Trauer ist vielen Menschen auch äußerlich anzusehen. So fällt zum Beispiel die Körperhaltung oft ins Auge. „Viele Trauernde gehen nicht mehr so aufrecht, der Kopf hängt ein wenig, sie bewegen sich langsamer“, beschreibt Annette Wagner. Sie ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung (BVT).
In ihrer Arbeit mit trauernden Menschen fällt ihr immer wieder auf, dass diese – selbst an warmen Tagen – gehörig frösteln. Ein heißer Tee und eine kuschelige Decke sind dann nicht nur für die Seele wichtig, sondern auch für den Körper.
Für Außenstehende wirken trauernde Menschen manchmal wie gealtert. „Die Mundwinkel fallen, die Haut ist aschig, unter den Augen sind dunkle Ringe - so sieht ein trauriger Mensch aus“, sagt Wagner.
Das habe auch mit den Lebensumständen in der Trauerphase zu tun, erläutert die Expertin: Nach einem Verlust rattert der Kopf oft so sehr, dass Trauernde schlecht in den Schlaf finden. Dazu kommt häufig Appetitlosigkeit. Wenn dann auch noch die Bewegung im Alltag zu kurz kommt, fehlt dem Körper eine gute Durchblutung – all das sieht man einem trauernden Menschen manchmal an. dpa