Neuburg– Für Neuburg und Umgebung bietet sich eine wunderschöne Fahrradtour an.
Vor allem für Auswärtige bildet dabei das Jagdschloss Grünau einen idealen Ausgangspunkt zu einer unterhaltsamen Rundreise. Auf dem großzügig angelegten Autoparkplatz können die Fahrräder bequem auf- und abgeladen werden. Bevor aber in die Pedale getreten wird, sollte das Renaissance-Schloss mitten im Auwald besichtigt werden. Leider kann man das Jagdschloss nur von außen bewundern. In mehreren Räumen im Untergeschoss des Gebäudes befindet sich das Aueninformationszentrum. Hier ist zu den angegebenen Öffnungszeiten Parteienverkehr möglich.
Die Schlossanlage ist ein schönes Beispiel für Architektur in der deutschen Frührenaissance und liegt etwa sieben Kilometer östlich von Neuburg an der Donau, mitten im größten zusammenhängenden Auwaldgebiet Mitteleuropas.
Der Wittelsbacher Pfalzgraf Ottheinrich ließ es als Liebesbeweis für seine Ehefrau Susanna erbauen. Ursprünglich war es als Wasserschloss ausgelegt, doch die Gräben sind inzwischen verlandet.
Durch den Grünauer Forst geht es an Herrenwörth vorbei nach Neuburg. Die hier zufahrende Strecke ist wie mit einem Lineal gezogen, sowohl vertikal als auch horizontal. Schon von weitem sieht man das Schloss, das Wahrzeichen der Stadt. Das beeindruckende Bauwerk ist ebenfalls dem Pfalzgrafen Ottheinrich zu verdanken. Er ließ das mächtige Renaissanceschloss als Residenz des Fürstentums Pfalz-Neuburg errichten. In den Jahren 1665 bis 1670 erhielt es seinen barocken Ostflügel, dessen Rundtürme die Fernsicht prägen. Im Nordflügel ist eine sehenswerte barocke Grottenanlage zu bewundern. Der östliche Flügel des Residenzschlosses diente den regierenden Pfalz-Neuburger Fürsten als Wohnraum. Einzigartig ist die von Hans Bocksberger 1543 ausgemalte Schlosskapelle. Dieses sakrale Kleinod ist der erste erwähnte protestantische Kirchenraum. Ebenfalls die in Sgraffitotechnik dekorierte Hoffassade bietet, auch heute noch, repräsentatives Ambiente bei zahlreichen Veranstaltungen.
Nachdem man die Donaubrücke überquert hat, geht es in westlicher Richtung auf den Donauradweg, einem der beliebtesten Fernwege Deutschlands. Zwischen Donau-Kilometer 2486 und 2482 kommt man am Flutpolder Riedensheim vorbei. Der Polder liegt in einem Becken zwischen Antoniberg und Finkenstein und gehört mit dem geplanten Rückhaldebecken bei Bertoldsheim zu den am meist diskutierten Bauwerken zurzeit.
Das insgesamt 11 Kilometer lange Teilstück geht weiter über Stepperg, bis nach Rennertshofen hinein. Hier haben sich die Theaterfreunde Rennertshofen etwas ganz Besonderes für Radfahrer einfallen lassen. Gemeinsam mit zehn weiteren Ortsvereinen haben sie einen „Unterhaltungsradweg“ geschaffen der keine Wünsche offen lässt. Auf insgesamt 14 Stationen, die in weiten Teilen des Gemeindebereichs verteilt sind, können dabei unterhaltsame Videos der jeweiligen Vereine mit dem Smartphone über einen QR-Code abgerufen werden. Es gibt keine expliziten Start- oder Zielpunkte. Die angebotene Route soll nur als Anregung dienen. Individuell können Strecke und Sehenswürdigkeit den jeweiligen Ansprüchen angepasst werden. Nähere Informationen dazu können unter http://rennertshofener-theaterfreunde.de abgerufen werden.
Die neu gestaltete Fischtreppe bei Bertoldsheim ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht nur in dieser idyllischen Ortschaft bietet sich entlang der Strecke die Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr und einer Stärkung mit deftigen Brotzeiten für die Reststrecke.
Vom, bei dieser selbst gestalteten „Unterhaltungstour“ nördlichsten angebotenen Anlaufpunkt in Hütting, kann man seine Fahrt in Richtung Bergen fortsetzen. Ein absolutes Muss ist hier die Besichtigung der katholischen Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Kreuz. Das sakrale Bauwerk wurde im 11. Jahrhundert als Klosterkirche des Benediktinerinnenklosters Bergen errichtet. Das Patrozinium verweist auf eine in der Kirche verehrten Kreuzreliquie, zu der bereits im Mittelalter Wallfahrten stattfanden. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche im Stil des Rokoko umgebaut und neu gestaltet. In der Kirche sind noch bedeutende Teile des romanischen Kirchenbaus erhalten. Das Sakralwerk gehört zu den geschützten Baudenkmälern im Freistaat Bayern.
Entlang der Staatsstraßen 2334, 2035 und 2214 erreicht man nach zirka 12 Kilometern Bergheim. Hier ist die nordöstliche Grenze des Landkreises erreicht. Über das Donaustauwerk geht es weiter, dem Ausgangspunkt der Reise entgegen, der jetzt nur noch einen Katzensprung weit entfernt liegt. (lfs)