Die ganze Familie freut sich schon auf den langersehnten Urlaub – und die Einbrecher auch. Wenn niemand zu Hause ist, haben sie freie Bahn. Wer einige Tipps beherzigt, kann das Risiko, nach dem Urlaub eine ausgeräumte Wohnung vorzufinden, herunterschrauben. Zeitschaltuhren für Rollläden und für die Lichter im Haus suggerieren Anwesenheit – und schrecken Einbrecher ab. Allerdings sollte der Nachbar informiert werden, damit nicht er Alarm auslöst, weil im Haus gegenüber das Wohnzimmer beleuchtet ist, obwohl sich die Bewohner doch von ihm in Richtung Schwarzwald verabschiedet haben. Überhaupt ist es sinnvoll, die Nachbarn über die eigene Abwesenheit in Kenntnis zu setzen. Sie können das Anwesen im Auge behalten. Der freundliche Nachbar kann auch regelmäßig den Briefkasten leeren. Man revanchiert sich dann, wenn er verreist. Die Alternative ist der Lagerservice, den die Deutsche Post – kostenpflichtig – anbietet. Abos sollten abbestellt werden.
Klar, das Fenster und Türen abgeschlossen sein sollten. In der Eile des Aufbruchs kann das schon mal vergessen werden. Deshalb: Alle Zugänge gründlich überprüfen – auch im Keller und in der Garage.
Vorsicht bei Anruf
Manche Einbrecher telefonieren, um in Erfahrung zu bringen, ob jemand daheim ist. Schallt ihnen vom Anrufbeantworter ein fröhliches „Wir sind im Urlaub“ entgegen, kann er schon mal Stemmeisen und Schraubenzieher bereitlegen. Also am besten den Anrufbeantworter abschalten. Gefahr lauert auch am Flughafen. Verbrecher spähen gern die Adressetiketten am Koffer aus. Das sollte der Reisende berücksichtigen.
Postings und Selfies aus dem Urlaub erfreuen sich größter Beliebtheit. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Diebe können unter Umständen durch die sozialen Netzwerke herausfinden, dass man sich gerade nicht am Heimatort aufhält.
Während der Abwesenheit sollten Wertgegenstände im Safe oder in einem Schließfach deponiert und Autoschlüssel und Autopapiere auf jeden Fall getrennt aufbewahrt werden.
Grundsätzlich aber sollten die eigenen vier Wände möglichst einbruchsicher gestaltet werden. Zusätzliche mechanische Sicherungen an Türen und Fenstern schrecken viele Täter ab und sind deshalb eine gute Investition. Durch staatliche Förderungen werden Modernisierungsmaßnahmen rund um den Einbruchschutz bezuschusst. Wie die Gewerkschaft der Polizei auf ihrem Internetauftritt informiert, seien Gitter eine gute Methode, um Fenster zu sichern. Sie sind die einzige von Versicherungen anerkannte Variante, wenn ein Fenster bei einem Einbruch auf Kipp gestanden hat. Besonders für das Gäste-WC oder das Badezimmer kann ein Gitter eine gute Sicherungsmöglichkeit darstellen. Sichere Türen zeichnen sich durch ein stabiles Türblatt, einen besonders befestigten Rahmen, ein spezielles Schließsystem, oft Mehrfachverriegelungen, einen Schutzbeschlag mit Ziehschutz oder mit ziehgeschützem Zylinder und durch eine Bändersicherung aus. Für Kellertüren und -fenster gibt es laut Angaben der Polizei sehr effektiv sichernde Gitterroste mit entsprechenden Spezialsicherungen: Die Platten werden so montiert, dass der Rahmen des Gitters nicht angreifbar ist, und sie werden dann mit Ketten im Mauerwerk der Fensterleibung verankert.
Ein Extra-Augenmerk sollte dem Kellerabgang gewidmet sein. Dort ist der Täter für die Blicke Dritter verschwunden. Man kann aber eine DIN-geprüfte Tür der Widerstandsklasse 2 mit Bandseitensicherung und Mehrfachverriegelung einsetzen – oder noch besser eine nach außen aufgehende Tür. Dann kann ein Täter nur zu sich hin hebeln, was schwieriger ist und seine Zeitdauert. Die Zeit arbeitet aber gegen den Einbrecher. Dauert es ihm zu lange, wird er in aller Regel sein Tun abbrechen. DK
Alarmanlage schreckt ab
Vor dem Urlaubsantritt bietet sich die Überlegung an, eine Fachfirma mit der Installation einer Alarmanlage zu betrauen. Denn fast die Hälfte aller Täter lässt sich durch eine solche Anlage vom Einbruch abhalten. Bei Bewegungsmeldern ist zu beachten, dass sie auch bei jedem Haustier anschlagen. Eine sanfte Dauerbeleuchtung am rückwärtigen Bereich des Hauses wäre eine Alternative. Sinnvoll könnte auch eine Videoüberwachung sein. Wer weiß, dass er beim Einbruch von einer Kamera erfasst wird, dürfte es sich zweimal überlegen, ob er tatsächlich dieses Anwesen heimsucht.
Übrigens: All diejenigen, die ihren Urlaub in den heimischen Unterkünften verbringen, bittet die Polizei, bei verdächtigen Personen oder auch Fahrzeugen, Hinweise über den Notruf 110 an die Polizei weiterzugeben. Jeder Hinweis kann nützlich sein. DK