gewinnen. Das freut mich persönlich natürlich riesig“, so Michael Olma, Leiter der Ingolstädter Gruppe.

Slow Food

18.10.2017 08:00 Uhr

Doppelter Geburtstag: Seit 25 Jahren gibt es die Slow-Food-Bewegung in Deutschland, seit 10 Jahren in Ingolstadt

Im Zeichen der Schnecke-2
Foto: Thinkstock

DIE MISSION

Slow Food setzt sich für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein: Gut nicht nur in geschmacklicher Hinsicht, sondern auch im Sinne von gesund. Sauber, weil es auf saubere Art hergestellt wird – also ohne Schaden an Natur und Tier anzurichten. Und fair, weil die Menschen, die es erzeugen, verarbeiten und in den Handel bringen, eine faire Entlohnung für ihre Produkte und ihre Arbeit erhalten. Slow Food tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von Qualitätslebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit bewussten Verbrauchern zusammen.