Reichertshausen – Um ein Jahr verzögerte sich die offizielle Eröffnung des neuen Kinderhauses „Die Wolpertinger“ der Gemeinde Reichertshausen im Ortsteil Steinkirchen, denn die Kinder zogen bereits Mitte September 2020 in ihr neues Heim ein, das durch seine helle, freundliche, barrierefreie und großzügige Bauart besticht und durch seine Holzverkleidungen innen Wärme ausstrahlt und den Bedürfnissen der Kinder und Mitarbeiterinnen voll entspricht.
Die Räume verfügen über sehr große Fenster, so dass Tageslicht die Räume durchfluten kann. Der Baubeginn erfolgte noch unter Bürgermeister Heinrich im März 2019, nachdem das Grundstück, das von der Kirche gepachtet wurde, von den dort stehenden Containern geräumt wurde. Das Gebäude hat eine Nutzfläche von 698m²mit Gruppenräumen, die eine Spiel-Küchenzeile besitzen, einen Lagerraum sowie einen Nebenraum haben, der auch mittags als Schlafraum genutzt werden kann.
Der große, breite und helle Flur kann mit einer faltbaren Trennwand zu einem riesigen Turnraum umgewandelt und kann auch optimal für Kindergartenfeste genutzt werden. In der großen Küche können die Kinder frühstücken, wenn ihnen danach ist und auch ihren Nachmittags-Snack zu sich nehmen sowie am Mittag essen. Die Kinder werden voll verpflegt und brauchen sich also von zuhause nichts zum Essen mitnehmen. Frühstücks und Nachmittags-Snack werden vor Ort zubereitet und das Mittagessen wird von einem Caterer geliefert.
Die Küche ist außerdem kinderfreundlich ausgestattet mit ausziehbaren Podesten und kann dadurch auch als Kinderlernküche genutzt werden, wenn zum Beispiel gemeinsames Plätzchen-Backen angesagt ist. Zum Raumangebot gehören auch Personalzimmer, Therapieraum, Wickel- und Duschbereich sowie Toiletten für Kinder, Personal und Besucher. Das Kinderhaus wurde von der Architektin Rita Obereisenbuchner entworfen, die in der Region bereits für viele umgesetzte Entwürfe bekannt ist.
Die Tragwerksplanung lag bei den Eichenseher Ingenieuren aus Pfaffenhofen, die Prüfstatik beim Ingenieurbüro Grassl aus München, die Planung der Ver- und Entsorgung übernahmen die Glasmann Ingenieure aus Pfaffenhofen, die Durchführung der Arbeiten leistete die Firma Schäch aus Pfaffenhofen, auch die Elektroplanung kam aus Pfaffenhofen von der Firma VE-Plan GmbH und wurde von der Firma Forster aus Aiglsbach übernommen, für Blitzschutz war Firma Kirchner aus Langenbruck zuständig und für den Wärmeschutz die Firma Herzog & Roth aus Ingolstadt, die Sicherheits- und Gesundheitskoordination lag beim Beratungsbüro Ursula Seidl aus Eching, die Erdarbeiten führte das RND Tiefbauunternehmen aus Pfaffenhofen durch, die Baumeisterarbeiten die Firma Hechinger, Zimmererarbeiten erfolgten durch Firma Holzbau Pfeiffer aus Remptendorf, die Spenglerarbeiten erledigte Firma Riedl aus Riedlhütte, die Schreinerei Dick aus Reichertshausen war für die Schreiner-Fassade und den Sonnenschutz zuständig, die Firma Weißputz aus Hörzhausen für den Außen- und Innenputz, den Trockenbau hat die Firma Wasem aus Seiboldsdorf zu verantworten, aus Inchenhofen hat die Firma Frank die Fliesenarbeiten übernommen, den Estrich die Firma Haidinger Bodensystem aus Augsburg, die Raumausstattung kam von Firma Brandl aus Kelheim, die Türen lieferte Firma Mayer aus Saal/Donau, die tolle Faltwand lieferte Firma Schindler aus Hainichen, Schlosserarbeiten kamen von Firma Kranfelder aus Elsendorf, Malerei Blerim aus Scheyern verschönerte das Haus und die Gartengestaltung übernahm die Firma Hammer aus Pfaffenhofen und bietet den Kindern im Rahmen eines Sinnesgarten die Möglichkeit zu riechen und Pflanzen beim Wachsen zu beobachten. Die herrliche Bemalung der Außenfassade stammt vom Reichertshausener Pit Zaepernick. Insgesamt wurden die meisten Arbeiten an Firmen aus der näheren Region vergeben und sicherten so auch manche Arbeitsplätze.
Das Kinderhaus bietet Platz für insgesamt 62 Kinder, aufgeteilt in zwei Kindergartengruppen und eine Kinderkrippengruppe, in der Kinder ab 6 Monaten aufgenommen werden. Aktuell besuchen 55 Kinder das neue Kinderhaus. Für die Krippenkinder gibt es einen abgetrennten altersgerecht gestalteten Garten; die Kindergarten-Kinder können den Außenbereich zum Spielen, Rennen und Klettern zusammen mit den Kindern aus dem alten Gemeinde-Kindergarten nutzen und durch die Spielgeräte ihren Gleichgewichtssinn sowie ihre motorischen Fähigkeiten entwickeln. Im Innenbereich gibt es in den Räumen Kuschel- und Leseecke, Bau- und Puppenecke mit Spielküche sowie Maltisch und Bällebad. Die Fachkräfte betreuen die Kinder nach einem umfassenden Konzept. In jeder Gruppe arbeitet eine Erzieherin (pädagogische Fachkraft) und eine Kinderpflegerin, außerdem werden die Gruppen von einer weiteren Erzieherin oder Kinderpflegerin unterstützt und eine Hauswirtschaftskraft unterstützt die pädagogischen Kräfte während der Mittagszeit, so dass diese sich beim gemeinsamen Essen besser auf die Kinder konzentrieren können. Außerdem bietet das Kinderhaus der Gemeinde den Schul- und Berufspraktikantinnen die Möglichkeit zum Reinschnuppern bzw. zur Ausbildung. Das Haus wird geleitet von Alexandra Pauker, zu ihrem Team gehören Marion Wagner-Klotz, Nicole Kropf, Sabrina Pöcher, Carolina Stärke, Lena Priller, Regina Zistler und Christina Dietrich. Das Kinderhaus ist von Montag bis Freitag von 7.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, die Kernzeit liegt zwischen 8.30 und 12.00 Uhr, so dass die Kinder spätestens zu Beginn der Kernzeit im Hause sein müssen.
Bei der Eröffnung am 25. September durch Reichertshausens neuen Bürgermeister Erwin Renauer gibt es einen Nachmittag der „Offenen Tür“ für interessierte Eltern; die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen findet am Vormittag statt. wok