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Das Wanderparadies|Die Stadt Parsberg und der Nachbarort Lupburg glänzen mit reichen kulturhistorischen und landschaftlichen Schätzen. Vor allem aber finden sich hier zahlreiche Wanderwege, die jeweils einem bestimmten Motto gewidmet sind.

Das Wanderparadies

Die Burganlage von Parsberg beherbergt ein Museum mit überregionaler Ausstrahlung sowie Säle, die für Konzerte, Aufführungen und Ausstellungen genutzt werden. Das neue Burgareal mit seinen Gärten und dem angrenzenden Stadtpark ist ein beliebtes und modernes Veranstaltungszentrum. Foto: Stadt Parsberg

Die Burganlage von Parsberg beherbergt ein Museum mit überregionaler Ausstrahlung sowie Säle, die für Konzerte, Aufführungen und Ausstellungen genutzt werden. Das neue Burgareal mit seinen Gärten und dem angrenzenden Stadtpark ist ein beliebtes und modernes Veranstaltungszentrum. Foto: Stadt Parsberg

27.08.2020

Wer einen Urlaub in heimatlichen Gefilden plant, hat Parsberg und Lupburg nicht unbedingt ganz oben auf seiner Wunschliste stehen. Das ist schade, denn gerade das Tal der Schwarzen Laber und der Bayerische Jura bieten zahlreiche landschaftliche Reize, kulturhistorische Höhepunkte und touristische Schmankerl.

Die Stadt Parsberg und die Marktgemeinde Lupburg sind nicht nur ideale Ausgangspunkte im Schnittpunkt zwischen Regensburg, Nürnberg, Ingolstadt und Neumarkt. Sie allein sind schon eine Reise wert. Das Ortsbild von Parsberg wird von der Burg- und Schlossanlage mit ihren charakteristischen Zwiebeltürmen, aber auch von der St. Andreas-Kirche geprägt.

Im Burgmuseum sind unter anderem eine keltische Maskenfibel und eine Linsenflasche zu bewundern, denn auch dieses geheimnisumwitterte Volk hatte das Labertal für sich entdeckt und siedelte dort.

Mittelalterlicher Charme

Lupburg hat sich seinen mittelalterlichen Charme erhalten können. Der Marktkern glänzt mit Baudenkmälern und architektonischen Kleinoden. Die Kirche St. Barbara stammt aus dem 14. Jahrhundert. Beherrscht wird der Ort von der Burg, dessen Bering aus dem 12. Jahrhundert stammt und fast vollständig erhalten ist. Auch sonst lässt sich noch vieles der alten Verteidigungsanlage entdecken, beispielsweise die praktisch intakte Ringmauer. Beeindruckend sind auch die Fundamente des einstigen Bergfrieds. In Eggental bei Lupburg begegnet den Wanderern eine Rarität in Gestalt einer steinernen Bogenbrücke. Sie wurde im 16. Jahrhundert errichtet und ist die wohl älteste Steinbrücke im Labertal.

Überhaupt ist die Gegend ein Eldorado für Wanderfreunde. Verschiedene Themenwege sind ausgeschildert. Der „Malerweg“ führt zu den schönsten Aussichtspunkten, die bereits zahlreiche Künstler inspiriert haben. An Wegstationen zeigen Bilderrahmen, dass Maler die Szenerie hier schon eingefangen haben. Der „G’schichtenweg“ widmet sich der historischen, aber auch der sagenumwobenen Ritterzeit. Der „Labertalweg“ führt zu schroffen Kalksteinriffen, vermittelt aber auch Mühlenromantik.

Das Wanderparadies-2
Die Möglichkeiten für einen entspannten und erholsamen Urlaub sind groß im Tal der Schwarzen Laber (linkes Bild): So locken zahlreiche Sehenswürdigkeiten (2. Bild von links) oder das Wellenfreibad JuraMare mit Beachvolleyballfeld (2. Bild von rechts). Zahlreiche Wanderwege sind ausgeschildert, die alle unter einem bestimmten Motto stehen (rechtes Bild). Fotos: Stadt Parsberg, Stefan Gruber

Schlachtschüsselessen

Der „Lehmeiersteig“ führt über den Buchenberg und bietet besondere Naturerlebnisse, während der „Burgenweg“ die beiden Burgen von Parsberg und Lupburg miteinander verbindet. Der „Mauritiusweg“ ist der Dorfkirche Willenhofen gewidmet, die diesem Heiligen geweiht ist.

Sogar Besucher, die einem deftigen Gaumengenuss nicht abgeneigt sind, kommen auf ihre Kosten. Sie schlagen den „Schlachtschüsselweg“ ein, der sie dorthin führt, wo noch regelmäßig Schlachtschüsselessen angeboten werden.
   

IN KÜRZE

Schwarze Laber: Die Namensbedeutung für den 77 Kilometer langen Zufluss der Donau ist umstritten: Entweder stand das Wort Labera Pate, was frisches, sprudelndes Wasser bedeuten würde. Oder man legt das bayerische Wort „lap“ zugrunde, das nichts anderes als „träge“, „faul“ oder „langsam“ aussagt. Wie auch immer:Wegen des geringen Gefälles und des gemächlichen Dahinfließens wird das Wasser dieses Flusses als dunkel empfunden, was zum Namensbestandteil „schwarz“ führte.

Reichsschultheiß: Ritter Heinrich von Parsberg war nach heutigem Verständnis ein Spitzenbeamter. Zwischen 1272 und 1299 bekleidete er das Amt eines Reichsschultheißen. Als solcher vertrat er die Interessen des Reiches und vor allem des Königs –und der war in der Regel abwesend. Er muss zu dem sehr gebildet gewesen sein, denn er führte den akademischen Titel eines Magisters.