Karlskron – Es ist eine idyllische Gegend, dort wo das hügelige Schrobenhausener Spargelland ins Donaumoos übergeht. Wie mit dem Lineal gezogen verlaufen die Straßen durch die Ebene. Kartoffelfelder, Wiesen und auch Gemüseäcker prägen das Bild. Genau hier, rund 15 Kilometer südlich von Ingolstadt, liegt die Gemeinde Karlskron.
Von der Nähe zur Großstadt ist hier jedoch fast nichts mehr zu spüren. Schmucke Bauernhöfe und Wohnhäuser mit gepflegten Gärten säumen die Straßen. Zahlreiche Neubauten zeugen vom Wachstum und Wohlstand der vergangenen Jahrzehnte. Mit der Armut der ersten Mooskolonisten, die vor rund 230 Jahren hier die ersten Häuser bauten, hat der Ort heute nichts mehr gemein. Karlskron mit seinen Ortsteilen hat vor allem in der jüngsten Vergangenheit einen beachtlichen Aufschwung erlebt. Um stolze 43 Prozent, von 3465 im Jahr 1987 auf heute 5016, stieg Zahl der Einwohner in der gesamten Gemeinde, berichtet Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU), der seit 2014 im Amt ist.
Rund 90 Betriebe
Und das hat natürlich seinen Grund. Denn leben lässt es sich gut hier. Zwar pendeln viele Einwohner zum Arbeiten ins nahe Ingolstadt, doch auch das heimische Gewerbe hat zugelegt. So gibt es heute in Karlskron und seinen Ortsteilen rund 90 Betriebe, die rund 1500 Menschen beschäftigen, die Arbeitslosenquote beträgt nur 1,9 Prozent. Während früher die Landwirtschaft dominierte, finden sich heute hier nur noch wenige hauptberufliche Bauern. Kumpf schätzt ihre Zahl auf etwa 20.
Finanziell ist die Gemeinde gut aufgestellt, der aktuelle Haushalt umfasst rund 18 MillionenEuro. Damitunterhältdie Gemeinde nicht nur die Infrastruktur für ihre Bürger, sie investiert auch kräftig. Hier machenBaumaßnahmendengrößten Brocken aus. So läuft derzeit gerade die Erschließung des Neubaugebiets Strassäcker im Süden von Karlskron, wo rund 80 Baugrundstücke entstehen. Laut Bebauungsplan sind an manchen StellenDoppelhäuser, Reihenhäuser und sogar Geschosswohnungsbau möglich, zudem sind zum Teil zwei Wohneinheiten auf Einfamilienhausgrundstücken erlaubt. Insgesamt können hier bis zu 110 Wohneinheiten entstehen. Grundstücke werden über die Gemeinde zum Quadratmeterpreis von 320 Euro verkauft. Gebaut werden kann ab dem nächsten Jahr. Natürlich sind hier auch Neubürger willkommen, so Bürgermeister Kumpf.
Die Vergabe läuft über ein spezielles Verfahren, Bewerbungen sind erst wieder im Herbst möglich. Vor allem junge Familien können sich hier auf ein angenehmes Wohnumfeld freuen. So sind Kindergarten und die Grund- und Mittelschule ganz in der Nähe. Zudem gibt es rund 50 Vereine. Weiterführende Schulen und Bildungseinrichtungen befinden sich in Ingolstadt und auch im nahen Manching. Zwar muss man dorthin pendeln, doch die Verkehrsanbindungen per Straße und Schulbus seien gut, betont Kumpf.
Ohne Anschluss verläuft jedoch derzeit die Bahnlinie zwischen Ingolstadt und Schrobenhausen beim Ortsteil Pobenhausen/Probfeld durch die Gemeinde. Der alte Bahnhof dort ist seit Jahren stillgelegt und wurde von der Bahn verkauft. „Gerade in Verbindung mit dem neuen Bahnhalt bei Audi könnten sich neue Möglichkeiten einer umweltfreundlichen und schnellen Verbindung in die Stadt ergeben“, ist sich Bürgermeister Kumpf sicher, der sich daher einen neuen Bahnhalt Karlskron durchaus vorstellen könnte. DK, Von Martin Adamczyk
Die Gemeinde Karlskron
Karlskron wurde Ende des 18. Jahrhunderts als erste der Kolonistensiedlungen im Donaumoos gegründet. Die ersten Häuser entstanden ab dem Jahr 1791 entlang der neu erbauten Moosstraße von Reichertshofen nach Lichtenau. Angelehnt an den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor erhielt die Kolonie den Namen Karlskron. 15 amtlich benannte Teile umfasst die Gemeinde heute: die Pfarrdörfer Adelshausen, Karlskron und Pobenhausen, die Siedlungen Deubling, Fruchtheim, Josephenburg, Probfeld und Walding, die Dörfer Aschelsried, Brautlach, Grillheim, Karlsruh und Mändlfeld sowie die Weiler Bofzheim und Wintersoln. Die Gemeinden Pobenhausen und Adelshausen wurden am 1. Mai 1978 eingemeindet. DK