Wer einen geliebten Menschen verliert, für den stellt sich alles auf den Kopf. Auch der Körper funktioniert in einer Trauerphase manchmal nicht mehr wie gewohnt. Etwa,wenn sich der Brustkorb gefühlt so zusammenschnürt, dass tiefe Atemzüge kaum möglich sind.
„Im Verlustfall hängt alles zusammen. Körper und Geist sind kaum zu trennen“, sagt Heidi Müller, Wissenschaftlerin im Bereich der Trauerforschung. „Jeder Mensch trauert anders“, sagt Susanne Haller, Leiterin der Elisabeth-Kübler-Ross-Akademie am Hospiz Stuttgart. Dementsprechend vielfältig seien körperliche Reaktionen auf einen schlimmen Verlust.
Ob Migräne, Schwindel, Enge in der Brust, Herzrasen, Rückenschmerzen oder Durchfall: Die Bandbreite ist groß. Einige Symptome sind für Außenstehende unsichtbar, andere fallen direkt ins Auge. Zum Beispiel die Körperhaltung: „Viele Trauernde gehen nicht mehr so aufrecht, der Kopf hängt ein wenig, sie bewegen sich langsamer“, beschreibt Annette Wagner. Sie ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung (BVT) und unter anderem als Klinikseelsorgerin tätig.
Es sei wichtig, sagt Susanne Haller vom Hospiz Stuttgart, dass Trauernde körperliche Beschwerden nicht einfach mit Aussagen wie „das ist eben die Trauer“ abtun, sondern sich nicht scheuen, damit zum Arzt zu gehen. Trauerforscherin Heidi Müller weiß zudem: „Früher kam die Welt nach einem Todesfall für einen Menschen zum Stillstand. Heutzutage – in einer dynamischen Zeit – ist das nicht mehr so.“ Auch wenn es nicht immer leicht sei, sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu entziehen sei es wichtig, dass sich Trauernde Pausen erlauben und Zeit für Dinge nehmen, die ihnen gut tun. dpa
GRABPFLANZEN
Noch sind die großen Bäume kahl. Doch auf den Gräbern schauen die ersten grünen Spitzen der Frühjahrsblüher aus der Erde. Das frische Grün tut der Seele gut und macht Freude, jetzt mit der Pflege des Grabes zu starten. Friedhofsgärtnereien wissen, welche Pflanzen besonders geeignet sind, und übernehmen auf Wunsch die Pflanz- und Pflegearbeiten auf der Grabstätte. Viele Gärtnereien bieten zudem die Möglichkeit eines abgesicherten Dauergrabpflegevertrags an – auch als persönliche Vorsorge. DK