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Grabpflege im Einklang mit der Natur|

Grabpflege im Einklang mit der Natur

Auch der Friedhof kann ein Ort sein, den Insekten lieben: Mit der richtigen Grabbepflanzung kommen Bienen und Co. das ganze Jahr über. Foto: dpa

Auch der Friedhof kann ein Ort sein, den Insekten lieben: Mit der richtigen Grabbepflanzung kommen Bienen und Co. das ganze Jahr über. Foto: dpa

05.10.2024

Grablichter anzünden, Grabschmuck arrangieren, Blumen pflanzen: Ist ein geliebter Mensch gestorben, gehört die Grabpflege für viele Menschen zum Trauerprozess. Und die kann man möglichst umweltfreundlich gestalten. Etwa, indem man bei der Bepflanzung auf Insektenfreundlichkeit achtet. „Was für Nektar saugende Insekten nicht so gut ist sind Pflanzen, die nicht einheimisch sind oder gefüllte Blüten haben, sodass die Insekten mit ihrem Rüssel nicht an den Nektar herankommen“, sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW. Gut geeignet für eine bienenfreundliche Grab-Bepflanzung seien die meisten Zwiebelpflanzen. Außerdem kann man darauf achten, dass Insekten vom Frühjahr bis in den Herbst hinein Nektar finden: Zum einen mit Frühblühern wie Schneeglöckchen und Osterglocken. Im Herbst sind Herbstastern, Fette Henne, Herbstzeitlose, Leinkraut, rundblättrige Glockenblumen oder Herbstkrokusse eine insektenfreundliche Wahl.

Ein Tipp von Heldt: bei der Wahl der Pflanzen darauf achten, dass sie trockene Sommer gut überstehen und zwar ohne ständiges Gießen. Das sei oft bei mehrjährigen Pflanzen der Fall.„Sie haben in der Regel ein besseres Wurzelwerk und gehen tiefer“, so Heldt. Zu trockenresistenten Blühpflanzen, die gut zum Standort des Grabes passen, kann man sich auch in den Friedhofsgärtnereien vor Ort beraten lassen.

Weitere Aspekte mit Blick auf den Umweltschutz: zu torffreier Blumen- oder Graberde greifen. Denn beim Torfabbau wird das sensible Ökosystem Moor zerstört - und damit der Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere. Bei Grabgestecken sind solche ohne Plastikteile die erste Wahl - am besten Grab-Buketts aus Naturmaterialien. Sie helfen Plastik vermeiden und können als Ganzes auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgt werden. „Alternative Steckmaterialien sind meistens aus Pflanzenfasern oder Kork“, sagt Philip Heldt.

Bei Grablichtern sind die Klassiker aus Wachs umweltfreundlicher als LED-Varianten. Greift man zu Grablichtern aus Glas mit auswechselbarer Kerze, spart man Plastikmüll- und der Grabschmuck kann immer wieder genutzt werden. Soll es kein Grablicht aus Wachs sein, sind Solar-Grablichter eine umweltfreundlichere Alternative.

Übrigens: Wird für ein frisches Grab ein Grabstein benötigt, sollte man Heldt zufolge darauf achten, dass dieser aus heimischer Produktion kommt. Man könne zudem über einen recycelten Grabstein nachdenken. Steinmetze arbeiteten auch alte Steine aus einem Familiengrab um. dpa