Töging – Gerade noch rechtzeitig konnte die neue Kindertagesstätte in Töging so weit fertiggestellt werden, dass heute bereits die ersten vier Kinder in die Einrichtung einziehen konnten. Mit viel Stress waren gerade die vergangenen Tage und Wochen für die Erzieherinnen verbunden. Mit großem Engagement haben sie die Räume aufgebaut, eingerichtet und gestaltet und dafür die wohl verdienten Ferien geopfert. Erst in den nächsten Tagen werden die weiteren Kinder folgen – bis zur Gruppenstärke von zwölf Kleinkindern.
Die Kindertagesstätte in Töging hat eine längere Vorgeschichte, denn bereits vor vier Jahren wurde der Wunsch laut, auch in Töging Kleinkinder zur Betreuung in eine Kinderkrippe geben zu können. Im November 2018 wurde vom Stadtrat der Beschluss gefasst, eine Krippe zu errichten und der Planungsauftrag wurde vergeben. Zunächst war beabsichtigt, den bestehenden Kindergarten umzubauen und zu erweitern. Bei den anstehenden Gesprächen und Verhandlungen mit der Kindergartenaufsicht beim Landratsamt und der Regierung stellte sich schnell heraus, dass der Platzbedarf für die Orte Töging, Ottmaring und Grögling doch bei zwei Gruppen mit je zwölf Kindern liegen und ein Neubau neben dem bestehenden Kindergarten zweckmäßiger sein wird. Im Juli 2019 beschloss der Stadtrat die Bedarfsanerkennung und den Neubau. „Im Nachhinein kann gesagt werden, dass dies sicher die richtige und eine vorausschauende Entscheidung war“, stellte der stellvertretende Bürgermeister Konrad Leidl bei der Abnahme der Einrichtung fest.
Architektin Margot Domes aus Breitenbrunn hatte nun den Neubau für zwei Gruppen mit jeweils zwölf Kleinkindern zu planen und den Bau abzuwickeln. Auch wenn es nicht ganz einfach war, alle Gewerke und vor allem die Handwerker zu koordinieren, ist es gelungen, eine moderne, sehr helle und praktische Einrichtung zu schaffen. Vor allem wurde die Bauausführung gerade durch die Pandemie immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Die endgültige Fertigstellung, vor allem auch der zweiten Gruppe im Obergeschoss, wird sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bei der Verwirklichung des Neubaus wurde vor allem auch auf ökologische Gesichtspunkte großer Wert gelegt. So wurde eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher und zur Heizung eine Wärmepumpe installiert. Damit erzeugt das Gebäude im Jahresdurchschnitt mehr Energie als verbraucht wird. Ergänzt mit der Fußbodenheizung ist ein für die Kinder und Erzieherinnen angenehmes Raumklima entstanden.
Neben einem großzügigen Gruppenraum gibt es einen Schlafraum mit kleinen Betten, die für Kleinkinder notwendigen Waschgelegenheiten, eine Küche und Sozialräume. Der pflegeleichte Fußboden und alle Räume wurden von den Erzieherinnen ausgesucht und mitgestaltet. Die erste Gruppe der „Schlosszwergerl“ wird von den Erzieherinnen Theres Ferstl und Alena Dunkes betreut. Als Gesamtleiterin des Kindergartens und der Kinderkrippe fungiert Roswitha Nikol.
Wie Finanzminister Albert Füracker bereits beim Spatenstich feststellte, ist es nicht nur eine Pflichtaufgabe der Gemeinden, sondern auch des Freistaates, für den Nachwuchs genügend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. So beteiligt sich sowohl der Freistaat als auch der Bund bei der Finanzierung der rund 1,8 Millionen Euro teuren Einrichtung. Vom Freistaat Bayern erhält die Stadt 555 000 Euro und vom Bund 372 000 Euro. Somit verbleiben eben noch rund 900 000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Der stellvertretende Bürgermeister Konrad Leidl dankte allen am Bau Beteiligten, der Architektin, den Firmen, dem städtischen Bauhof und vor allem den Erzieherinnen. Alle haben zum Gelingen der neuen Töginger Kindertagesstätte ihr Bestes gegeben. rfs
