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Die wendigen Alleskönner |SUV & Geländewagen

Die wendigen Alleskönner 

02.06.2016

SUV, Geländewagen & Co. – das sind angesagte Autos, über die man gerne spricht. Doch was zeichnet diese Kfz-Modelle aus und wo genau liegen die Unterschiede zwischen diesen Fahrzeugtypen? Fragen, die sich nicht nur der Kfz-Laie ab und an stellen mag, sondern auch die Kenner der PS-Szene. Denn längst sind die klassischen Fahrzeugsegmente gesprengt. Immer mehr Pkw-Varianten kommen auf den Markt und erschweren die Einteilung. So auch bei der Unterscheidung zwischen SUV und Geländewagen. Hans-Georg Marmit, ein Experte der Kraftfahrzeug Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) mit Sitz in Losheim am See, beantwortet die offenbar am häufigsten gestellte Frage: „Geländewagen, Offroader, Jeep, SUV, Crossover – ich steige bei diesen Begriffen nicht mehr durch. Wo ist denn der Unterschied?“ „In der Tat, es ist mitunter schwierig, zwischen diesen Begrifflichkeiten zu differenzieren. Das liegt zum einen daran, dass es keine festen Regeln für die Benennung derartiger Pkw-Modelle gibt. Zum anderen wird die Einordnung immer schwieriger, da einige Modelle Merkmale verschiedener Kategorien aufeinander vereinen“, erklärt Marmit. Wie der Name schon sage, „sind Geländewagen Fahrzeuge, mit denen man sich ins Gelände wagen kann“. Gemeint seien damit keine Feldwege oder Schotterpisten, sondern wie der Name offroad schon sagt: „Strecken abseits der Straße. Ein möglichst großer Böschungswinkel sowie eine hohe Bodenfreiheit sind für Geländefahrten wichtig. Weiteres Merkmal ist der Allrad-Antrieb, darüber hinaus haben echte Geländewagen sowohl Untersetzungsgetriebe als auch mindestens ein Sperrdifferenzial zur optimalen Verteilung des Antriebsmoments. Zum Beispiel bei einem im Matsch durchdrehenden Rad“, betont der Experte. Um eine bestimmte Wattiefe (die Wassertiefe, die bei langsamer Fahrt durchfahren werden kann) zu erreichen – wichtig bei der Wasserdurchfahrt – sei auch der Luftansaugpunkt bei diesen Fahrzeugen meist höher als bei anderen. Zudem seien empfindliche Teile des Fahrzeugs durch einen Unterfahrschutz geschützt. Den Begriff „Jeep“ würden viele als Synonym für Geländewagen verwenden. Das sei nicht grundsätzlich falsch, „aber es handelt sich bei ,Jeep’ um den Namen einer Automarke, die Geländewagen herstellt“. SUV, also Sports Utility Vehicle, hätten meist vor allem optische Merkmale von Geländewagen, wie die höher gelegte Karosserie, angedeuteten Unterfahrschutz, verbreiterte Radhäuser. Der KÜS-Sprecher: „Man kann sie häufig mit Allradantrieb bekommen, es gibt aber auch diverse Modelle nur mit Frontantrieb.“ Der Begriff Crossover meine im Wortsinn eine Kreuzung von zwei Fahrzeuggattungen. Das kann zum Beispiel ein mit SUV Merkmalen versehener Kombi sein. Die Bezeichnung werde aber auch häufig von den Herstellern selbst als Synonym für SUV benutzt. Auch die derzeit modischen SUV-Coupés würden oft so bezeichnet. Hans-Georg Marmit prognostiziert: „Die Übergänge zwischen diesen Gattungen sind fließend und werden wohl in Zukunft noch mehr verwischen.“ SP-X

SUV & Geländewagen

02.06.2016 15:00 Uhr

Ein Kfz-Experte erklärt die Unterschiede zwischen den geländegängigen Gattungen – von Allrad bis offroad

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Vorzüge für Fahrer und Insassen: Geländewagen und SUV haben auf dem Kfz-Markt Hochkonjunktur. Der Trend hält an. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der Boom ist ungebrochen


Geländewagen und SUV haben Kultstatus. Schließlich kamen die ersten Fahrzeuge dieser Spezies als sogenannte Halbkettenfahrzeuge bereits in den 1920er Jahren auf den Markt. Doch daneben bieten sie Fahrern und Insassen natürlich viele Vorzüge: Sei es die erhöhte Sicherheit, der bessere Überblick und natürlich Unabhängigkeit vom Untergrund, die diese sportlich-spritzigen Modelle mit zum Teil limousinenartigen Fahrkomfort ihrem Lenker garantieren. Sie eignen sich nicht nur als geräumige Familienautos mit Platz für Kinder, Haustiere, Einkäufe und Gepäck, sondern auch als belastbare Nutzfahrzeuge: So dürfen Geländewagen in Deutschland eine erhöhte Anhängelast ziehen, nämlich das eine inhalbfache (andere Fahrzeuge nur das einfache) des zulässigen Gesamtgewichtes des ziehenden Fahrzeuges.

Der Boom beim Kauf von SUV oder Geländewagen hält seit geraumer Zeit an. Und der Trend geht weiter: Das verdeutlichen auch die aktuellen Zahlen der Neuzulassungen des Kraftfahrtbundesamtes: So wurden im Segment SUV allein im Dezember vergangenen Jahres 23373 Neuzulassungen registriert, deren Zahl für das gesamte Jahr 2014 bei 296714 lag. Das bedeutet einen Anstieg um 20,6 Prozent im Vergleich zu 2013. Auf der Beliebtheitsskala weit oben rangieren auch Geländewagen: 18655 wurden im Dezember neu zugelassen, was einen Anstieg von 28,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres bedeutet. Insgesamt wurde im Jahr 2014 mit 232000 neu zugelassenen Wagen ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber 2013 verbucht. Die Fachpresse hat herausgefunden, dass übrigens nicht nur Männer bei diesen Fahrzeuggattungen gerne zugreifen. Auch Frauen wissen sie inzwischen zu schätzen: Weil die Modelle genau das erfüllen, was viele Damen auch von ihrer Handtasche erwarten: Platz – am besten ohne Ende. DK