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Bauschutt sortieren spart bares Geld|Umbauen & Renovieren

Bauschutt sortieren spart bares Geld

10.11.2016

Von Katja FischerWer auf der Baustelle Bauschutt trennt, spart Geld. Aber selbst Bauherren, denen das zu lästig ist, dürfen nicht einfach alles in einen Container werfen. Gefährliche Schadstoffe müssen getrennt werden. Dazu gehören seit kurzem auch Dämmstoffe aus Styropor.Beim Abbruch von Gebäuden fällt jede Menge Bauschutt an. Aber nicht alles ist einfach Abfall – es wäre sogar ein Fehler, ihn unbesehen in die Container zu werfen. Wer seinen Bauschutt trennt, kann viel Geld sparen und tut auch der Umwelt etwas Gutes.„In einem Haus finden sich die unterschiedlichsten Materialien“, sagt Stefan Schmidmeyer vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in Bonn. „Ziegel, Mauerwerk, Beton, aber auch Holz, Dachpappe, Gipskarton, Dämmstoffe, Tapeten und vieles mehr.“ Ein großer Teil davon ist ökologisch unbedenklich, manches aber hoch gefährlich, weil es mit giftigen Chemikalien belastet ist. „Es ist wichtig, diese Dinge von Anfang an voneinander zu trennen.“Und je sortenreiner das geschieht, desto günstiger wird am Ende die Entsorgung. Denn die Preise richten sich danach, wie belastend der Bauschutt für Umwelt und Gesundheit ist. „Ein Container voller unbehandeltem Mauerwerk ist viel preiswerter zu entsorgen als ein Behälter, in dem Baustoffe bunt gemischt zusammenliegen“, erläutert der Experte. „Wenn Schadstoffe wie Dämmmaterial, Dachpappe oder behandeltes Holz dabei sind, wird unter Umständen der gesamte Inhalt als gefährlicher Abfall oder sogar als Sondermüll eingestuft und ist dann wesentlich teurer.“

Umbauen & Renovieren

10.11.2016 11:00 Uhr

Gefährliche Schadstoffe müssen getrennt werden – Tipps für Bauherren

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Die einen entsorgen alte Balken beim Umbau ihres Hauses, andere kaufen diese gerne an, um ihrem Traumhaus den Hauch von Geschichte zu geben oder um kaputte Originalmaterialien zu ersetzen. Fotos: Bachmann/Remmers/dpa

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Es gibt Baustoffe, die zu schade zum Wegwerfen sind und den Bauherren sogar bares Geld bringen können – alte Türschlösser zum Beispiel.

Es könne sogar passieren, dass der Bauherr solche Fuhren vom Entsorgungsbetrieb zurückbekommt, weil niemand diesen Schutt abnimmt. „Dann muss nachsortiert werden.“ Eines muss Bauherren bewusst sein: Sie müssen sich darum kümmern, dass Schadstoffe fachgerecht entsorgt werden. Und selbst wenn er aus mangelnder Fachkunde Experten mit dem Abriss beauftragt, der Bauherr sei „persönlich für die Überwachung der Entsorgung verantwortlich“, erklärt Walburga Sodermanns vom Deutschen Abbruchverband in Köln. Da der Abbruch von Gebäuden in den Bauordnungen der Bundesländer geregelt ist, muss sich der Bauherr über die länderspezifischen Regelungen informieren. „Anlaufstellen dafür sind die zuständigen Umweltbehörden, das Abfallwirtschaftsamt und auch die Entsorgungsbetriebe“, erklärt Schmidmeyer. Es gibt durchaus regionale Unterschiede. „In einigen Bundesländern ist zum Beispiel mit der Abbruchgenehmigung ein Abbruch- und Entsorgungskonzept sowie ein Schadstoffkataster gefordert, in anderen nicht“, sagt Sodermanns.

Einheitlich ist in allen Bundesländern aber vorgeschrieben, gefährliche Schadstoffe gesondert zu erfassen und zu entsorgen. Sie dürfen keinesfalls in die normalen Bauschuttcontainer. „Dazu gehört vor allem Asbest, der sich in Welleternitplatten, Fensterkitt, Klebern und anderen Materialien verstecken kann“, sagt Sodermanns. Auch künstliche Mineralfasern, wie sie in Mineralwolle verwendet werden, gehören zu den Schadstoffen, ebenso wie Dachpappen mit Teer oder Bodenbeläge, die mit Klebern mit Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) verlegt wurden.

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Wer den Schutt auf seinem Baucontainer trennt, kann sparen und tut auch der Umwelt etwas Gutes.

Zu den kritischen Materialien zählen seit Ende September 2016 auch Dämmstoffe aus Styropor. „Sie wurden neu als gefährliche Abfälle eingestuft, müssen in gesonderten Containern transportiert und extra entsorgt werden“, sagt Schmidmeyer. Bisher galten sie als ungefährliche Baustoffe. Solche Dämmstoffe, etwa in Trittschalldämmungen, Wärmedämmungs-Verbundsystemen oder Bitumendachbahnen, wurden oftmals mit dem Flammschutzmittel HBCD behandelt. Deshalb müssen sie jetzt verbrannt werden. „Es gibt allerdings erhebliche Anlaufschwierigkeiten bei der Umsetzung der neuen Bestimmungen für Styropor“, warnt Sodermanns. Manche Müllverbrennungsanlagen sind darauf noch nicht vorbereitet oder haben zu wenig Kapazitäten, um diese Materialien abzunehmen. Für Bauherren kann das bedeuten, dass sie ihre Abfälle erst einmal nicht loswerden oder höhere Preise bezahlen müssen, weil die Kosten bei den wenigen noch verfügbaren Annahmestellen gestiegen sind.

Es gibt aber auch Baustoffe, die zu schade zum Wegwerfen sind und den Bauherren sogar bares Geld bringen können. Wer ein altes Haus sanieren oder abreißen will, sollte checken, ob sich noch wertvolle historische Materialien darin befinden. „Die sind sehr begehrt und werden nicht nur für die Rekonstruktion denkmalgeschützter Gebäude, sondern auch gern in modernen Bauten eingesetzt“, erklärt Christoph Freudenberger, Geschäftsführer des Unternehmerverbands Historische Baustoffe in St. Georgen im Schwarzwald.

Gefragt sind handwerklich hergestellte Materialien und frühe industrielle Produkte bis in die 1950er Jahre. „Bodenfliesen, Mauersteine, historische Dachziegel, Vertäfelungen, Fußböden, Türen, Portale, Schmuck aus Steinen, Reliefs, altes Holz – wer nicht will, dass solche Schätze untergehen, sollte sie einem Fachbetrieb für historische oder gebrauchte Baustoffe anbieten“, rät Freudenberger. „Selbst wenn das Material wie zum Beispiel historische Eichenbalken nicht mehr den originalen Verwendungszweck erfüllen kann, so lassen sich doch schöne Unikate für den Wohnbereich damit herstellen.“

Wie viel Geld sich mit gebrauchten Baustoffen verdienen lässt, richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Der Bauherr muss daher im Vorfeld abwägen, ob der Verkaufspreis den Aufwand rechtfertigt, den er bei der Bergung seiner Schätze hat. dpa

Ug-Wert erkennen


Wer neue Fenster einbauen möchte, sollte sich mit den entsprechenden Dämmwerten befassen. Wie gut das Fensterglas die Heizwärme im Zimmer hält, zeigt der Ug-Wert an. Er sollte möglichst klein sein. Einfachverglasungen, wie sie lange üblich waren, haben einen Ug-Wert von rund sechs Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2K), erläutert die Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas in Troisdorf. Modernere Zweifach-Wärmedämmverglasungen erreichen Werte von etwa 1,1 bis 1,3, Dreifach-Modelle etwa 0,8. Aber es seien auch schon 0,6 Watt pro Quadratmeter und Kelvin möglich.

Sanierer sollten auch den sogenannten g-Wert der Scheiben im Blick behalten. Er zeigt an, wie gut die warmen Sonnenstrahlen von außen durch das Glas in das Haus eindringen und dieses mit aufwärmen können. Je höher er ist, desto mehr Energie dringt ein. Moderne Wärmedämmverglasungen haben den Angaben zufolge Werte um die 60 Prozent. Nicht zu verwechseln sind diese Werte mit dem Uf-Wert für den Rahmen sowie dem Uw-Wert für das gesamte Fenster. Letzter ergibt sich aus Ug- und Uf-Wert. dpa

Richtig installieren

Rauchmelder retten Leben – aber nur, wenn sie an den richtigen Orten richtig installiert sind. Also so, dass der aufsteigende Rauch sie auch erreicht: oben an der Zimmerdecke. Die Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ des Forums Brandrauchprävention rät dort zur Raummitte oder zu einem Mindestabstand von 50 Zentimetern zu den Wänden sowie zu sonstigen Hindernissen wie hohen Möbeln. Wichtig ist, dass die kleinen Geräte selbst in Dachschrägen waagerecht hängen – und in Dachspitzen nicht ganz oben, sondern mindestens 30 bis 50 Zentimeter darunter. Starke Zugluft sollte sie nicht treffen, das muss man etwa bei Luftschächten im Blick haben. dpa