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Von Anfang an gesünder essen|Ernährungsbedingte Krankheiten treffen schon die Jüngsten – Eltern können vorbeugen

Von Anfang an gesünder essen

Selbst gekocht schmeckt immer gut, und Spaß macht es mit Mama und Papa sowieso.

Selbst gekocht schmeckt immer gut, und Spaß macht es mit Mama und Papa sowieso.

27.02.2020

Bereits Dreijährige leiden in Deutschland unter Übergewicht und weiteren, alarmierenden Folgen von unausgewogener Ernährung und Bewegungsmangel. Das ergab kürzlich eine umfangreiche Studie des Berliner Robert-Koch-Instituts. Demnach sind 15,4 Prozent der 3- bis 17-Jährigen übergewichtig oder sogar fettleibig.

„Schon im Kindesalter weren wichtige Weichen für die Gesundheit gestellt“, weiß Peter Jentschura aus Münster, Experte für ganzheitliche Ernährungsfragen und Bestsellerautor („Gesundheit durch Entschlackung“). Seine wichtigsten Tipps:

■ Weniger Zucker: Maximal zehn Prozent der täglichen Geamtenergiezufuhr sollten aus Zucker gewonnen werden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Kinder überschreiten diesen Wert bei uns um rund 75 Prozent. „Zu den bekannten Folgen gehören Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes“, erklärt Jentschura. Ein einfacher Schritt, die Zuckermenge im Alltag auf Dauer zu reduzieren: Säfte und Softdrinks durch Wasser, ungesüßten Tee oder dünne Saftschorlen ersetzen – denn gerade in den süßen Getränken versteckt sich ein Großteil des Zuckers.

■ Weniger Fertigprodukte: Ob Frühstücksflocken oder Tiefkühlgericht – auch hier verbirgt sich jede Menge Zucker, dazu oft ungesunde Fette und für die Ernährung „leere“ Kalorien in Form von Weißmehl. „Gerade Kinder brauchen aber möglichst nährstoffreiche Mahlzeiten“, erklärt der Fachmann. „Bereiten Sie das Essen daher frisch zu und beziehen Sie Ihre Kinder mit ein, um deren Neugierde zu wecken.“

■ Bewusster essen: Schon den Jüngsten kann man vermitteln, dass Essen wertvoll ist und unser Körper gesunde Lebensmittel braucht, um fit zu bleiben. „Leider vergessen das auch Erwachsene leicht. Gemeinsame Mahlzeiten in aller Ruhe können das Bewusstsein dafür schärfen.“

■ Bewegung einbauen: Nur jedes vierte Kind schafft es, täglich mindestens eine Stunde lang körperlich aktiv zu sein. Auch zu diesem Ergebnis kam die Studie. Bewegungsmangel fördert jedoch nicht nur das Übergewicht, sondern begünstigt ebenfalls Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen. „Überlegen Sie, wann das Auto stehen bleiben könnte, informieren Sie sich über Sportangebote in der Nähe und werden Sie gemeinsam mit Ihren Kindern aktiv“, ermutigt Jentschura.

■ Entspannt bleiben: Verbote sind beim Thema Ernährung allerdings fehl am Platz. „Viel ist erreicht, wenn man versucht, sich zu 80 Prozent an eine basenüberschüssige Kost zu halten.“ Wie das funktioniert, erklärt der Fachmann auch in seinem Ratgeber „Gesundheit durch Entschlackung“ (352 Seiten, 17,50 Euro, www.verlag-jentschura.de). Sein wichtigster Rat zum Schluss: „Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran. Denn eine ungesunde Lebensführung ist nicht angeboren. Sie wird erlernt.“ djd