Den Genießern und Kennern läuft beim Gedanken an die fränkische Küche das Wasser im Mund zusammen. Nicht umsonst sind die Nürnberger Lebkuchen oder die fränkische Bratwurst weit über die Grenzen der Region bekannt und untrennbar mit ihr verbunden. Wer aber glaubt, dass die zwei Spezialitäten die einzigen Schmankerl der Kulinarik Frankens sind, der irrt: Egal, ob modern oder traditionell – der Vielfalt, auch in den Gasthöfen der Region, sind fast keine Grenzen gesetzt; Abwechslung beim Genuss ist garantiert.
An einem Gericht kommen die Besucher dabei ganz bestimmt nicht vorbei. Das fränkische Schäufele, ein Braten, steht auf vielen Speisekarten ganz oben. Das Fleischstück stammt aus der Schweineschulter und wird mit der Schwarte zubereitet. Kross gebacken kommt sie zum Gast. Für die Liebhaber der fränkischen Küche ist das knusprige Stück das Tüpfelchen auf dem i. Rund wird das Gericht aber erst durch die dunkle Biersoße. Nicht minder beliebt sind Wildgerichte. Neben den Klassikern wie Gulasch oder Braten zieren hier moderne Varianten die Menükarten. Rehfleischpflanzerl kommen bei den Gästen immer gut an.
Doch es muss nicht immer Fleisch mit einer Beilage sein. Wer einmal keine Lust darauf hat, für den kann Fisch eine Alternative sein. Der Klassiker in Franken ist der fränkische Karpfen. Meist wird er in einem Bierteig ausgebacken und oft mit Kartoffelsalat serviert. Auf den Tisch kommt der Karpfen in den Monaten, die ein R im Namen haben (September bis April). Manche Gasthöfe bieten die Spezialität trotzdem das ganze Jahr über an.
So oder so: Zum Fleisch oder Fisch gibt es natürlich verschiedenste Beilagen. Neben Kraut und Kartoffelsalat sind es vor allem Klöße, die die Gäste immer wieder aufs Neue in die Wirtshäuser locken. Hergestellt werden sie aus Kartoffelteig; als Schmankerl gibt es manchmal Brotwürfel in der Mitte.
Wie ein roter Faden zieht sich der Genuss auch bei den fränkischen Weinen durch die Speisekarten. Und der regionale Weinanbau hat obendrein eine lange Geschichte: Man vermutet, dass fränkische Winzer mindestens seit dem achten Jahrhundert die Früchte der Rebstöcke zu Wein verarbeiten. Zwar gibt es diesen in ganz herkömmlichen Flaschen, traditionell füllt man den Wein aber in den Bocksbeutel ab. Dieses flache, bauchige Gefäß gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Noch recht neu ist der Markenschutz in der EU: Seit 1989 ist der Bocksbeutel geschützt.
Aller guten Dinge sind drei. Und deshalb fehlt nach Hauptgericht und Wein etwas Süßes zum Abschluss. An Fest- und Feiertagen backen die Franken gerne Küchl in der Pfanne. Das Hefeteiggebäck wird am Ende noch mit Puderzucker bestreut. Zu kaufen gibt es die „Küchla“ in den regionalen Geschäften. In den Gaststätten gibt es vor allem die zwei Dauerbrenner: Apfel- und Topfenstrudel. Wer beim Dessert neue Wege gehen möchte, der kann einen Abstecher in eine Eisdiele machen. Denn Franken bietet nicht nur regionale Spezialitäten. DK
1100 Jahre Geschichte
Ganz im Zeichen des Mittelalters steht die Stadt Berching. Bereits 883 wurde Berching zum ersten Mal urkundlich erwähnt – heute zeugen zahlreiche Gebäude von der Geschichte. In der Innenstadt können die komplett erhaltene Wehrmauer aus dem 15. Jahrhundert mit 13 Wehrtürmen besichtigt werden. Mehr über den Berchinger Musiker Christoph Willibald Gluck erfahren die Besucher im städtischen Museum. Doch auch Naturliebhaber kommen ganz auf ihre Kosten. Wanderwege bringen den Wanderern die Gegend näher. Am Ufer des Alten Kanals oder des Main-Donau-Kanals genießen Radler die Natur. DK
Viele Angebote
Seit dem Jahr 1129 leben im Kloster Plankstetten Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt: „ora et labora“. Beten und arbeiten steht also im Zentrum. Das Kloster hat in der Region immer wieder aufs Neue Menschen begeistert und geprägt. Und so gibt es auch heute noch zahlreiche Angebote für Besucherinnen und Besucher. Entweder, um einfach mal abzuschalten oder das klösterliche Leben von einer ganz neuen Seite zu entdecken.
Seit 1989 gibt es für Interessierte ein Gästehaus. Es steht „jedem offen: für Urlauber, spirituell Suchende, Gruppen, Familien, Tagungen und Seminare“, wie es im Internetauftritt der Benediktinerabtei Plankstetten heißt. Eine Auszeit ist bei Spaziergängen in der Natur möglich. Das Haus liegt mitten im Naturpark Altmühltal.
Daneben bietet die Abtei zahlreiche Kurse an. So können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel bei einem Kochkurs Wildkräuter genauer kennenlernen, an Wanderexerzizien teilnehmen oder der Aromapflege im Alltag nachforschen.
Bei einem Klosterbier und einer Brotzeit können die Tage in der Benediktinerabtei Plankstetten ausklingen. Denn mit dem Kloster sind verschiedenste Betriebe verbunden: neben einer Metzgerei, einer Imkerei und einer Brennerei auch eine Gärtnerei. DK