Anzeige

Fußgesund durch das Jahr|Gerade im Sommer sollte man den Füßen möglichst viel Freiheit gönnen

Fußgesund durch das Jahr

Füße brauchen regelmäßiges Training und eine gute Hautpflege, damit sie vorzeigbar und gesund bleiben. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox/Monkey Business Images

Füße brauchen regelmäßiges Training und eine gute Hautpflege, damit sie vorzeigbar und gesund bleiben. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox/Monkey Business Images

02.07.2021

Meistens sind sie in Schuhen versteckt und werden nicht beachtet, sogar als „Käsemauken“ oder „Quadratlatschen“ beschimpft – dabei bilden sie das Fundament unseres Körpers: die Füße. Im Sommer kommen sie zum Vorschein – und oft genug auch die Folgen der Vernachlässigung: Hornhaut oder Hühneraugen, Senk- oder Spreizfuß, Fuß- oder Nagelpilz, Krallen- oder Ballenzehen.„Unsere Füße brauchen eine gute Hautpflege und regelmäßiges Training, damit sie nicht nur vorzeigbar, sondern auch gesund werden oder bleiben“, betont Ebel. Es lohnt sich, den Füßen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich gehen und stehen wir auf ihnen, sie stützen und beschleunigen uns, sie federn ab und fühlen, wie der Untergrund beschaffen ist. Ein komplexes, sensibles Körperteil, das mit 26 Knochen, über 33 Gelenken, über 100 Bändern und einer Vielzahl von Nerven ausgestattet ist. Im Laufe unseres Lebens trägt uns dieses Wunderwerk etwa viermal um den Globus.

Offene Schuhe, keine Socken: Im Sommer genießen unsere Füße oft mehr Freiheit als sonst im Jahresverlauf. Allerdings zeigt sich dann besonders, wer seine Füße das ganze Jahr über in Form hält. Wie Füße gut gepflegt und auch trainiert werden, verrät Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.

Gerade im Sommer bietet es sich an, den so lange eingesperrten Füßen viel Freiheit zu gönnen und viel barfuß zu gehen, am Strand, im Garten, auf der Wiese. Barfußgehen stärkt Muskeln, Bänder und Gelenke und fördert die Durchblutung. Vorsicht ist angesagt bei Splittern, Scherben oder spitzen Steinen. Hier können Barfußschuhe eine Lösung sein.

„Für Übergewichtige oder Menschen mit Fußfehlstellungen sind Barfußschuhe nicht zu empfehlen, denn die ungewohnte Belastung für den Fuß kann schnell zu viel werden. Schmerzen bis hin zu Überlastungsbrüchen sind möglich“, berichtet Arzt Ebel.

Diabetiker sollten auf das Barfußgehen vollständig verzichten: „Insbesondere an den Füßen machen sich bei Diabetikern Durchblutungs- und Nervenschädigungen bemerkbar“, erläutert Thomas Ebel. „Sie bemerken kleine Verletzungen oft nicht so schnell und Wunden heilen schlecht, so dass die Gefahr von chronischen Hautgeschwüren besteht.“ Deshalb kann man Menschen mit Diabetes nur dringend raten, auch beim Baden im Meer oder See Wasserschuhe oder Badesandalen zu tragen.

Bequeme Sandalen bieten sich als sommerliches Schuhwerk an. Vorsicht bei Flip-Flops: In diesen modischen Schlappen müssen sich die Zehen so darum bemühen, sich festzukrallen, dass sie das Abrollen vergessen. Flip-Flops verhindern deshalb einen natürlichen Gang, zudem ist das Verletzungsrisiko erhöht. Auch zu enge oder hochhackige Schuhe sind für die Füße eine Qual: Es bilden sich Druckstellen und verdickte Hornhaut, sogenannte Rhagaden können entstehen. Rhagaden sind tiefere Risse, die zu Schmerzen und Infektionen mit Pilzen oder Bakterien führen können. Um solche Hautprobleme zu vermeiden, sollte auch die Haut an den Füßen geschmeidig gehalten werden. Dazu sollten die kompletten Füße täglich mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Salben eingerieben werden.

Ein Peeling kann helfen, dass Hornzellen besser abschilfern. Verdickte Hornhaut lässt sich auch nach einem rückfettenden Fußbad mit einem Bimsstein abtragen. Das Fußbad sollte allerdings nicht länger als fünf Minuten dauern, damit die Haut nicht unnötig aufquillt. Bei starken Verhornungen oder bei Rissen sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, und eventuell kann auch eine professionelle Fußpflege helfen. Diabetiker sollten ohnehin nicht selber an ihren Füßen herumdoktern, sondern bei Verletzungen frühzeitig eine Hautarztpraxis aufsuchen.

Bei spröder und rissiger Haut haben die Erreger besonders leichtes Spiel: Fußpilz oder auch Nagelpilz ist ein häufiges Mitbringsel aus dem Urlaubshotel oder Schwimmbad. Wenn es zwischen den Zehen juckt und die Haut sich schuppt oder die Fußnägel sich verfärben und brüchig werden, sollte ein Hautarzt eine Diagnosestellen. Ein Pilzbefallkann mit rezeptfreien Cremes, Gels, Sprays oder medizinischem Nagellack behandelt werden, gerade bei Nagelpilz braucht man allerdings Geduld.

Damit der Pilz gar nicht erst Fuß fassen kann, empfiehlt es sich, nach jedem Baden oder Duschen die Füße gründlich abzutrocknen, auch zwischen den Zehen. Und sommerliche Luft an die Füße zu lassen.

Schließlich brauchen auch die Nägel Pflege und Schliff: Dabei den Fußnagel gerade abschneiden oder abknipsen, die Eckennicht rausschneiden.DK

Spezialschuhe vom Orthopädieschuhmacher

Sie sind zu weit, zu eng oder zu hoch: Viele tragen Schuhe, die nicht richtig passen. Das ist unangenehm, ungesund und macht auch krank.

Verspannungen und Schmerzen im Rücken

Neben einer falschen Passform schaden auch dauerhafte Stoß-und Stauchbelastungen den Füßen – etwa durch mangelnde Dämpfung. Das kann laut „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR) zu Verspannungen und Schmerzen im Rücken führen.

Bei einem Handicap können Spezialschuhe vom Orthopädieschuhmacher helfen– beispielsweise bei einer fortgeschrittene Arthrose, einer Gelenkversteifung oder einer Prothese. Spezialschuhe für diese Einsatzgebiete sollen die Sicherheit erhöhen, funktionell und komfortabel sein – sowohl beim Gehen als auch beim Stehen. So wird gleichermaßen die Mobilität verbessert.

Für ein harmonisches Gangbild ist ein kontrolliertes Abrollverhalten wichtig. Dies kann beispielsweise durch eine Mittelfußstütze und eine verbreiterte Sohle erreicht werden.

Ein gutes Profil und eine besondere Gummimischung der Sohle minimieren das Sturzrisiko, und eine effektive Stoßdämpfung schont die Gelenke. Wichtig: Auch bei Spezialschuhen ist immer auf die richtige Passform zu achten. ots

Gut für Füße und Körper

Häufig schenken wir unseren Füßen wenig Aufmerksamkeit und finden es selbstverständlich, dass unsere „Laufwerkzeuge“ funktionieren, immer im Einsatz sind und uns von A nach B tragen.

Wenn Fußprobleme auftreten und Schmerzen die Lebensqualität beeinträchtigen, können Betroffene einfach aktiv werden, um die Füße zu entlasten, zu unterstützen und wieder entspannter durchs Leben zu gehen.

Orthopädische Einlagen können Fußfehlstellungen korrigieren, Schmerzen lindern und Bewegungsabläufe optimieren. Der Arzt kann sie bei medizinischer Notwendigkeit verordnen. Im medizinischen Fachhandel für Orthopädieoder Orthopädieschuhtechnik werden sie angepasst.

Wer Einlagen trägt, sollte sie zum Schuhkauf mitnehmen, und wer Einlagen braucht, die am häufigsten getragenen Schuhe mit in den Fachhandel nehmen. Für den Schuhkauf sollte man viel Zeit einplanen und ausführlich probieren. Es ist wichtig, dass die Schuhe weder zu klein noch zu eng sind. Die Zehen brauchen Spielraum, der längste Zeh nach vorne etwa einen Zentimeter Platz. Auch zu große Schuhe schaden den Füßen und bieten keinen Halt. Regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer der Schuhe. Dazu zählen Pflegecremes und Schuhspanner. ots

Neuropathie

Ein Mangel an Vitamin B1 kann Neuropathien in den Füßen verursachen. Gerade Menschen mit Diabetes sind davon häufiger betroffen. Um diesen Mangel auszugleichen und Beschwerden wie Kribbeln, Brennen und Taubheit in den Füßen zu lindern, eignet sich die Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin. Grundsätzlich sollten Betroffene auf ausreichend Bewegung und bewusste Ernährung achten. djd