Mit einem dreitägigen Familienfest rückt Hilpoltstein seine Burg in den Mittelpunkt: Es sind die Ritterspiele beim Mittelalterfest, das die Besucher regelmäßig begeistert.
Dass sich Mittelalterfeste in der Bevölkerung weiterhin zunehmender Beliebtheit erfreuen, das weiß auch Hilpoltstein. Und welcher Ort bietet sich für Ritterkämpfe, Mittelaltermarkt und Feuershows besser an als eine romantische Burgruine? „Außer zu Corona-Zeiten erweckt Hilpoltstein seit 17 Jahren immer im Mai das Mittelalter zum Leben“, sagt Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus. Als Veranstalter sitzt die THW Helfervereinigung Hilpoltstein mit im Boot. Es ist ein dreitägiges Familienfest, das mehrere Ebenen rund um die Burg als Kulisse nutzt. Der Name des Festes ist Programm: Es heißt „Ritter,Barden, Beutelschneider“. Für Kinder und Erwachsene bedeutet das jede Menge Abwechslung und Spaß bei Ritterturnieren, Schwertkämpfen, mittelalterlicher Musik, Lagerleben und Burgführungen.
„Meist sind es um die 40 Gruppen, die sich angesagt haben“, sagt Ibinger. „Von Bogenschützen über Tanztheater, Landsknechte und Trommler.“ Sie hofft jetzt nur, dass das angesagte Mittelalterfest nächstes Jahr im Mai wieder über die Bühne geht.
Hinweise auf eine erste Befestigung auf dem Burgberg im 10. Jahrhundert sollen archäologische Nachforschungen bereits ergeben haben. Erst in den vergangenen Jahren wurde die Burgruine archäologisch untersucht und saniert.
Etwa um 1100 soll die Burg erbaut worden sein, 1142 wurde sie urkundlich erwähnt. 1154 wurde die Burg „castellum dicto Stein“ genannt, wie es 1154 mit Hinweis auf die Gründer der Burg, die Herren von Stein, heißt. Um 1220 bis 1230 entstanden vermutlich der Palas und der Bergfried, und 1250 ließ der Reichsministeriale Heinrich von Stein, der Stammvater des späteren Hilpoltsteiner Geschlechts mit guten Beziehungen zu den staufischen Kaisern, die Burg weiter ausbauen. Der Keller am Burganger aus dem 11. und 12. Jahrhundert wurde nach Angaben der Stadt in aufwendiger ehrenamtlicher Leistung vom Museums- und Heimatverein saniert.
Letzte Bewohnerin war Herzogin Maria Dorothea, die ab 1606 auf der Burg als Witwensitz residierte und sie ausbauen ließ. Nach dem Tod von Maria Dorothea 1639 blieb die Burg verlassen. Im Jahr 1793 wurde das Gemäuer an Privatleute verkauft und als Steinbruch genutzt. 1972 kam die Burg dann in den Besitz des Landkreises Roth,der ab 1989 umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vornehmen ließ. Nach Angaben der Stadt Hilpoltstein wurde im April 2013 der mittelalterliche Zugang zur Burg wieder für Besucher eröffnet. Zudem kann der Keller auch für Kulturveranstaltungen in historischer Atmosphäre genutzt werden. amm
Zur Attraktivität eines Standorts wie dem Gewerbegebiet am Kränzleinsberg gehört auch ein willkommenes Freizeitangebot für Mitarbeiter und Stadtbewohner. In Hilpoltstein gehören Burgfest, Ritterfest und der Challenge zu den Highlights.