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Die „Scheinakazie“ trotzt dem Klimawandel|Auch für mitteleuropäische Wälder gut geeignet

Die „Scheinakazie“ trotzt dem Klimawandel

Unbändige Schönheit: die Robinie. Foto: A. Roloff

Unbändige Schönheit: die Robinie. Foto: A. Roloff

25.03.2020

Auch für das Jahr 2020 lobte die Doktor-Silvius-Wodarz-Stiftung durch den Fachbeirat „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) den „Baum des Jahres“ aus und entschied sich aus aktuellem Anlass für die Robinie. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt im östlichen Nordamerika, die Baumart findet sich aktuell in den US-Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Georgia, Kentucky, North Carolina, Pennsylvania, West Virginia, Virginia und Tennessee. Gleich nach der Entdeckung Amerikas kam die „Gewöhnliche Robinie“ nach Europa und verbreitete sich hier als Neophyt besonders gut an trockenen Standorten. Dementsprechend ist sie eine Baumart, die dem Klimawandel trotzen kann. Dank ihrer witterungsbeständigen Eigenschaften kann sie zudem eine relevantere Rolle in der Holzindustrie spielen, ist der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) überzeugt.       

  

Im deutschen Wald kommt die „falsche Akazie“ laut Bundeswaldinventur III aus dem Jahr 2012 mit rund 11 000 Hektar Hauptbestockung und etwa 9000 Hektar als Jungbestockung vor. Damit macht sie weniger als ein Prozent der bundesweiten Waldfläche aus. Man findet sie oft in Park- und Stadtanlagen und auch als Wildwuchs auf Brachflächen wie Bahndämmen oder begrünten Schuttbergen. Grundsätzlich kann die Robinie an Trockenhängen, aber auch in naturnahen mitteleuropäischen Waldbeständen problemlos existieren. Sie ist besonders widerstandsfähig gegen Holzfäule und weist gleichzeitig eine hohe Biegsamkeit auf. Sie ist widerstandsfähiger und dauerhafter als das Holz der Eiche und kann ohne chemische Behandlung im Außenbereich verwendet werden. Auch in Schutzwäldern kann die Robinie genutzt werden. red