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Mobilität für jedermann|Der Beruf des Orthopädie-Schuhmachers verbindet Handwerk mit Hightech

Mobilität für jedermann

Hilfe dank moderner Technik: Digitale Tools unterstützen den Orthopädie-Schuhmacher bei der Beratung aus der Ferne und in der Patientenversorgung vor Ort. Foto: Kompetenzzentrum Kramer Papenburg

Hilfe dank moderner Technik: Digitale Tools unterstützen den Orthopädie-Schuhmacher bei der Beratung aus der Ferne und in der Patientenversorgung vor Ort. Foto: Kompetenzzentrum Kramer Papenburg

28.10.2020

Orthopädie-Schuhmacher fertigen Hilfsmittel wie Einlagen, Fußbettungen bis hin zu orthopädischen Maßschuhen, die auf die individuellen Bedürfnisse von gesunden oder erkrankten Menschen abgestimmt sind. Dabei kommt Hightech ebenso wie Handarbeit zum Einsatz.

Mit ihren Produkten sorgen die Schuhmacher laut Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) für ein schmerzreduziertes bis schmerzfreies Gehen, Stehen und Laufen und erzielen so Mobilität für jedermann. Der Beruf des Orthopädie- Schuhmachers verbindet Handwerk mit Hightech und Beratungskompetenz. Moderne Laufband- und Ganganalyse, je nach Anbieter 3-, 4- oder 5D genannt, sowie Körperscanner liefern eine Fülle von Analysedaten zur Haltung und zum Bewegungsverhalten des Patienten. Auf Grundlage dieser Daten werden in Handarbeit individuelle Hilfsmittel erstellt.

Eine Fehlstellung wie Knick-, Senk- oder Spreizfuß kann beispielsweise Überlastungen oder Reizzustände hervorrufen, die sich – beginnend am Sprunggelenk – bis hinauf zum Knie- und Rücken auswirken können. Mit Hilfe maßgefertigter orthopädischer Einlagen korrigieren Orthopädie-Schuhmacher solche Fehlstellungen und verhindern das Risiko, dass Überlastungen oder Reizzustände auftreten. Davon können sowohl Sportmuffel als auch Freizeit-, Breiten- oder Leistungssportler profitieren.

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld für Orthopädie-Schuhmacher ist die Versorgung von Folgen chronischer Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes mellitus am Fuß. Laut der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) sind in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Pro Jahr kommen laut der DDG etwa 300 000 Patienten hinzu. Das Diabetische Fußsyndrom– also Empfindungsstörungen, Geschwüre oder Verformungen an Füßen und/oder Unterschenkeln – kann infolge einer Diabeteserkrankung auftreten.

Experten von ZVOS und DDG sind sich einig: Individuell angepasste Schutzschuhe für Diabetiker können das Risiko für solche Folgeerscheinungen am Fuß vermindern und so zum Beispiel eine frühzeitige Amputation verhindern. Derzeit gibt es etwa 40 000 Amputationen pro Jahr zu beklagen. Prävention tut deswegen not.

Jenseits der Erstellung oder Anpassung von Hilfsmitteln gehört auch die Beratung der Kunden über die Handhabung und Wirkungsweise der Hilfsmittel oder über vorbeugende und gesundheitsverbessernde Maßnahmen zu den Aufgaben. Der sensible Umgang mit Patienten und Kunden ist ebenso wichtig wie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Podologen, Diabetesberatern und Orthopädietechnikern. red

VENENLEIDEN

Die Volkskrankheit Venenleiden ist oft mit schweren, müden Beinen,Besenreisern und Krampfadern verbunden.Medizinische Kompressionsstrümpfe in Verbindung mit Bewegung sind dann die Basistherapie. Der medizinisch definierte Druck von außen unterstützt bei Bewegung die Muskelpumpe und fördert auf diese Weise den venösen Blutfluss zurück zum Herzen. djd