Tanzen ist pure Lebensfreude. Egal in welchem Alter, ob als Kleinkind oder als Senior im Ruhestand, es ist nie zu spät, tanzen zu lernen. Tanzen verbindet die Generationen und ist nicht umsonst eine der ältesten Kulturtechniken der Welt. Tanzen ist viel älter, als es schriftliche Aufzeichnungen über menschliche Kulturen gibt. Als nonverbaler Dialog baut das Tanzen Brücken zu anderen Menschen, verbessert die motorischen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten und sorgt für eine ausgeglichene Psyche. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Wohltat für die Seele, sagen Experten.Tanzen soll vor allem Spaß und Freude ins Leben bringen. Aber auch wichtige Schlüsselkompetenzen stärken: Respekt und Wertschätzung im gegenseitigen Umgang, Team- und Kooperationsfähigkeit, aber auch Umgangsformen und Gesundheitsbewusstsein.
Auch in wichtigen Situationen im Leben wird getanzt. Manchem Brautpaar mag mulmig zumute sein, wenn es an den Hochzeitswalzer geht, ist dieser Tanz doch ein wichtiges Element der eigenen Hochzeitsfeier. Die mitreißende Beschwingtheit eines Walzers lässt uns Jahr um Jahr ins neue Jahr tanzen, wie der Allgemeine Deutsche Tanzlehrerverband (ADTV) mitteilt. Man kann mit ihm träumen, berauscht sein oder auch abheben. Der Walzer ist einmalig. Wenn die Tanzmoden auch kommen und gehen – er bleibt der große Souverän auf dem Parkett.
In die Wiege gelegt wurde ihm dieser Erfolg nicht. Als das „Waltzen“ um 1770 aufkam und den aristokratischen Menuett-Tanz verdrängte,war der Walzer in den „besseren Kreisen“ verpönt. Kirche und Obrigkeit wetterten mit Elan. Pfui, die Knöchel der Damen waren zu sehen und man hatte Körperkontakt! Aber wie immer, die Zeiten änderten sich. Der Siegeszug des Walzers begann im Jahr 1786 auf einer Wiener Bühne.
Als die Oper „Una cos vara“ aufgeführt und auf der Bühne Walzer getanzt wurde, löste das eine wahre Walzerwelle aus. Der Wiener Walzer war geboren. Und heute kennt oder erkennt die Walzer-Klassiker fast jeder – besonders die der Strauß-Dynastie von „An der schönen, blauen Donau“ bis zu „Wiener Blut“.
Wien ist und bleibt natürlich die Welthauptstadt des Walzers. Rund 400 rauschende Ballnächte finden hier in jeder Saison statt. Sie tragen urwienerische Namen. Wo sonst könnte es einen Kaffeesieder-Ball geben, einen Zuckerbäcker-Ball oder den Ball der Wiener Rauchfangkehrer? Der Glanzvollste von allen ist aber der Wiener Opernball. Wenn im schönsten Ballsaal der Welt die Debütantinnen und Debütanten einziehen und später der berühmte Zuruf „Alles Walzer“ ertönt, knistert die Atmosphäre nur so.
Und weil ein gut getanzter Walzer – ob Langsamer Walzer oder der schnelle Wiener Walzer – Konzentration, Präzision und Fitness verlangen, ist es sicher nicht verkehrt, einen Tanzkurs zu absolvieren. Wobei es dann nicht nur um den Walzer geht, in einem Kurs lernt man noch ganz andere Tänze: Rumba zum Beispiel oder Tango oder Disco Fox, um nur einige zu nennen. Die richtigen Schritte, die exakte Körperhaltung oder auch korrekte Drehungen: Um all das richtig zu erlernen, braucht man Unterstützung. Und die bekommt man in der Regel von einem bestens ausgebildeten Profi in einer Tanzschule.
Und die Herren der Schöpfung brauchen sich dort auch keine Sorgen zu machen, ob sie beim Tanzen denn nun eine gute Figur abgeben oder nicht. Am besten ist es immer noch, sich auf den Rhythmus eines Tanzes einzulassen, der Rest kommt von selbst. Gerade weil wir in einer Gesellschaft leben, in der viele Menschen an Übergewicht und Diabetes leiden, ist Bewegung umso wichtiger. Da bietet sich das Tanzen hervorragend an, ganz einfach weil diese Art der körperlichen Bewegung mit sehr viel Spaß und Freude verbunden ist. DK
Stark fürs Leben
Musizieren hat einen positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung und macht auch im Erwachsenen-Alter Spaß
Dass schon ganz kleine Kinder von Musik profitieren, darin sind sich Experten einig. Singt man ihnen beispielsweise Kinderlieder vor oder macht Singspiele mit ihnen, hat das einen positiven Einfluss auf die Entwicklung emotionaler, kognitiver und sozialer Fertigkeiten der Kleinen, lautet ein Fazit der Forschungsgruppe „Neurokognition der Musik“ am Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.
In der Natur ist das einzigartig: Nur Menschen machen Musik. Dieses Phänomen gibt es in allen menschlichen Kulturen. Nur Menschen komponieren Musikstücke oder erlernen das Spielen von Musikinstrumenten. Und sie tun das gemeinsam etwa in einem Orchester oder in einem Chor. Gemeinschaftliches Musik machen sei eine höchst anspruchsvolle Aufgabe für das menschliche Gehirn, so die Max-Planck-Experten. An ihm seien praktisch alle uns bekannten kognitiven Prozesse beteiligt: Musik machen involviere Wahrnehmung, Handlung, Lernen, Gedächtnis, Emotion oder auch soziale Kognition.
Pädagogen empfehlen, bereits ab einem Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren mit der musikalischen Früherziehung zu beginnen, um bereits bei den Dreikäsehochs das Gespür für die Welt der Musik zu wecken und die Kraft, die von ihr ausgeht, spüren zu lassen. Da geht es dann sehr „spielerisch“ zu, weniger „erzieherisch“. Kleine Kinder lieben es, zu singen und zu musizieren. Sie sind dabei Erwachsenen gegenüber im Vorteil: Sie machen sich noch keine Gedanken darüber, ob der Ton sitzt. Sie singen einfach und klatschen im Rhythmus. Deshalb empfiehlt sich der Unterricht in einer Musikschule, in der sich qualifizierte Lehrer intensiv mit den den Stärken und Schwächen des jeweiligen Schülers auseinandersetzen. DK