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„Ein Zeichen des Zusammenhalts“|Im „Schulhaus“ finden Vereine, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat eine Heimat – Kirchliche Segnung am Sonntag

„Ein Zeichen des Zusammenhalts“

Ein Schmuckstück in der Ortsmitte: Das neue Gemeinschaftshaus fügt sich gut in seine Umgebung ein. Am kommenden Sonntag, 13. September, findet die Segnung der Räume statt – eine Einweihungsfeier darf es wegen Covid-19 allerdings nicht geben Foto: Hegenberge

Ein Schmuckstück in der Ortsmitte: Das neue Gemeinschaftshaus fügt sich gut in seine Umgebung ein. Am kommenden Sonntag, 13. September, findet die Segnung der Räume statt – eine Einweihungsfeier darf es wegen Covid-19 allerdings nicht geben Foto: Hegenberge

11.09.2020

Tettenwang – Während seit Monaten alles nur im Zeichen der Corona-Pandemie steht, haben engagierte Dorfbewohner im Altmannsteiner Ortsteil Tettenwang fleißig an der Fertigstellung ihres neuen Dorfgemeinschaftshauses gearbeitet. Es trägt den Namen „Schulhaus“, und erinnert damit an die alte Schule, die zuvor an dieser Stelle stand. Sieben Jahre haben die Planungen für ein neues Gemeinschaftszentrum in dem Dorf mit seinen 425 Einwohnern in Anspruch genommen – nun ist das Ziel erreicht: Das Dorfgemeinschaftshaus steht und kann seiner Bestimmung übergeben werden. Am kommenden Sonntag, 13. September, wird Pfarrer Wolfgang Stowasser die neuen Räume segnen – eine Einweihungsfeier darf es wegen Covid 19 allerdings nicht geben.   

Dank des „offenen Ohrs“ von Bürgermeister Norbert Hummel und seinen Marktgemeinderäten ging es immer Stück für Stück voran. Auf Initiative des Bürgermeisters wählten die Vereinsvorsitzenden einen Bauausschuss, der als Ansprechpartner für den Marktgemeinderat sowie das Architekturbüro fungierte. Der Ausschuss bestand aus Bernhard Eberl (Kommandant der Feuerwehr), Reinhard Eberl (Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins), Bernhard Hegenberger (Pressewart), Georg Koch (ehemaliger Kirchenpfleger), Jonas Treffer (Landjugendvorsitzender) und Anton Treffer (Kirchenpfleger). Dem erweiterten Bauausschuss gehörten Pfarrer Wolfgang Stowasser, die beiden Marktgemeinderäte Wolfgang Eberl (FW/BL) und Stefan Koch (CSU/PW) sowie die Vereinsvorsteher Stefan Schmailzl (Feuerwehr), Karola Hecker (Frauenbund), Markus Brunner (Motorradfreunde) und Karlheinz Hecker (Stammtisch) an.
     

Untergebracht in dem neuen Gemeinschaftshaus sind die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat sowie die örtlichen Vereine, darunter Frauenbund, Feuerwehr, Landjugend und der Obst- und Gartenbauverein. „Gerade in der Krise zeigt sich einmal mehr, welch guter Zusammenhalt und wie viel Hilfsbereitschaft in unserem Dorf herrschen“, freuen sich die Mitglieder des Bauausschusses. „Vielleicht ist es 2021 möglich, dass wir die Einweihungsfeier im Rahmen eines Dorffestes mit einem Tag der offenen Tür nachholen“, gibt sich Reinhard Eberl zuversichtlich. 
       

Feuerwehr packt an

Als mitgliederstärkste Vereinigung mit rund 250 Floriansjüngern leistet die Ortsfeuerwehr seit Jahrzehnten eine hervorragende Arbeit im Feuerlöschwesen. Dass die Wehrmänner auch mit den Arbeitsgeräten bestens umgehen können, stellten sie beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses einmal mehr mit Hunderten Arbeitsstunden unter Beweis. Als erstes räumten sie das bestehende Feuerwehrhaus in der Ortsmitte komplett aus und lagerten alle Utensilien in der Scheune von Kommandant Bernhard Eberl. Nach dem Abtragen der alten Dachziegel wurde ein neues Gebälk angebracht und mit neuen Dachziegeln belegt. Im Geräteraum verlegten Freiwillige alle Stromleitungen. Das bestehende Holztor wurde durch ein großes Sektionaltor mit Elektroantrieb ersetzt. Das Einputzen der Leitungen und Streichen des großen Raumes erledigten die FFWler in Eigenregie. Groß war die Freude beim Wiedereinzug im neuen Feuerwehrhaus, in dem aus Platzgründen nur noch das feuerrote Löschfahrzeug TSF untergebracht ist. Im neugestalteten Anbau zwischen dem FFW Haus und dem Dorfgemeinschaftshaus wurden Spinde angeschafft, in dem für jeden aktiven Floriansjünger die komplette Schutzausrüstung für den Einsatz zur Verfügung steht. Der Zwischenbau ist mit einem Pultdach zur Straßenseite ausgestattet. Neben dem Kleiderlager stehen Toiletten, ein Stiefelputzraum sowie ein Umkleideraum zur Verfügung.

Landjugend begeistert

Getrennt vom Erdgeschoss wurden im Untergeschoss zwei Räume für die rund 80 Mitglieder der örtlichen Landjugend geschaffen. Der Zugang zu den Jugendräumen erfolgt über einen drei Meter breiten Abgang an der westlichen Hausseite. Im Mittelpunkt stehen ein 50 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum, in dem Spiele, gesellige Zusammenkünfte und Teamsitzungen stattfinden können. Ein 20 Quadratmeter großer Nebenraum mit Küche ergänzt die KLJB-Räumlichkeiten. Des Weiteren sind im Untergeschoss ein Lagerraum für alle Vereinsutensilien, behindertengerechte WCs sowie ein Technikraum für die elf Kilowatt starke umweltfreundliche Luft-/Wärmepumpe untergebracht. Bereits seit Jahresende 2019 residieren die Jugendlichen im Kellergeschoss und fühlen sich sichtlich wohl. „Die Freude ist übergroß, nach einem Jahr Containerleben wieder in neue, schöne Räume zu ziehen“, so KLJB-Chef Jonas Treffer beim Einzug.Und so sehr die Jugendlichen anfangs beim Abriss des geliebten Schulhauses (Landjugendraumes) skeptisch waren, so begeistert sind sie jetzt. Dank ihrer Fähigkeiten und Talente montierten die Jugendlichen die Lampen und Steckdosen, strichen die Wände und Decken in Eigenregie. Mit der Aufstellung der Möbel, der Küchenzeile sowie der Haustechnik mit Beamer und Leuchten stand dem Einzug zum Jahresende nichts mehr im Wege.

Dank vieler freiwilliger Helfer wurde der Eingang für das Domizil der Landjugend im Frühjahr mit Betonsteinen befestigt, ebenso die Stellflächen vor dem Gebäude. Neu gestaltet wurde der Innenhof, der künftig für Treffen aller Art zur Verfügung steht. Im letzten Teilstück wurde der Vorplatz zwischen DGH und FFW-Haus mit Marchinger Naturstein gepflastert. Zwei Bäumchen – gestiftet von Anton Wittich – symbolisieren den guten Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. „Großer Dank gilt auch den Familien, die uns während der Bauphase mit Brotzeiten sowie Kaffee und Kuchen kulinarisch versorgt haben“, freut sich Kirchenpfleger Anton Treffer. Mit einem frischen Anstrich versah FFW-Mitglied Hermann Hierl das Vordach am Feuerwehr-Zwischenbau.

Lange haben die Verantwortlichen im Bauausschuss beraten, um einen passenden Namen für das neue Gemeinschaftshaus zu finden.Kurzerhand ludensie daherim Frühjahr alle Dorfbewohner zu einer Abstimmung über vierVorschläge ein.Mitüberwältigender Mehrheit sprachen sich die Dorfbewohner dabei für den Namen „Schulhaus“ aus.

Sichtlich erfreut sind die Tettenwanger über den Neubau in der Dorfmitte. „Optisch fügt sich das Gebäude hervorragend in unser Dorfbild ein“, ist von zahlreichen Bürgern zu hören. Nun können die örtlichen Vereine auf saubere und auf neuestem Stand der Technik stehende Räumlichkeiten zurückgreifen. Ob Vorstandssitzungen, Landjugendtreffen, Bastel- und Gymnastikabende des Frauenbundes, regelmäßige DienstbesprechungenderOrtsfeuerwehroder Erste-Hilfe-Kurse – alle Veranstaltungen finden nun im Dorfgemeinschaftshaus statt. DK / Von Bernhard Hegenberger