Wer heute baut oder renoviert, der legt in der Regel Wert darauf, dass mit möglichst umweltfreundlichen und gesundheitsgeprüften Materialien gearbeitet wird. Aus guten Gründen: Zum einen soll der ökologische Fußabdruck möglichst klein ausfallen. Zum anderen ist eine wohngesunde Umgebung in den eigenen vier Wänden, in denen wir einen Großteil unseres Privatlebens verbringen, besonders wichtig. Doch worauf kommt es bei der Baustoffauswahl an – und wie findet man Produkte und Hersteller, auf deren Angaben Verlass ist? Vorteilhaft sind in der Regel Baumaterialien, die überwiegend aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen bestehen und in denen auf problematische Chemikalien verzichtet wird. Gute Beispiele sind Dämmstoffe aus Holzfasern oder Hanf, Holzfertigparkett oder Silikat-Wandfarben.Wer sich im Dschungel der Angebotsvielfalt zurechtfinden möchte, der kann sich in der kostenlosen und frei verfügbaren Datenbank des unabhängigen Vereins natureplus unter www.natureplus-database.org einen guten Überblick verschaffen. Rund 650 zertifizierte Produkte haben Eingang in die Datenbank gefunden. Sie entsprechen nicht nur den gültigen technischen Normen, sondern müssen darüber hinaus nach besonders strengen Maßstäben auf Schadstoffe geprüft sein. Dazu werden alle erfüllten Grenzwerte ausgewiesen, zum Beispiel für die Summe der flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), für Formaldehyd oder auch für unerwünschte Schwermetalle oder Biozide. Aufgrund einer Deklaration ähnlich wie bei Kosmetika kann man sich genau informieren, welche Stoffe im Produkt enthalten sind. So gibt diese „Positivliste“ Auskunft, welche Produkte sich für die Gestaltung wohngesunder Innenräume eignen.Doch nicht nur das Produkt selbst zählt. In den ökologischen Fußabdruck fließen noch viele weitere Faktoren ein. Dazu gehören die Herkunft und die umweltverträglichen Verfahren zur Gewinnung der Rohstoffe, der Energieaufwand für die Herstellung und Verarbeitung der Baustoffe, die Sozialverträglichkeit der Produktion und die Möglichkeiten, den Baustoff nach dem Ende seiner Nutzungszeit umweltgerecht zu entsorgen oder dem Recycling zuzuführen. djd