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Ingolstadts Süden: Großstadtpower und Natur pur|Vielseitige Einkaufswelten und begehrte Wohngegend: Der Süden von Ingolstadt bietet alle Vorzüge einer Großstadt, aber auch dörfliche Strukturen

Ingolstadts Süden: Großstadtpower und Natur pur

Gewachsene Ortschaften mit modernen Zügen: Hier Unsernherrn im Ingolstädter Süden. Fotos: Schalles

Gewachsene Ortschaften mit modernen Zügen: Hier Unsernherrn im Ingolstädter Süden. Fotos: Schalles

12.08.2021

Der Süden von Ingolstadt ist für viele Menschen nicht nur begehrte und attraktive Wohngegend mit teils noch bestehenden dörflichen Strukturen in den kleineren Ortsteilen, er hat darüber hinaus die abwechslungsreiche Geschäftswelt einer wirtschaftsstarken Großstadt zu bieten. Insgesamt leben in den drei südlichen Stadtbezirken über 38000 Einwohner. Eine vielseitige Einkaufswelt erwartet Besucher im Gewerbegebiet an der Manchinger Straße, seit vielen Jahrzehnten eine erste Adresse zum Shoppen für Kunden auch von außerhalb der Schanz. Geschäfte aus verschiedenen Branchen sind hier zu finden: Möbel, Elektronik, Lebensmittel, Baumarktartikel, Kfz, Sport und Freizeit um nur einige zu nennen. Zu einer langen und facettenreichen Einkaufsmeile hat sich in den vergangenen Jahren außerdem die Münchner Straße entwickelt, wo mittelständische Unternehmen, Discounter, Dienstleister, Lebensmitteleinzelhandel, Drogerie, Arztpraxen, Werkstätten, Gastronomie, Tankstellen sowie kleinere Fachgeschäfte wie Optiker, Polsterer und Schuhreparatur ihre Leistungen und Waren anbieten.  

Neu hinzugekommen ist in den vergangenen Jahren das Gewerbegebiet Am Weiherfeld bei Zuchering, das sich weiter entwickelt. Hier haben sich etwa ein Möbelhaus, ein Baumarkt, ein großer Drogeriemarkt, ein Schnellrestaurant, ein Hotel und eine Tankstelle angesiedelt. Die Nahversorgung ist darüber hinaus in den verschiedenen Stadtteilen präsent. Supermärkte und Einkaufsgelegenheiten für den täglichen Bedarf gibt es etwa im südwestlich gelegenen Haunwöhr und in Ringsee im Südosten. Der Süden kann darüber hinaus mit attraktiver Naherholung und Sportmöglichkeiten wie Tennis punkten. Erwähnt sei hier der Auwaldsee mit seinem Campingplatz, der Baggersee mit zahlreichen Freizeitangeboten wie dem Donauwurm, Beachvolleyball und Minigolf, aber auch die Donau, westlich des Stausees, wo etwa gesegelt werden kann.
  

Erholung in der freien Natur findet der Mensch auch noch andernorts, etwa in Buschletten und Stangletten, dem südlichen Donauufer entlang, Richtung Weichering. Hier trifft man auf Spaziergänger, die ihren Hund ausführen, Jogger, Radfahrer und Leute, die einfach nur etwas Abgeschiedenheit suchen. Aus der Ruhe bringen lässt sich hier niemand, nicht einmal die Graugänse, die zahlreich ein abgeerntetes Feld bevölkern und dabei sogar die zwar menschenscheuen, ansonsten aber furchtlosen Krähen zur Vorsicht anhalten. Zwei der schwarz gefiederten Vögel, die fast schon verstohlen herumlungern, zögern eine Weile, bis sie sich ins Feld hinein wagen. Zu groß scheint der Respekt vor der übermächtig wirkenden Gänseschar zu sein. Das große Feld hält offenbar aber doch genug Reste für alle bereit, wie sich herausstellt. Wir haben den Stausee am Baggersee Richtung Westen hinter uns gelassen und befinden uns in Buschletten.
   

Bei Buschletten handelt es sich ursprünglich um eine historische Flurbezeichnung, deren Terrain heute zum Unterbezirk Knoglersfreude gehört. Anders verhält es sich mit Stangletten, das von der Stadt als eigener Unterbezirk geführt wird – der einzige im Süden, in dem laut Statistik kein Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet ist. Demnach handelt es sich, so teilt die Stadt mit, um ein reines Auwaldgebiet, der Donau entlang, mit insgesamt 640 Hektar Fläche. Es geht weiter, den Buschlettenweg entlang, vorbei an Strommasten, die zwischen Baumwipfeln aufragen, Bienenstöcken, dem Wasserwerk, das hier in die Natur einhegt ist. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Landkreisgrenze nach Neuburg-Schrobenhausen. Es wird zusehends menschenleer und still. Eine Oase himmlischer Ruhe eröffnet sich hier für Spaziergänger, die Abgeschiedenheit suchen.
   

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Neben viel Natur bietet der Ingolstädter Süden auch sehr stakt von Industrie und Handel geprägte Gegenden - wie hier etwa das Gewerbegebiet um die Macnhinger Straße.

Am südöstlichen Rand des Auwalds, noch auf Ingolstädter Flur, liegt die Festungsruine Fort Rosenschwaig, die in Stadtplänen zwar kartiert, vom Weg aus jedoch nicht mehr ohne weiteres zu erkennen ist. Zu sehr sind die Überreste inzwischen mit der Natur verwachsen. Nur hier und da ragen Fragmente aus Wald und Gebüsch hervor. Das Zwischenwerk Rosenschwaig, wie es offiziell heißt, war Teil der historischen Ingolstädter Festung und wurde 1945 von den Amerikanern gesprengt. „Zwischen den Ruinen haben sich längst Pflanzen angesiedelt, die die Ziegelsteine und Betonblöcke überwuchern. Auf der ehemaligen Kasematte bildete sich ein Magerrasen, der garantiert noch nie gedüngt worden ist. Aus Büschen sind Bäume geworden, und in den nächsten Jahrzehnten wird das gesamte Gelände wohl zum Waldwerden. Im Wassergraben liegen zahlreiche umgestürzte Bäume, das Werk des Bibers“, schrieb der DK vor mehr als zehn Jahren über den Ort.

Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme der Natur gegenüber ist schon auf dem Weg hierher geboten. An der Strecke liegt das Biotop „Jackl-Brenne“, in dem streng geschützte Tier- und Pflanzenarten ein Refugium gefunden haben und das deshalb nicht betreten werden soll, wie es auf einer Hinweistafel heißt. An Bäumen am Wegesrand hängen vereinzelt verblichene Zettel. Sie wurden offenbar schon vor längerer Zeit von umsichtigen Naturschützern angebracht. Darauf appellieren sie an Besucher, Rücksicht auf Blindschleichen zu nehmen, die auf dem Weg in der Sonne liegen könnten. Aber auch größere Tiere sind hier regelmäßig anzutreffen, wie deren Spuren im vom Regen aufgeweichten Pfad verraten – Ross und Reiter in diesem Fall. Vielleicht bringt ja auch der Abdruck eines Hufeisens Glück?

Der südliche Unterbezirk mit der nach Stangletten geringsten Einwohnerzahl ist der Unterbezirk Am Auwaldsee. Hier sind laut der Behörde für Statistik und Stadtforschung zehn Personen gemeldet (Stand 31.12.2020). Die höchste Bevölkerung im Süden kann zum selben Stichtag der Unterbezirk Antonviertel mit fast 6000 Personen ausweisen. mbl