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Nicht nur ein Vorort|Das Motto der Gemeinde ist „Lebenswert und liebenswert“ – Nah an der Stadt, aber mit dörflichem Charakter

Nicht nur ein Vorort

So schön ist es in Weichering und Lichtenau 

So schön ist es in Weichering und Lichtenau 

10.07.2020

Weichering – Thomas Mack, seit zwölf Jahren Bürgermeister in Weichering, ist überzeugt: „Es lässt sich gut leben bei uns zwischen Ingolstadt und Neuburg.“ Nah an der Autobahn und an der Bahnlinie. Aber trotzdem noch sehr ruhig: „Der dörfliche Charakter ist bei uns erhalten geblieben. Da sind wir sehr stolz drauf.“ Ein Beleg dafür ist das gut funktionierende Vereinsleben.

In der Bezirksliga

„Wir haben zwei Sportvereine – im Tennis sind die Weicheringer ganz erfolgreich. Die Herren 30 spielen sehr hoch – in der Bezirksliga. Das haben wir so noch nie gehabt“, erzählt Mack freudig. Außerdem hätten die Gemeinden Schützenvereine und einen Wanderverein in Weichering. Musikalisch können sich die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise in den beiden Kirchenchören („die wirklich gut sind“) oder dem Männergesangsverein beteiligen. Außerdem gibt es zahlreiche Musikgruppen – „und für die Ausbildung steht gleich neben dem Rathaus die Musikschule“, sagt Thomas Mack.
 

Der Obst- und Gartenbauverein trüge sehr viel dazu bei, dass die Ortschaft schön aussehe. „Wir unterstützen die Vereine und die machen die Arbeit für uns“, sagt Mack und lacht. „Wenn man im Frühling da ist und Krokusse, Tulpen und Narzissen rauskommen, sieht das halt auch gut aus“, schwärmt er.

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...der Dorfweiher in Lichtenau 

Jeder Ortsteil hat eine eigene Feuerwehr

Außerdem gibt es zwei Feuerwehren – eine in Weichering und eine in Lichtenau. Das sei nicht ungewöhnlich, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage. „In unserem Landkreis ist das normal. In Ehekirchen zum Beispiel gibt es elf Feuerwehren in 16 Ortsteilen.“ Diese seien einfach auch starke Vereine, die bei allen möglichen Veranstaltungen und Festen helfen. „Da steht nicht nur die Hilfeleistung im Vordergrund – wobei es natürlich an der B16 oft zu Einsätzen kommt. Und das Tanklager haben wir auch.Deshalb haben wir auch ein Katastrophenschutzfahrzeug. Zum Glück ist da aber noch nie was passiert.“

Wagshursterin kam nach Weichering

Durch die Vereine gibt es auch zahlreiche Freundschaften mit anderen Städten. Thomas Mack zählt auf: Mit Feuerwehren im tschechischen Teplá und polnischen Biskupiec (Bischofsburg). Mit der Schlechtwetterkapelle aus Wagshurst im Schwarzwald, weil eine Wagshursterin nach Weichering geheiratet hat. Und Lichtenau mit dem gleichnamigen Ort Lichtenau in Hessen. „Richtige Partnerstädte haben wir aber nicht“, erklärt Mack
 

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...der Pfarrhof und die Kinderkrippe in Weichering 

Drei Wanderwege

Auch touristisch haben die Gemeinden einiges zu bieten: Der Wanderverein Weichering 1996 betreut die „Weicheringer Wanderwege“. Diese bestehen aus drei Streckenlängen: 5, 10 und 21 Kilometer. Alle starten am Landgasthof Vogelsang – auch das Ziel ist der Gasthof. „Der ist direkt beim Bahnhof. Man könnte also mit dem Zug nach Weichering fahren und die 21 Kilometer zurücklaufen“, gibt Mack einen Tipp.

Wer die 10-Kilometer-Strecke läuft, kommt auch zum Naherholungsgebiet. „Das sind unsere Badeseen, die direkt vor unserer Haustür liegen. Das Gebiet umfasst insgesamt fast 100 Hektar, davon sind circa 65 Hektar Wasserfläche“, sagt das langjährige Gemeindeoberhaupt. „Nur an den ganz heißen Wochenenden ist es trotzdem überfüllt. Da zählen wir bis zu 14 000 Leute.“ An den Seen ist Infrastruktur vorhanden: Parkplätze, Wege, Gastronomie und Toiletten.

Nördlich von Weichering sei auch gleich der Auwald mit den Donauauen. „Außerdem verläuft der Donauradwanderweg durch Weichering. Der wird stark frequentiert – auch von Touristen“, so Thomas Mack.
 

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...die katholische Pfarrkirche St. Vitus Weichering

Von kleinen Betrieben bis hin zur Hightech-Firma

„Unsere Gemeinde hat zwei Gewerbegebiete“, sagt Mack. Einmal sei dies in Weichering an der Glockenbecherstraße. Hier befänden sich unter anderem ein Gartenbaubetrieb, ein Truckservice, eine Firma für Internethandel, ein Elektriker, ein Heizungsbauer und ein Raiffeisenlager, in dem Baustoffe verkauft würden. „Also eine große Bandbreite“, bewertet Mack. In Lichtenau sei das Gewerbegebiet die Kohlstatt. Dort seien eher kleinere Betriebe angesiedelt – angefangen vom Spengler und einem Gartenbaubetrieb über eine Firma für Lichtwerbung und einen Motorenentwickler bis hin zu einem Autorestaurateur, der auch Metallbau macht. Auf ein Unternehmen macht der Bürgermeister extra aufmerksam: „Das ist in meinen Augen eine Hightech-Firma.“ Diese produziere unter anderem Bauteile für die Vorwerk-Staubsauger.
 

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...der Spielplatz in Lichtenau.

Breitbandausbau und Bürgerbus

Die größte Neuerung bei der Infrastruktur werde die 1-Gigabit-Förderung, wie Thomas Mack erklärt.Die sei zwar durch die Corona-Pandemie verzögert worden, „aber da beteiligen wir uns auf jeden Fall.“ Außerdem wurde Weichering jetzt für den „Marktplatz der Generationen“ ausgewählt. Ein Förderprogramm, das sich vor allen Dingen den Senioren widmet. Weitere Punkte auf der Agenda seien laut Mack Einkaufsmöglichkeiten, wenn es die zwei kleinen Läden einmal nicht mehr gibt, sowie ein möglicher Bürgerbus. „Das passt wieder zu unserem Motto lebenswert – liebenswert“, sagt Mack. Von Doris Mayr

Geschichte Weichering & Lichtenau

Im Jahr 2014 hat die Gemeinde ihr 800-jähriges Bestehen gefeiert. „Im Jahr 1214 war die erste urkundliche Erwähnung im Pappenheimer Urban“, erklärt Bürgermeister Thomas Mack. „In Lichtenau ist das noch länger her.“ Wobei er glaubt, dass es beide Orte schon lange Zeit gab, bevor sie zum ersten Mal namentlich erwähnt wurden. „Das belegen einige Funde.“ Bei Bauarbeiten in Lichtenau hätte man beispielsweise Pfahlbauten entdeckt, die jetzt datiert würden. „Außerdem wurden im Weicheringer Gewerbegebiet Urnengräber gefunden.“ Diese „Glockenbecher-Gefäße“ sind Tausende Jahre alt. dm