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Blitzschnelle Gefahr|Freiwillige Feuerwehr Meihern

Blitzschnelle Gefahr

15.06.2018

Deising (er) Das neue Feuerwehrgebäude der Feuerwehr Meihern gleich neben der Kanalbrücke am Ortseingang von Deising scheint imposant und für eine Ortsfeuerwehr großzügig dimensioniert zu sein. Doch bei einem genaueren Blick auf das besondere Aufgabenspektrum dieser Wehr relativiert sich dieser Eindruck schnell. Die so malerisch wirkenden Orte zu Füßen des Flügelfelsens und der Nikolauskirche auf der anderen Kanalseite sind seit Menschengedenken einer ganz besonderen Hochwassergefahr ausgesetzt, die mit dem fortschreitenden Klimawandel sogar noch zunimmt. Immer wieder mussten die Feuerwehrangehörigen in den vergangenen Jahren überstürzt ausrücken, um bei Starkregen oder raschen Schneeschmelzen die Wassermassen von den benachbarten Jurahöhen zu bändigen. Tiefe Taleinschnitte leiten die Regengüsse wie tosende Wildbäche durch die Orte Meihern, Deising und Altmühlmünster und ohne rasche Sandsack- oder Flutwandbarrieren sind Wohnhäuser und andere Gebäude massiv gefährdet. Noch vor wenigen Jahren gelang es eilig zusammengerufenen Helfern – unter ihnen Männer, Frauen und selbst Kinder – nur unter Aufbietung aller Kräfte, rasch genügend Sandsäcke zu füllen und die bereits flutenden Wassermassen zurückzudrängen.

Freiwillige Feuerwehr Meihern

15.06.2018 16:00 Uhr

Technisch und organisatorisch gegen Hochwasser gerüstet

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Besondere Hochwassergefahr: Bei Starkregen oder Schneeschmelzen stürzen die Wassermassen von den Jurahöhen wie tosende Wildbäche durch die Orte Meihern, Deising und Altmühlmünster. Ohne Sandsack- oder Flutwandbarrieren sind die Gebäude massiv gefährdet. Fotos: Erl
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Vor zwei Jahren hat die Stadt Riedenburg nun eigens einen Schwerlastanhänger mit elf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht angeschafft, der permanent mit Gitterboxen voller Sandsäcke und Flutwandbarrieren beladen ist und innerhalb von Minuten zum Einsatz bereitsteht. Noch steht dieser Anhänger abseits in einem Feldstadel, doch mit der Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses wird dieses Ersteinsatzequipment für die blitzschnell auftretenden Hochwasser seinen festen Standort in der Fahrzeughalle finden. So ist für die Zukunft sichergestellt, dass zumindest aus technischer Sicht alles vorbereitet ist, um die oft verheerenden Wasserstürze gefahrlos ableiten zu können.

Der zweite Stellplatz im Gerätehaus ist natürlich für das betagte Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Meihern reserviert. Doch auch dieses Fahrzeug stößt für das Einsatzspektrum der nach der Stützpunktfeuerwehr in Riedenburg mannschaftsstärksten Wehr im Gemeindebereich an seine Grenzen. Die Feuerwehr Meihern muss zwar immer seltener zu Wohnhausbränden ausrücken. Doch bei einem Waldbrand, bei Unfallrettungen auf der im Tal verlaufenden, viel befahrenen Staatsstraße und bei technischen Einsätzen nach Sturm und Schnee reichen die Möglichkeiten dieses Fahrzeugs nicht mehr aus. Und so stehen die Planungen der Stadt Riedenburg im Raum, auch diese Wehr in den kommenden Jahren mit einem zeitgemäßen Fahrzeug samt technischer Ausstattung auszurüsten.

Spinde und Materiallager für die Einsatzkräfte gleich im Anschluss an die Fahrzeughalle sowie Duschen und Sanitärräume komplettieren den technischen Bereich.

Im Obergeschoss befinden sich das Kommandantenbüro sowie ein heller Versammlungsraum samt Küche und Lagermöglichkeit. So haben die Feuerwehrangehörigen endlich die Möglichkeit, ihre Erfahrungen nach den Einsätzen auszutauschen und sich zu Schulungen zu treffen.