Aresing – Der Beschluss wurde im November 2019 im Gemeinderat gefasst: Das Rathaus in Aresing soll saniert und umgebaut werden. Nach zweijähriger Umbauzeit ist die Innenrenovierung nun weitgehend abgeschlossen. „Nun wollen wir der Bevölkerung unser schönes Schmuckstück zeigen“, freut sich Bürgermeister Klaus Angermeier.Im Alltag kommen die Bürger in das Einwohnermeldeamt, aber in das Bürgermeister-Büro oder in den Sitzungssaal eher selten. „Da ist die Neugierde groß, was ist passiert und wie schaut es jetzt aus“, kann sich Angermeier vorstellen. So hofft er, dass viele Einwohner die Gelegenheit nutzen. Am Sonntag werden alle Räume mit mindestens einem Mitarbeiter besetzt sein, damit sich die Besucher wirklich alles anschauen können. Geöffnet ist von 10.30 Uhr bis 15.00 Uhr, für Essen und Getränke wird gesorgt sein: „Das ist ein kleines Fest für die Bürger“, lädt Angermeier von Herzen ein.
Was das Alter des Gebäudes angeht, sind Angermeier und Vizebürgermeister Georg Hartmann auf einen besonderen Zufall gestoßen: „Am 09. Oktober wird das Rathaus 29 Jahre alt“, weiß der Bürgermeister. Hartmann hat den aktuellen Umbau maßgeblich begleitet: „Er ist vom Fach und ich bin in viele andere Aufgaben eingebunden“, erklärt Angermeier.
Umgesetzt wurde der Umbau in drei Schritten: „Das allererste waren im Erdgeschoss die Büroräume“, berichtet Angermeier, „wir hatten im Einwohnermeldeamt keinen Sitzplatz, Familien mit Kinderwagen hatten gar keinen Platz und der Wartebereich war im Gang – es waren sehr enge Verhältnisse “, erinnert er an die Zeit vor dem Umbau. Außerdem sei es um den Datenschutz problematisch bestellt gewesen, denn Mitarbeiter saßen teilweise mit dem Rücken zur Tür. So waren Wanddurchbrüche und der Bau neuer Trockenmauern notwendig, die Decken wurden abgehängt, es gab neue Böden in den Büros und Gängen, neue Türen, Möblierungen und Beleuchtung sowie ein frisches Farbkonzept. Dieser Bauabschnitt wurde im Januar 2021 abgeschlossen.
Angermeier zog vom Erdgeschoss in das Dachgeschoss um, denn in seinem ehemaligen Büro entstand die neue Hauptverwaltung. Für alle Mitarbeiter war die Umbauzeit eine Herausforderung, da die Renovierungsmaßnahmenwährend der regulären Arbeitszeit stattfanden. Vor allem der Abbruch des Technikraums für den Aufzug, der bis dahin im Dachgeschoss war, machte sehr viel Lärm. Angermeier ist stolz auf alle Mitarbeiter, dass sie in der schwierigen Zeit so gut durchgehalten haben.
Nach dem Erdgeschoss wurde im zweiten Abschnitt der erste Stock renoviert. Hier stand der Sitzungssaal im Mittelpunkt der Maßnahmen: Es gab eine neue Deckengestaltung inklusive Belüftungsanlage, neuer Beleuchtung und neuer Technik. So ist der Saal jetzt bestens für Videokonferenzen gerüstet und die Sitzungen können mitgefilmt werden. Dies gab es seit der Renovierung nur in nicht-öffentlichen Sitzungen. „Sollte dies in einer öffentlichen Sitzung der Fall sein, müssen wir natürlich die Zustimmung der betroffenen Bürger einholen“, weiß Angermeier und freut sich, dass das Interesse an den Sitzungen zumeist recht groß ist.
Besonders gut findet er, dass die beiden Bildschirme an der Stirnseite des Saals komplett in der Schrankwand versenkt werden können. Dadurch kommt das Gemälde des Tier- und Landschaftsmalers Johann Baptist Hofner, das Lenbach quasi zur Wertsteigerung mit signiert hat, besonders gut zur Geltung: „Das ist sehr schön, wenn wir hier Trauungen haben.“ Dieser Bauabschnitt wurde heuer im Januar weitestgehend fertiggestellt. Hofner wie auch der zweite berühmte Aresinger Sohn Bischof Johann Michael Sailer sollen in dem Raum zudem mit einer Büste geehrt werden, die noch aufgehängt werden müssen.
Im dritten Schritt erfolgte der Umbau des Dachgeschosses. Nach dem Abbruch des Technikraumes entstand hier ein modernes Besprechungszimmer, ebenfalls mit Bildschirmen und Akustikdecke. Außerdem erhielten Sitzungssaal und Besprechungsraum als einzige im ganzen Gebäude eine Klimaanlage. Nun wurde auch das Bürgermeisterzimmer renoviert. Hier behielt man die Holzbalkendecke bei.
Die letzten kleineren Arbeiten wie zum Beispiel das Aufhängen von Bildern und Anbringen einzelner Lampen fehlt noch, soll aber bald erledigt werden. Nach Abschluss aller Maßnahmenwerden sich die Kosten auf circa 685.000 Euro belaufen. „Step 1 und 2 sind bereits abgerechnet“, weiß Hartmann und ergänzt, „eigentlich wollten wir im Juli schon fertig sein, Corona hat immer wieder durchgeschlagen.“ So sind Gemeindechef und Vizebürgermeister froh, dass nun allesweitgehend fertig ist, die neun Mitarbeiter im Rathaus Büros mit angenehmer sowie zukunftsweisender Arbeitsatmosphäre haben und das „Schmuckstück“ mit einem Tag der offenen Tür den Bürgern präsentiert werden kann. hbu