Erschlagen von einem Ast, begraben unter einem Wurzelteller. Im vergangenen Jahr gab es wieder viele schwere Unfälle im Wald, in Bayern endeten 21 davon tödlich. Die meisten Unfälle passieren, weil Fachwissen oder Equipment fehlen, sagt Oswald Haslbeck von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Er gibt Tipps für sichere Waldarbeit.
- Arbeit vergeben: Am sichersten sei es, Waldarbeit an Forstunternehmen zu vergeben, die mit speziellen Geräten wie einem Harvester arbeiten. Bei kleineren Schäden könne man Profis wie gelernte Forstwirte in den Wald holen oder Helfer, die sich ihr Wissen in Schulungen angeeignet haben.
- Lehrgänge machen: Ein Zweitageskurs mit der Motorsäge eigne sich gut als Einstieg. Es sei aber wichtig, sich weiterzubilden. Kurse werden zu wenig oder gar nicht besucht, bedauert Oswald Haslbeck. Doch in solchen Lehrgängen werden auch neue Schnitttechniken mit der Motorsäge erklärt, die man für die Waldarbeit kennen sollte.
- Geräte mitnehmen: Hilfreich für die Holzernte mit Motorsäge sei eine Forstseilwinde. Damit kann man Bäume umziehen oder zu Fall bringen, wenn sie hängen bleiben.
- Nie alleine arbeiten: „Ein Handy ersetzt nicht den zweiten Mann“, sagt Oswald Haslbeck. Oft sterben Menschen nur, weil sie keine Erste Hilfe bekommen. Deshalb: Die Waldarbeit immer zu zweit erledigen.
- Vom Stammentfernen: Der größte Fehler sei es, bei der Fällung zu nah am Stamm zu bleiben. Sobald ein Baumfällt, sollte man zügig weggehen. Das Minimumseien neun Meter, in diesem Radius könnten noch Äste einschlagen.
- Kann ich das? Bevor man einen Baum fällt, sollte man sich fragen: Bin ich fachlich wirklich so versiert, dass ich diesen Baumsicher fällen kann und am Abend wieder gesund bei meiner Familie bin? Kann man diese Frage nicht klar mit „Ja“ beantworten, so Oswald Haslbeck, dann sollte man es lassen. Von Teresa Kaiser