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Abwechslung ist Trumpf|Viele heimische Gastronomen bieten in der Corona-Krise Speisen zum Mitnehmen an – Auch Bäcker gut gerüstet

Abwechslung ist Trumpf

Feines für zu Hause: Vom Schweinsbraten über die Pizza bis zum Spargel und frischen Brot – Gastronomen und Bäcker aus Stadt und Umland bieten auch in der Corona-Zeit alles, was das Herz begehrt. Fotos: Adamczyk, Imago

Feines für zu Hause: Vom Schweinsbraten über die Pizza bis zum Spargel und frischen Brot – Gastronomen und Bäcker aus Stadt und Umland bieten auch in der Corona-Zeit alles, was das Herz begehrt. Fotos: Adamczyk, Imago

04.05.2020

„Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“  

Dieses geflügelte Wort frei nach Johann Wolfgang von Goethe erhält in diesen Tagen eine ganz neue Bedeutung. Denn durch die Ausgangsbeschränkungen, die jetzt seit gut sechs Wochen gelten, wurde allen bewusst, wie schnell es mit dem „in die Ferne schweifen“ vorbei sein kann. „Zu Hause bleiben“ hieß– und heißt in weiten Teilen immer noch – plötzlich die Devise. Damit waren und sind die eigenen vier Wände für viele nicht mehr nur ein Rückzugsort, sondern auf einmal der Mittelpunkt des Lebens. 

Was gibt es denn heute?

Und nach der ersten Eingewöhnung sah sich so mach eine(r) plötzlich mit einem ganz neuen Problem konfrontiert: „Was soll ich denn heute bloß wieder kochen?“ Denn für viele Menschen gehört nun einmal ein regelmäßiger Besuch in einem Wirtshaus, der italienischen Pizzeria oder einem gehobenen Restaurant – verbunden mit einem Treffen mit der Familie oder Freunden – einfach zu einem schönen Leben dazu.

Zwar müssen wir alle noch einige Zeit warten, bis die Lokale wieder öffnen dürfen, doch es gibt Abhilfe: Viele Gastronomen in Stadt und Umland haben sich angepasst und bieten ihre Speisen jetzt auch zum Abholen oder sogar mit einem Lieferservice an. Damit kommt auch für Menschen, die nicht so gerne selbst kochen oder einfach einmal eine Pause vom Corona-Eintopf genießen möchten, Abwechslung auf den Tisch. Wie wär‘s denn beispielsweise mal wieder mit einem schönen knusprigen Schweinsbraten oder Schäuferl aus dem Rohr mit Knödeln und einem knackigen Frühlingssalat? Oder passend zur Saison mit frischem Spargel mit Schinken und Sauce Hollandaise? Und das alles ohne Einkaufen, langes Vorbereiten und lästiges Saubermachen der Küche hinterher. Alles kein Problem, die heimische Gastronomie ist bestens darauf vorbereitet und die Wirte freuen sich schon auf einen Besuch.

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Wer dagegen in Urlaubsgefühlen oder in der Erinnerung an das Dolce Vita eines Sommers in Italien schwelgen möchte, der ist in einem italienischen Restaurant richtig. Auch hier haben sich viele Gastronomen auf die geänderte Situation eingerichtet und bieten einen Außer-Haus-Verkauf an. Und wem beim Gedanken an eine knusprige Pizza mit zart schmelzendem Mozzarella aus dem Holzofen oder einem Saltimbocca alla Romana mit frischem Salbei und mit in Butter geschwenkten Gnocchi das Wasser im Munde zusammenläuft, der sollte nicht lange zögern und einmal wieder etwas bei seinem Lieblingsitaliener bestellen – und als Nachtisch lockt gleich noch das hausgemachte Tiramisu dazu.

Die passende Begleitung zu einer schönen bayerische Brotzeit mit der Familie zu Hause gibt es dagegen beim nächsten Bäcker. Die heimischen Betriebe halten traditionell eine große Vielfalt der feinsten Brot und Gebäcksorten bereit. Angepasst an die aktuellen Abstands- und Hygienevorschriften haben alle Bäckereien auch seit Beginn der Corona-Krise uneingeschränkt geöffnet. Und was schmeckt jetzt im Frühling besser als ein kräftiges Sauerteigbrot mit frischen Radieserln vom Gärtner oder einfach mit Butter und Schnittlauch?

Die Zeit überbrücken

Man sieht, mit Kreativität lässt sich die Zeit bis zur Wiedereröffnung der heimischen Gastronomie überbrücken. Denn bei all dem nicht zu vergessen ist: Was für Freunde der feinen Küche des Lieblingsrestaurants vielleicht nur eine lästige Einschränkung des gewohnten Lebens bedeutet, ist für die Wirte und Restaurantbetreiber ebenso wie für die Hotellerie eine finanzielle Katastrophe. Wer jetzt seinem Stammlokal treubleibt und den Wirten die Möglichkeit gibt, in diesen schweren Zeiten wenigstens ein klein wenig von den früheren Umsätzen zu retten, hilft ihnen ein Überleben des Unternehmens bis nach der Krise zu sichern. Denn bis einigermaßen Normalität einkehrt, wird es noch dauern. Derzeit steht laut jüngsten Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder eine Wiedereröffnung der Gastronomie erst „um Pfingsten herum“ im Raum. DK