Die Versicherungswirtschaft errechnet jährlich neue Typklassen für die Autoversicherungen – das ist relevant für die Beitragshöhe bei Haftpflicht und Kasko. Was ändert sich diesmal?
Die Halter von mehr als 12 Millionen Autos in Deutschland bekommen in der Kfz-Haftpflichtversicherung eine neue Typklasse. Rund 7,1 Millionen Autos erhalten dabei im Vergleich zum Vorjahr höhere Einstufungen, für rund 5,1 Millionen Autos gibt es niedrigere. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)nach der jährlichen Neuberechnung mit.
Die Klassenänderung kann als einer von mehreren Faktoren zu veränderten Versicherungsbeiträgen führen. Für rund 30 Millionen Autos, das sind rund 71 Prozent, bleibt es bei der Haftpflicht-Typklasse des Vorjahres.
Der GDV hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 33 000 Automodelle veröffentlicht, unter www.typklasse.de können Halter nach ihrem Modell suchen.
Die Änderung der unverbindlichen Typklasse führt nicht automatisch zu höheren oder niedrigeren Versicherungsbeiträgen. Sie ist nur eines von vielen Merkmalen, aus denen sich ein Versicherungsbeitrag zusammensetzt. Auch der Wohnsitz des Fahrzeughalters ist relevant: Die Schadensbilanz des Zulassungsbezirks spiegelt sich in den Regionalklassen wider.
Für bestehende Verträge bedeuten die neuen Typklassen Veränderungen meist zum 1. Januar 2025. Für neue Verträge können sie sofort genutzt werden.
Die einzelnen Typklassen berechnen sich nach den Schäden und Reparaturkosten, die ein Automodell verursacht. Fallen diese gering aus, kommt es in eine niedrige Klasse Hohe oder häufige Schäden und Leistungen der Versicherungen führen dagegen zu einer Hochstufung. In der Kfz-Haftpflicht sind die Schäden des Unfallgegners maßgeblich. Für Kaskoversicherungen ist laut GDV unter anderem der Wert des versicherten Autos relevant. Modelle mit einer hohen Einstufung sind daher oft PS-starke Autos aus der Oberklasse, Sportwagen oder SUV. Kleinwagen oder ältere Autos finden sich dagegen eher in den niedrigen Klassen.
dpa
Mehr Diebstähle
Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland steigt weiter an. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2023“ des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 15 924 Pkw dauerhaft entwendet. Das sind neun Prozent mehr als 2022. Die Anzahl der durch Unterschlagung dauerhaft abhandengekommenen Pkw stieg um 18,6 Prozent auf einen Höchstwert der letzten fünf Jahre an.
red