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Schwimmen auf engem Raum|Umbauen & Renovieren

Schwimmen auf engem Raum

01.07.2016

Oft bleibt in kleinen Gärten scheinbar nur Platz für ein Planschbecken. Doch das täuscht: Auch hier lassen sich kleine Schwimm- oder Tauchbecken bauen. Doch der Planungsaufwand und die Kosten können höher sein.Nur zwölf Meter lang und zehn Meter breit ist der Garten hinter dem Haus. Das Kleinod soll schön grün sein, Beete und Bäume haben, aber auch Platz zum Grillen und Relaxen bieten. Schade nur, dass dann für einen Pool kein Platz mehr zu bleiben scheint. Stimmt nicht. Zu kleine Grundstücke für ein Becken gibt es nicht, findet Daniela Toman, Landschaftsplanerin und Fachbuchautorin aus Verl (Nordrhein-Westfalen).Hausbesitzer, die eher Wellness wollen, können bereits mit Whirlpool oder Tauchbecken zufrieden sein. „Für reine Entspannung kann das schon genügen“, sagt Toman. Aber auch das Schwimmen am Morgen ist drin. Hans-Georg Biesemann, Vize-Präsident des Bundesverbands „Schwimmbad & Wellness“ in Köln, empfiehlt ein Becken mit einer Mindestbreite von 2,50 Metern. Und die Länge? Schwimmer wollen ja ein paar Züge machen, bevor sie wieder am Beckenrand sind. Da bewährt sich gerade in kleinen Gärten eine Gegenstromanlage, erklärt der Experte. Bei der Länge und Breite kann die Poolgröße reduziert werden, doch bei der Tiefe des Beckens sollte es keine Kompromisse geben. 1,50 Meter bis zum Grund sollten es laut Biesemann sein.

Umbauen & Renovieren

01.07.2016 16:00 Uhr

Pools lassen sich auch in kleinen Gärten verwirklichen

Von Tom Nebe

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Neben dem Schwimmbecken lässt sich ein zweites Becken mit Bepflanzung anlegen (oben). Unter Wasser sind sie durch eine Mauer getrennt. Eine bewegliche Abdeckung für den Swimmingpool wird hochgefahren zum Sonnendach (links unten). Geschlossen wird der Poolbereich zur Terrasse, auf der man entspannen kann – so kann man jeden Quadratzentimeter Raum im Garten nutzen. Auch ein kleines Tauchbecken kann einen Garten bereichern (unten rechts). Fotos: BLV Buchverlag/Daniela Toman/
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Der Pool rückt in einer begrenzten Grundstücksfläche besonders in den Mittelpunkt, muss sich dabei aber in den Gesamteindruck des umliegenden Gartens einfügen. So lassen sich im Pool natürliche Elemente integrieren. Neben dem Schwimmbecken kann ein zweites Becken mit Bepflanzung angelegt werden. „Unter Wasser sind sie durch eine Mauer getrennt“, sagt Wendelin Jehle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer in München. Das fällt aber wenig auf, da etwas Wasser über der Mauer liegt. Diese Variante ist nur mit Naturpools realisierbar, da deren Wasser nicht mit Chlor, sondern von Mikroorganismen gefiltert wird. Chlor schadet Pflanzen. Bei einem Schwimmteich übernehmen ausschließlich Schwimmpflanzen wie die Seerose und Unterwasserpflanzen wie das Krause Laichkraut die Reinigung. Ihr Bereich wird Regenerationszone genannt. Diese muss ausreichend groß sein, um die Wasserreinigung gewährleisten zu können. Grundsätzlich seien solche Schwimmteiche auch in kleinen Gärten realisierbar, sagt Toman. „Mitunter muss die kleinere Regenerationszone mit mehr Technik-Aufwand aufgefangen werden.“

Poolbesitzer müssen auch bedenken: Bei Naturpools und Schwimmteichen entsteht am Becken ein Bio-Film, der regelmäßig abgeputzt werden muss. Diesen Job kann zwar ein Pool-Roboter übernehmen. Dennoch ist so viel Natur nichts für Jedermann. „Wer absolut sauberes Wasser ohne Bio-Film will, sollte einen Chlor-Pool bauen“, betont Jehle. Zudem weisen alle Experten darauf hin: Bei Schwimmteichen kann durchaus auch mal ein Frosch mit im Wasser planschen.

Rohrkolben, Binsen, Chinaschilf und andere Gewächse als Umpflanzung geben auch einem Chlor-Pool einen gewissen Teich-Charakter. Die Beckenfarbe hilft außerdem: Dunkle Töne lassen das Wasser aufgrund der Lichtbrechung eher türkis wirken, erklärt Biesemann. „Das hat dann etwas Bergsee-Charakter.“ Dagegen gibt ein hellgraues Becken dem Wasser einen mintblauen Ton, der eher mediterran wirkt. Hanfpalmen und Olivenbäume betonen das Mittelmeer-Flair. Bei begrenztem Platzangebot kann die Filteranlage in die Garage oder unter das Holzverdeck der Terrasse kommen.

Auch ein paar technische Spielereien bieten am Pool einen Mehrwert: Es gibt absenkbare Abdeckungen, die im geöffneten Zustand ein Dach und im geschlossenen Zustand eine Ruhezone zum Sitzen und Verweilen bilden. Letzteres schafft auch eine rollbare Pooldecke, die sich zum Beispiel zwischen Pool und Beet hin und herschieben lässt.

Aber die kompaktere Größe des Pools kann über einen wichtigen Punkt hinwegtäuschen: Individuelle Planung und eine ausgeklügelte Integration in den kleinen Garten können solche Badeparadiese teuer machen. Ein Beckenkörper mit einer elektrischen Abdeckung und weiteren Elementen könne durchaus 30 000 Euro kosten, sagt Biesemann. Einen fertigen Bausatz, der in Eigenleistung zusammengebaut wird, gibt es schon für rund 5000 Euro. dpa

Spezieller Trockenbau


Trockenbauwände sind schnell hochgezogen und daher bei Heimwerkern besonders beliebt. Doch im falschen Zimmer verwendet, kann sich das Material zum Gesundheitsrisiko entwickeln: Im feuchten Bad bildet sich Schimmel. Aber es gibt Spezialprodukte dafür.

Für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit und kondensierender Nässe taugen die handelsüblichen Materialien zum Trockenbau nicht. Das gilt auch für Bereiche, wo Spritzwasser die Wände treffen kann – also typischerweise im Badezimmer. Heimwerker und Profis müssen hier, wo etwa die Trennwände der Dusche oder Vorwandinstallationen damit gebaut werden können, zu abgestimmten Materialien greifen, etwa imprägnierten Gipskartonplatten. Diese Produkte kennzeichnen die Hersteller entsprechend. Darauf weist der Bauherren-Schutzbund in Berlin hin. Werden nicht auf diese Bedingungen ausgelegte Trockenbauwände ständiger Nässe ausgesetzt, bildet sich Schimmel. Diese Konstruktionen werden gerne von Heimwerkern bei Umbauten in Eigenregie hochgezogen. Beim Trockenbau wird – wie der Name auch schon andeutet – nur mit trockenen Materialien gearbeitet, etwa Gipsplatten. Diese kommen auf Unterkonstruktionen aus Stahlblechprofilen oder Holz.

Feuchter Mörtel oder Gips wird nur zum Schließen von Fugen eingesetzt, heißt es in dem Ratgeber „Trockenbau ABC“ des Bauherren-Schutzbundes. Das Raumklima wirkt sich auch auf die Abdichtung der Platten aus. Hier muss man ebenfalls auf imprägnierten Fugenspachtel zurückgreifen. Außerdem müssen Heimwerker besonders darauf achten, dass keine Hohlräume oder Risse in den Fugen zurückbleiben. Dadurch kann Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringen. Dort, wo es Spritzwasser gibt, etwa im Bereich der Badewanne und der Dusche, sollte man auch eine spezielle Abdichtung anlegen. dpa