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Vom Anspruch bis Antrag|Ausbildung und Beruf

Vom Anspruch bis Antrag

11.02.2017

Von Julia NaueDie einen möchten mehr Zeit für die Familie haben. Den anderen ist Freiraum wichtig. Teilzeit ist eine gute Möglichkeit für Arbeitnehmer, sich Luft für andere Dinge zu verschaffen. Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf Verringerung der Arbeitszeit – zumindest theoretisch. Wichtige Fragen und Antworten zu diesem Thema:? Haben alle Arbeitnehmer ein Recht auf TeilzeitNein. Paragraf 8 im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) regelt, wer einen Anspruch auf Verringerung der Arbeitszeit hat. Demnach muss der Arbeitnehmer zunächst einmal länger als sechs Monate im Unternehmen beschäftigt sein. Außerdem müssen beim Arbeitgeber mehr als 15 Mitarbeiter tätig sein.? Was ist zu beachten, wenn Arbeitnehmer den Teilzeitantrag einreichenSpätestens drei Monate vor dem Beginn der gewünschten Teilzeit muss der Antrag vorliegen. Das steht im Gesetz. „Es empfiehlt sich aber in der Regel, den Antrag so frühzeitig wie möglich einzureichen“, sagt der Arbeitsrechtler Alexander Bredereck.? Was passiert dann „Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandeln über den Teilzeitwunsch und über die künftige Verteilung der Arbeitszeit“, erklärt Bredereck. Spätestens einen Monat vor dem gewünschten Beginn muss der Arbeitgeber seine Entscheidung dann schriftlich mitteilen.? Das heißt, der Arbeitgeber kann den Wunsch auch ablehnenJa. Der Arbeitgeber muss dem Antrag nur dann zustimmen, wenn dem Teilzeitwunsch keine „betrieblichen Gründe“ entgegenstehen. „Hier liegt in der Praxis oft der Knackpunkt“, erklärt Bredereck. Denn bei vielen Arbeitgebern sei Teilzeit nicht beliebt. Solche Gründe liegen laut Gesetz vor, wenn die Verringerung der Arbeitszeit „die Organisation, den Arbeitsablauf oder die Sicherheit im Betrieb wesentlich beeinträchtigt“.? Was passiert, wenn der Antrag abgelehnt wurde„Der Arbeitnehmer muss zunächst seinen Anspruch auf Teilzeit einklagen“, erklärt Bredereck. Auf keinen Fall dürfe die Arbeitszeit eigenmächtig verringert werden, warnt der Arbeitsrechtler: Arbeitnehmer riskieren sonst eine Abmahnung oder Kündigung.? Können Arbeitnehmer auch eine befristete Teilzeitbeschäftigung beantragenEin derartiger Anspruch wie es ihn zum Beispiel bei der Elternzeit gibt, besteht nicht. „Natürlich können mit dem Arbeitgeber entsprechende freiwillige Vereinbarungen getroffen werden“, sagt Bredereck. dpa

Ausbildung und Beruf

11.02.2017 08:00 Uhr

Das müssen Arbeitnehmer über Teilzeit wissen – Nicht alle Berufstätigen haben ein Recht

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Teilzeit ist eine gute Möglichkeit, sich Luft für andere Dinge zu verschaffen. Foto: Thinkstock

Berufsberatung via WhatsApp

In der Schule stellen sich viele Jugendliche schon die Frage, was sie werden wollen – und können. Die Handwerkskammern in Bayern bringen jetzt Lehrlinge und Schüler zusammen, um die Berufswahl zu erleichtern.

Jugendliche in Bayern können sich per WhatsApp von Lehrlingen bei der Berufswahl beraten lassen. In der Sprechstunde finden Schüler Hilfe, die in den kommenden Wochen und Monaten vor ihrer ersten beruflichen Entscheidung stehen. Das Angebot der Handwerkskammern, das 2016 noch als Pilotprojekt getestet worden war, ist nun angelaufen und soll dauerhaft aktiv sein, wie eine Sprecherin der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Unter der Rufnummer (01 75) 2 29 72 22 sind die Lehrlinge erreichbar.

„Erste Ansprechpartner in der Sprechstunde sind Auszubildende“, erklärte Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken. „An sie können die Jugendlichen anonym auch Fragen richten, die sie einem Ausbildungsberater im Beratungsgespräch vielleicht nicht stellen würden, die für sie aber sehr wichtig sind.“ Die Sprechstunde richtet sich dabei vor allem an Schüler, die sich für eine Ausbildung in einem Handwerksberuf interessieren oder die Fragen rund ums Handwerk haben.

Montags bis freitags zwischen 10 und 16 Uhr ist die Sprechstunde aktiv, innerhalb von 24 Stunden sollen Fragende ihre Antwort erhalten. Neben WhatsApp gibt es im Netz Informationen zu den rund 130 Ausbildungsberufen im Handwerk. Auch die Bundesagentur für Arbeit bietet Orientierung für junge Menschen. dpa

Missgeschick erzählen


Ist im Job wegen eigener Unzulänglichkeiten etwas schiefgegangen, schämen sich viele für den Fehler. Allein der Gedanke zum Beispiel an eine peinliche Präsentation ist einem dann unangenehm. In solchen Situationen hilft es, vertrauten Personen von dem Missgeschick zu erzählen, rät die Zeitschrift „Psychologie heute“ (Ausgabe März/2017). Unterstützung von Freunden mildere meist das eigene Gefühl.

Viele Betroffene neigten jedoch dazu, die Scham nicht zuzulassen und sie wegzudrücken – und sich in den Augen Anderer merkwürdig zu verhalten. Mancher reagiert anderen gegenüber dann zum Beispiel über die Maßen kalt und distanziert oder gar gehässig. Freunde und Kollegen sollten das ansprechen und fragen, ob sie helfen können.

Eine Strategie, mit der Scham umzugehen, ist es auch, sich nicht mit Sätzen wie „Ich bin einfach zu dumm“ oder „Mir gelingt nie etwas“ selbst herunterzumachen. Besser ist es, sich Trost zuzusprechen und zu überlegen: Alle machen Fehler – und denke ich in einem Jahr noch daran? dpa

Entspannen in der Mittagspause


In der Mittagspause Energie für den Nachmittag tanken: Das wäre ideal. Doch wie gelingt das, wenn der Vormittag sehr stressig war?

Die Psychologin Juliane Dreisbach erklärt, welche Entspannungsübungen in der Mittagspause helfen.

* Fokussierung: Berufstätige können sich vor ein Fenster stellen, mehrere Minuten hinausschauen und beobachten, was draußen passiert. „Die Aufmerksamkeit für ein paar Minuten gezielt zu lenken, beruhigt den Geist“, sagt Dreisbach. Wer darin sehr geübt ist, kann statt aus dem Fenster zu sehen auch ein Bild betrachten.

* Atmen: Wer bei der Arbeit einen Rückzugsort hat, kann sich dort hinsetzen, die Hand auf den Bauch legen und für ein paar Minuten ganz bewusst in den Bauch atmen. Dabei ist es wichtig, sich ganz auf die Atmung zu konzentrieren – und nicht die Gedanken sofort wieder um Jobprobleme kreisen zu lassen.

* Lesen: Mancher hat ein Gedicht oder einen Sinnspruch, den er besonders mag. Gut ist, diese mit positiven Emotionen verbundenen Sinnsprüche in der Mittagspause zu lesen. „Das setzt einen positiven Gedanken im Kopf fest, der einen im Idealfall durch den ganzen Nachmittag trägt“, sagt Dreisbach. Übrigens: Einen Roman sollte man aber nicht lesen. Das ist häufig zu anstrengend. dpa