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Gelenke entlasten|Arthrose: Hilfsmittel können den Alltag erleichtern

Gelenke entlasten

Aktiv bleiben ist wichtig, auch wenn Gelenke schmerzen. Erleichtern können das Hilfsmittel wie eine Hüftorthese. Foto: Bauerfeind

Aktiv bleiben ist wichtig, auch wenn Gelenke schmerzen. Erleichtern können das Hilfsmittel wie eine Hüftorthese. Foto: Bauerfeind

24.10.2022

Arthrose ist in Deutschland und weltweit die häufigste Gelenkerkrankung. Dabei können auch orthopädische Hilfsmittel den Alltag von Arthrosepatienten erleichtern. Darauf weist der Bundesinnungsverband Orthopädietechnik hin. Zu den Hilfsmitteln gehören Gehstützen und Rollatoren ebenso wie gelenkführende und gelenkstabilisierende Orthesen, Einlagen und orthopädische Schuhe. Auch so genannte Schuhzurichtungen wie Fersenkissen, Einlagen oder Pufferabsätze kommen dabei zum Einsatz.Ab 65 Jahren sind etwa die Hälfte der Frauen und knappein Drittel der Männer betroffen. Dabei verschleißt der Knorpel, der als schützende Schicht um die Knochenenden liegt, die im Gelenk aufeinandertreffen. Zusammen mit der Gelenkflüssigkeit verhindert er, dass die Knochen aufeinander reiben.

Knorpel dienen als Stoßdämpfer

Außerdem funktioniert er wie eine Art Stoßdämpfer und sorgt dafür, dass die Belastung im Gelenk gleichmäßig verteilt wird.Im Lauf der Zeit kann sich der Knorpel abnutzen oder aufgrund von Über- und Fehlbelastungen (etwa durch Achsfehlstellungen bei X- und O-Beinen oder Hüftgelenksdysplasien), als Folge von Unfällen oder Übergewicht Schaden nehmen. Am anfälligsten für einen Knorpelschaden sind jene Gelenke, die häufig große Lasten tragen müssen – also Hüft-, Knie-, Sprung- und Zehengelenke sowie die Gelenke an der Lendenwirbelsäule und an den Händen. Am Ende kann das Gelenk steif werden. Starke Schmerzen und Funktionseinbußen sind die Folge.

Doch soweit muss es nicht kommen. Eine Arthrose ist zwar nicht heilbar, da Schäden an Knorpel und Knochen nicht rückgängig gemacht werden können. Aber eine gezielte Behandlung kann ihr Fortschreiten verhindern und Beschwerden lindern. Es gibt eine Vielzahl an konservativen Behandlungsmöglichkeiten.

Auch schmerzende Gelenke brauchen Bewegung

Übergewichtige Patienten sollten abnehmen, um die Gelenke zu entlasten. Außerdem sollte man seine schmerzenden Gelenke nicht schonen, sondern aktiv bleiben. „Für den Umgang mit einem verschlissenen Gelenk gilt: viel bewegen und wenig belasten“, erklärt Prof. Dr. Stefan Sell, Lehrstuhlinhaber für Sportorthopädie und Belastungsanalyse am Institut für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie. Nur wenn die Gelenke bewegt werden, bildet sich Gelenkflüssigkeit, was dem Abbau entgegenwirkt.

Hilfreich sind auch orthopädietechnische Hilfsmittel wie Bandagen oder Orthesen. „Orthopädische Hilfsmittel haben gegenüber Schmerzmitteln den großen Vorteil, dass sie so gut wie keine Nebenwirkungen haben“, erklärt Prof. Dr. Stefan Sell, „bei der Suche nach dem passenden Hilfsmittel arbeiten Orthopäden und Orthopädietechniker Hand in Hand.“ DK

Hilfsmittel als Ausgleich

Über 4,6 Millionen Menschen in Deutschland haben eine schwere körperliche Behinderung. Spezielle Hilfsmittel können Defizite ausgleichen, die die Mobilität stark einschränken. Darauf verweist der Bundesinnungsverband Orthopädietechnik. Dies seien etwa Rollatoren, Gehstöcke oder Rollstühle, aber auch spezielle Orthesen wie eine Ganzbeinorthese oder Prothesen, die ein Körperteil nicht stützen, sondern komplett ersetzen. Um das passende Hilfsmittel zu finden und die Mobilität bestmöglich wiederherzustellen bzw. zu erweitern, sollte ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten, Reha-Fachleuten und Sanitätshäusern zusammenarbeiten, so der Bundesinnungsverband. DK

Eine gesunde Körperbasis schaffen

Schmerzen im Knie oder im Rücken können ihre Ursache in den Füßen haben. Hier können Orthopädie-Schuhmacher helfen. Mit ihren Produkten sorgen sie laut Zentralverband Orthopädieschuhtechnik für schmerzreduziertes bis schmerzfreies Gehen, Stehen und Laufen und erzielen so Mobilität für jedermann.

Orthopädieschuhmacher fertigen Hilfsmittel wie Einlagen, Fußbettungen bis hin zu orthopädischen Maßschuhen, die auf die individuellen Bedürfnisse von gesunden oder erkrankten Menschen abgestimmt sind.

Eine Fußfehlstellung wie Knick-, Senk- oder Spreizfuß kann Überlastungen hervorrufen, die sich – beim Sprunggelenk angefangen – bis hinauf zu den Knien und zum Rücken auswirken können. Maßgefertigte orthopädische Einlagen korrigieren solche Fehlstellungen und verhindern das Risiko, dass Überlastungen oder Reizzustände auftreten. Davon können Sportmuffel profitieren, aber auch Freizeit-, Breiten- oder Leistungssportler. DK