Roth – Mit fünf Einzelstartern geht die Triathlonabteilung der TSG 08 Roth am kommenden Sonntag in den Challenge. Einer aus diesem Quintett ist Enrico Thomae, der es bei seiner Premiere auf der Langdistanz gleich wissen und auf Anhieb unter neun Stunden bleiben will. Zumindest war das die Zielsetzung des in der Altersklasse 35 startenden TSG-Athleten, als er sich für den Challenge 2020 angemeldet hatte.
Die Absage des Wettkampfs im vergangenen Jahr nach großem Aufwand und vielen Trainingsstunden hat Thomae aber in ein tiefes sportliches Loch gerissen, wie er selbst zugibt: „Ich war fertig, das Training ist mir danach wirklich schwergefallen“, sagt Thomae heute.
Als der promovierte Mathematiker Anfang 2018 mit seiner Frau aus den neuen Bundesländern nach Mittelfranken zog, spielte der Triathlon durchaus eine größere Rolle bei der Wahl der neuen Heimat. „Das Trainingsumfeld und die Leistungsdichte sind hier spitze. Ich habe die Spalter Berge, die Seen und natürlich den Kanal schnell lieben gelernt“, sagt Thomae. Und seine neuen Vereinskameraden waren es dann auch, die ihn aus seinem Motivationsloch wieder herausgezogen hätten, wie Thomaebetont. „Das Team hat mich aufgefangen. Wieder in der Gruppe trainieren zu können, das war meine neue Motivation. Endgültig geplatzt ist der Knoten, als man dann tatsächlich wieder in kleinen Gruppen trainieren durfte.“ Unter anderem mit seinen Mitstartern aus dem TSG-Team am kommenden Sonntag, Madlin Bußinger, Walter Federhofer, Charles Rutaremwa und Stefan Albust.
Letzterer hat als einziger aus dem TSG-Quintett schon die Erfahrung eines erfolgreichen Rother Langdistanztriathlons gesammelt, für die anderen drei ist es jeweils der erste Start beim Heimrennen über die komplette Distanz.
Zu seiner eigenen Premiere nimmt Thomae auch gerne die Ratschläge seiner erfahrenen Vereinskameraden an. Die Frage ist nur, wie gut sich diese Ratschläge im Wettkampf umsetzen lassen. „Vor drei Jahren war ich schon als Radfahrer in der Staffel dabei, und da habe ich gleich die Fehler gemacht, vor denen mich vorher alle gewarnt haben“, berichtet Thomae lachend. Beim ersten Einzelstart unter neun Stunden zu bleiben, „davon träume ich in lichten Momenten immer noch“, sagt Thomae. Eine Verletzung hat ihn im Frühjahr aber zurückgeworfen, weshalb er sich in den vergangenen Wochen und Monaten auch die Frage stellte, „was kann ich meinem Körper zumuten?“. Und in dieser Zeit ist er auch zu einer weiteren Erkenntnis gekommen: „Das Training für eine Langdistanz zu überstehen, das ist schon mal die erste Challenge.“ Vor allem, wenn es sich über Jahre hinzieht. HK, Mathias Hochreuther