Die Hochzeit ist für manche Braut die Gelegenheit, ihren romantischen Prinzessinnentraum auszuleben. Kleider, die wie Sahnebaisers aussehen, gibt es immer noch. Doch die Designer haben viele Klassiker abgewandelt. Auffällig ist dabei, dass sie häufig zu zarten Stoffen wie Softtüll oder hochwertiger Spitze greifen.
Ein Beispiel dafür: Kleider im sogenannten Ballerina Bridal-Stil – also die Primaballerina unter den Bräuten. „Diese Kleider sind sehr feminin, märchenhaft, verspielt – mit viel Spitze und schönen Verzierungen“, sagt Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin des „Braut & Bräutigam Magazins“.
Dabei haben die Kleider eine „herrliche Leichtigkeit“. Denn die Röcke bestehen aus vielen Lagen. „Es sind sehr zarte Stoffe, dadurch sind die Kleider zwar imposant, aber leicht“, erklärt die Trendexpertin. Typisch sind auch abgestufte Varianten mit vielen kurzen, teils überlappenden Lagen Tüll.
Ein zweites Beispiel für den Einsatz zarter Stoffe: Brautkleider mit durchsichtigen Ärmeln aus Softtüll oder Chiffon. „Dabei handelt es sich um luftig leichte Ballonärmel, die teilweise abnehmbar sind“, sagt Lippe-Bernard. Corsagenkleider seien dafür prädestiniert. Die Ärmel, teils gerafft, gibt es in verschiedenen Längen: „Sie gehen zum Teil bis zur Hand oder bis zur Mitte des Oberarms“, sagt Lippe-Bernard. Eine Alternative zu den Ballonärmeln sind Träger oder Off Shoulder Sleeves. Dabei fallen die Ärmel elegant über die Schulter, erklärt Lippe-Bernard. Weiterhin gefragt seien tiefe Rückenausschnitte.
Die aktuelle Brautmode ist vielfältig. Ein anderer Trend: Understatement. „Diesen Stil zeichnen schlichte Schnitte, glatte Stoffe sowie wenig Verzierungen und Details aus“, sagt Lippe-Bernard. Auch wandelbare Kleider sind beliebt, ergänzt Kerrin Wiesener vom Bund deutscher Hochzeitsplaner. Gemeint sei etwa ein großer Rock, unter dem zur Party ein Jumpsuit zum Vorschein kommt.
Die Kleiderfarben sind eher wieder klassisch, sie gehen in Richtung Creme. „Es gibt viel Weiß, auch einige Gold- und Champagner-Töne“, sagt Lippe-Bernard. Ihr Tipp: „Dem Bräutigam eine kleine Stoffprobe mitgeben – damit verrät die Braut nicht zu viel, der Mann kann aber sein Hemd und sein Outfit darauf abstimmen.“
Weiterhin sehr angesagt ist auch der Boho-Stil. Typisch dafür sind Kleider mit Vintage-Elementen und teils gehäkelten Mustern oder Spitze, fließende Stoffe, offenes Haar und Blumenkränze. Der Stil verkörpere die Annäherung an die Natur, erklärt Lippe-Bernard. „Das passt besonders gut zu einer Outdoor-Hochzeit.“ Und die sind derzeit – nicht nur wegen Corona – sehr beliebt. dpa
Das trägt der Mann
Auch der Bräutigam steht modisch im Fokus
Nur schmückendes Beiwerk? Das wird dem Bräutigam nicht gerecht. Schließlich setzen beide Ehepartner mit der Wahl ihrer Garderobe ein modisches Statement. Das trägt der Mann.
Hochzeitsmode-Expertin Susan Lippe-Bernard nennt Mut zur Farbe als einen aktuellen Trend für Bräutigame. Schwarze Anzüge oder gar Smokings seien derzeit nicht besonders angesagt. Freundliche Farben wie Himmelblau, Salbeigrün oder auch Pastelltöne trägt Mann zur Hochzeit. Die Farbe seines Anzugs könne sich dann in den Accessoires der Braut wiederfinden. „Die Lässigkeit in der Anzugmode setzt sich fort mit leichten Leinen und Baumwollstoffen und ausgefallenen Farben – von Burgund über Erdfarben wie warmes Ocker, Orange, Dunkelgrün. Zumhellblauen Anzug gesellen sich auch tiefblaue und teilweise sogar mintfarbene“, ergänz tHochzeitsplanerin Kerrin Wiesener. Ob Boho-Stil oder klassisch: Mit einem Dreiteiler mache der Bräutigamimmer eine gute Figur. dpa