Steinsdorf (ied) Normalerweise erlischt das dörfliche Leben, wenn ein Ort binnen Jahresfrist seine beiden Wirtschaften verliert und damit sieben aktive Vereine ihre Bleibe. Nicht so in Steinsdorf. Kurzerhand wurde das Alte Schulhaus zur Ersatzwirtschaft umfunktioniert, und der Arbeitskreis Gemeinschaftsgebäude, der im Rahmen einer geplanten Dorferneuerung bereits existierte, fokussierte seine Arbeit auf den schnellstmöglichen Bau eines Dorfgemeinschaftshauses.
10 Jahre Dorfgemeinschaftshaus Steindorf
07.09.2018 12:00 Uhr
Ein beliebter und gerne besuchter Ort der Begegnung für Bürger und Vereine
Bürger und Vereine konnten ihre Erwartungen und Anforderungen in die Arbeitskreisarbeit einbringen. Mit dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) und dem Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) standen zwei Institutionen bereit, um dem Sportverein SF Steinsdorf 95 e.V. und der Schützengesellschaft Tell Steinsdorf e.V. mit Zuschüssen und Darlehen bei der Schaffung neuer Sportstätten unter die Arme zu greifen. Auch der Marktgemeinderat Altmannstein unter Führung von Bürgermeister Adam Dierl unterstützte ein Gesamtkonzept von Anfang an.
Ein Dachverein sorgte für einen gerechten Interessenausgleich, organisierte den Schuldendienst der Baumaßnahme mit allen Ortsvereinen und traf Vereinbarungen zum späteren Betrieb und das alles vor dem ersten Spatenstich. So konnte der Bauausschuss auf gesichertem Boden agieren.
Auf Vorschlag des Arbeitskreises Ökologie wurde eine moderne Hackschnitzelheizanlage eingebaut, was sich im Betrieb als wahrer Segen herausstellte, machte sie doch die Dorfgemeinschaft in Bezug auf Betriebskosten zum Selbstversorger. Und vor allem die Steinsdorfer hielten Wort: Mit mehr als 20 000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden stemmten sie nicht nur ein Drittel der Baukosten, sondern ermöglichten auch eine Rekordbauzeitmit weniger als zwei Jahren vom Spatenstich am4. Oktober 2006 bis zur Einweihung am 14. September 2008.
Fast alle technischen Gewerke wie Heizung-, Sanitär- und Elektroinstallation, der Innen- und Außenputz und die Maler- und Fliesenarbeiten wurden in Eigenregie erledigt. Auch die Frauen des Ortes lieferten einen großen Beitrag, indem sie während der ganzen Bauphase die Arbeiter ganztags verpflegten.