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Vom Maurer bis zum Stuckateur|Das Bauhandwerk bietet nicht nur vielseitige Berufsmöglichkeiten, sondern auch interessante Karrierechancen

Vom Maurer bis zum Stuckateur

Stuckateur ist einer der kreativsten Berufe, den das Bauhandwerk zu bieten hat. Foto: Bauinnung München

Stuckateur ist einer der kreativsten Berufe, den das Bauhandwerk zu bieten hat. Foto: Bauinnung München

16.07.2020

Die Palette der Ausbildungsberufe innerhalb des Bauhandwerks ist außerordentlich breit und umfasst Maurer, Straßenbauer, Fließen-, Platten- und Mosaikleger, Baugeräteführer, Beton- und Stahlbetonbauer, Stuckateur, Rohrleitungsbauer, Tockenbaumonteur, Kanalbauer, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer, Gleisbauer, Estrichleger, Brunnenbauer, Spezialtiefbauer, Feuerungs- und Schornsteinbauer und Werksteinhersteller.

Der Maurer gilt als der Allrounder auf der Baustelle. Er ist beim Bau eingebunden von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung – vom Keller bis zum Dach. Die Ausbildung dauert im Normalfall drei Jahre und findet im Ausbildungsbetrieb, in der Berufsschule und im überbetrieblichen Ausbildungszentrum statt. Voraussetzung ist der Schulabschluss. Die Verdienstmöglichkeiten sind recht gut: Bereits ein Azubi verdient im ersten Lehrjahr 850 Euro im Monat und rund 1500 Euro im dritten Lehrjahr. Ein geprüfter Polier oder Meister kommt auf rund 5000 Euro im Monat. Die Karriere kann die Stufen Geselle, Vorarbeiter, Werkpolier bis zum geprüften Polier oder bis zum Erwerb des Meistertitels laufen. Auch kann man sich als Bauunternehmer selbstständig machen.

Ausbildung und Karriere laufen bei den meisten anderen Bauberufen ähnlich. Allerdings fallen die einzelnen Berufsbilder sehr unterschiedlich aus. Der Straßenbauer sorgt für gute Verbindungen – vom Fahrradweg bis hin zur achtspurigen Autobahn. Dabei gehören Pflasterarbeiten, Plattenlegen und Asphaltieren zum Tagesgeschäft.
 

Fließen-, Platten- und Mosaikleger zählen zu den Bauprofis. Sie bekleiden Wände, Böden und Fassaden.Das ganze mit Wandbelägen und Natursteinen. Die Arbeiten finden sowohl im Freien als auch in Innenräumen statt.

Ohne Baugeräteführer geht auf der Baustelle fast gar nichts. Er bringt die Maschinen in Bewegung und führt Bagger, Radlader, Planierraupe oder Kran. Der Baugeräteführer steuert nicht nur, sondern überprüft und repariert auch.

Der Beton- und Stahlbetonbauer ist ein Teamplayer und Perfektionist. Moderne Architektur ist ohne Beton fast nicht mehr vorstellbar. Beton- und Stahlbetonbauer bauen Großobjekte wie Brücken, Staudämme, Hochhäuser und Wohngebäude.

Einen der kreativsten und vielseitigsten Bauberufe übt der Stuckateur aus. Er gestaltet Innen- und Außenfassanden und kreiert wahre Unikate. Dabei verschönert er nicht nur, sondern hilft durch moderne Techniken, Energie einzusparen.
 

Der Rohrleitungsbauer verlegt kilometerweit Rohre. Nach und nach erbaut er so ein riesiges Rohrleitungssystem, um täglich Millionen Menschen mit Wasser, Gas und Fernwärme zu versorgen.

Als Trockenbaumonteur stellt der Handwerker in modernsten Verfahren und Techniken komplette Wand-, Decken- und Fußbodensysteme her. Mit diesem Fachwissen wird der Raum überhaupt erst funktional und wohnlich.

Der Kanalbauer baut Abwasserleitungen vom kleinen Hausanschluss bis hin zu großen Abwassersammlern. Er verlegt Rohre aus Kunststoff, Beton, Steinzeug und Stahl. Alles, aber Hauptsache Tief unter der Erde.

Der Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutzisolierer kümmert sich um die Isolierung von Rohrleitungen und Lüftungskanälen, um möglichst viel Energie zu sparen. Die Baustellen liegen in Kraftwerken, Kühlräumen oder Heizanlagen.

Beim Gleisbauer kommt es auf den Millimeter an. Er baut und repariert die Fahrwege für Schienenfahrzeuge. Dazu verlegst er neue Schwellen, Schienen und Weichen. Bei Zug-Geschwindigkeiten von über 300 Kilometern pro Stunde muss dabei alles aufs Haar passen.

Mit den unterschiedlichsten Materialien erstellt der Estrichleger die optimale Fußbodenkonstruktion für Wohnbauten, Industrieanlagen und öffentliche Gebäude und schafft so die Basis gegen Schallbelästigung und Wärmeverluste.

Der Brunnenbauer arbeitet sich naturgemäß bis in die Tiefe vor. Er saniert Brunnen zur Förderung von Grundwasser. Auch die Beschäftigung mit Grundwasserabsenkungsanlagen, Pump- und Wasserreinigungsanlagen gehören zu diesem Berufsfeld.

Der Spezialtiefbauer erstellt besonders tragfähige, teils komplizierte Fundamente für Großbauwerke wie Brücken, Fernsehtürme, Tunnel und Hochhäuser. Er schafft die Basis für die Bauwerke mithilfe modernster Maschinen.

Hoch hinaus geht’s als Feuerungs- und Schornsteinbauer. Er baut und saniert industrielle Feuerungsanlagen, stellt feuerfeste Auskleidungen her und errichtet Schornsteine für jeden Bedarf – ob einen Kamin fürs Eigenheim oder einen Industrieschornstein für ein Kraftwerk.

Ein bisschen wie ein Koch agiert der Werksteinhersteller. Aus unterschiedlichen Rezepturen stellt er Betonsteine, Naturwerksteine sowie künstliche Steine her und verlegt, verankert oder montiert diese auf der Baustelle. Während der Ausbildung ist der Lehrling in all diesen Bereichen im Einsatz. DK

Wirtschaftsklima

Das Wirtschaftsklima in der EU hat sich mit den Lockerungen der Corona-Einschränkungen im Juni aufgehellt. Nach dem historischen Einbruch im April werde die wirtschaftliche Lage wieder deutlich positiver eingeschätzt, referierte das Statistische Bundesamt unter Verweis auf europäische Daten. Der im Auftrag der EU-Kommission erhobene „Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung“ liege allerdings noch weit unter dem Niveau von vor der Pandemie.

Den Angaben zufolge stieg der Indikator im Juni gegenüber dem Vormonat um 8,1 Punkte auf 74,8 Punkte. Im vom Lockdown voll getroffenen Monat April war der Indikator um 30,8 Punkte auf 63,8 Punkte eingebrochen. dpa