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„Anreisen, Sport machen, abreisen“|Das Rothsee-Triathlon-Festival findet trotz Corona statt – Trotzdem bestimmt die Pandemie das Geschehen

„Anreisen, Sport machen, abreisen“

Ohne Zuschauer gehen am Wochenende die verschiedenen Wettkämpfe beim Rothsee-Triathlon-Festival über die Bühne. Die Bauzaun-Elemente standen in dieser Woche schon bereit, um die Auflagen aus dem Hygienekonzept zu erfüllen. „Wir sperren uns komplett ein“, sagt Organisator Frank Kräker über das diesjährige Triathlon-Areal am Rothsee. Fotos: Münch, Hochreuther

Ohne Zuschauer gehen am Wochenende die verschiedenen Wettkämpfe beim Rothsee-Triathlon-Festival über die Bühne. Die Bauzaun-Elemente standen in dieser Woche schon bereit, um die Auflagen aus dem Hygienekonzept zu erfüllen. „Wir sperren uns komplett ein“, sagt Organisator Frank Kräker über das diesjährige Triathlon-Areal am Rothsee. Fotos: Münch, Hochreuther

20.07.2021

Hilpoltstein – Als erste sportliche Großveranstaltung im Landkreis Roth seit dem Beginn der Pandemie geht am kommenden Wochenende das Rothsee-Triathlon-Festival über die Bühne. Wobei der Schwerpunkt in der aktuellen Lage weniger auf dem Festival, doch dafür umso mehr auf dem Triathlon liegt.

Hilpoltstein/Roth – Die Zeit des Zitterns ist vorbei: Vor gut einer Woche haben die Organisatoren des Rothsee-Triathlon-Festivals vom Rother Landratsamt die offizielle Genehmigung erhalten, dass die Wettkämpfe am kommenden Wochenende stattfinden können.

Schon Mitte Juni hatten die Veranstalter von der TSG Roth ein Hygienekonzept parat, mit dem sie die Genehmigung beantragten. Den Rahmen dieses Konzepts stellte die Deutsche Triathlon-Union (DTU) zur Verfügung, die Verantwortlichen bei der TSG um die beiden Cheforganisatoren Frank Kräker und Matthias Fritsch passten es dann an die Gegebenheiten am Rothsee an.

Unter anderem sind keine Zuschauer zugelassen und die Teilnehmerfelder wurden limitiert. Das ist die Kröte, die alle Helfer und Sportler in diesem Jahr beim Rothsee-Triathlon schlucken müssen: Das spezielle Flair, das den Wettkampf in normalen Zeiten ausmacht, fällt Corona zum Opfer.

„Anreisen, Sport machen, abreisen“, so fasst Frank Kräker das kommende Wochenende zusammen. Nicht, dass ihm diese Devise gefällt, aber aus Organisatorensicht gehe es ja in erster Linie darum, den Wettkämpfe überhaupt über die Bühne zu bekommen.

Denn gewissermaßen zieht sich ja der Rothsee-Triathlon nach der Absage 2020 schon seit über einem Jahr hin. Zahlreiche Triathleten haben ihre Startberechtigung aus dem vergangenen Jahr auf heuer übertragen. Was für die Veranstalter kein unbedeutender Punkt ist, blieb ihnen doch so die Rückzahlung der Startgelder größtenteils erspart.

Ebenso bedeutsam ist es jetzt, dass der Rothsee-Triathlon nach einem Jahr Zwangspause wieder stattfinden kann. Denn was wäre passiert, wenn es auch heuer eine Absage gegeben hätte? Frank Kräker formuliert es so: „Ich will jetzt einfach einen Haken hinter die Jahre 2020 und 2021 setzen und 2022 hoffentlich wieder einen Rothsee-Triathlon ausrichten, wie wir ihn alle schätzen.“

Also nicht so, wie in diesem Jahr noch zwingend erforderlich ist, um die Wettkämpfe überhaupt anbieten zu können: Keine Zuschauer, keine Begleitpersonen (ausgenommen nur die Eltern bei den Kinderwettbewerben), keine Wettkampfbesprechungen, keine Siegerehrungen, kein gemeinsames Grillen danach, keine Triathlon-Messe und auch kein Biergarten. „Wir sperren uns komplett ein“, sagt Kräker über das diesjährige Triathlon-Areal am Rothsee.

„Anreisen, Sport machen, abreisen“-2

Ob auch das den ein oder anderen Sportler abschreckt? In etwa 2000 Sportler tummeln sich normalerweise an den bei den Tagen des Festivals, am kommenden Wochenende erwartet Kräker grob die Hälfte. Einerseits wurden die Teilnehmerzahl bei den verschiedenen Wettkämpfen begrenzt (siehe Seite 33), andererseits kamen in den vergangenen Tagen auch immer wieder Absagen. Aus unterschiedlichen Gründen, wie Organisator Kräker berichtet. Der Respekt vor Covid19 ist einer davon, aber auch die mangelnde Lust auf Tests oder nötige Apps gehören dazu. Denn jeder, der die Wechselzone am Rothsee betritt, muss entweder genesen, negativ getestet oder vollständig geimpft sein. Ein anderer Faktor: Manche Sportler, die kürzlich geimpft wurden, trauen sich kurz nach der Spritze keinen Ausdauerwettbewerb zu.

„Du musst also viel flexibler und spontaner sein als sonst. Vieles was ansonsten eingespielt war, funktioniert in diesem Jahr so nicht“, sagt Kräker aus Organisatorensicht. Ein Beispiel: „Am Sonntag haben wir rund 700 Starter, der Check-In ist zwischen 6 und 8.30 Uhr möglich. Die Starter haben wir aber gebeten, mit einem Zeitpuffer anzureisen, weil wir jeden einzeln einlassen und die 3-G-Regeln kontrollieren.“ Wenn aber viele zur gleichen Zeit und ziemlich knapp an den Rothsee kommen? „Dann weiß ich nicht, ob wir pünktlich um 9 Uhr starten können.“ HK