Los geht es, wie es sich für eine DK-Radtour geziemt, am nördlichen Ende der Lenbach Straße im Schrobenhausener Zentrum. Startort ist das Redaktionsgebäude der Schrobenhausener Zeitung. Zu bewältigen sind rund 85 Kilometer bei 975 Höhenmetern. Die reine Spaßrunde ist also nicht zu erwarten, wenn zwischendurch immer mal wieder empfindlich steile Rampen zu erklimmen sind.
Schrobenhausen. Unsere heutige Radtour führt in den Süden des Schrobenhausener Landes. Tangiert werden dabei zunächst der südwestliche Landkreis Pfaffenhofen, die nördlichen Ausläufer des Dachauer Hinterlandes rund um Altomünster und abschließend das östliche Wittelsbacher - „Sisi“-Land bei Kühbach.
Wir verlassen Schrobenhausen ostwärts. Bei Königslachen dann bereits die erste, allerdings recht überschaubare Kletterpartie den Mahlberg hinauf. Weiter geht es das Paartal abwärts Richtung Hohenwart. Schon von weitem grüßt von dort die Pfarrkirche St. Georg vom Klosterberg. Nach dessen Überquerung geht es rasant durch die von Vielen als die „Perle des Paartals“ gesehene Marktgemeine südwärts über Seibersdorf vorbei an Göbelsbach hinauf nach Wolfsberg mit seinem weithin sichtbaren Sendeturm. Danach über vier Kilometer Abfahrt hinunter nach Mitterscheyern. Nach der Querung der Staatsstraße 2045 und des Gerolsbaches folgt ein weiterer Anstieg hinauf zum Kloster Scheyern. Dort sehenswert und deshalb durchaus für eine erste Pause empfohlen die in neuem Glanz erstrahlende Basilika der vormehr als 900 Jahren gegründeten, ursprünglich als Stammsitz der Grafen von Scheyern dienenden Benediktinerabtei. Möglich ist dort selbstverständlich auch eine erste Stärkung in der Klosterschänke. Bei entsprechender Witterung natürlich im angeschlossenen schattigen Biergarten.
Weiter geht die Fahrt, nach wie vor südwärts, zunächst die Hochstraße entlang und anschließend der Abzweigung Richtung Fernhag und Triefing folgend. Der Weg dorthin ist allerdings kein leichter. Zweimal müssen Rampen mit jeweils bis zu zwölf Prozent Steigung erklommen werden. Von Triefing aus führt der Weg Richtung Jetzendorf. Jedoch nur bis Kemmoden, dort dann ein 90 Grad Schenk Richtung Nordwest. Über nach wie vor welliges Terrain jedoch äußerst verkehrsarme Straßen sind Schachach, Lichthausen, Badershausen und Hirschenhausen die weiteren Stationen bevor Hilgertshausen im oberen Ilmtal und damit der Landkreis Dachau erreicht wird.
Dort überqueren wir die Freisinger Straße und steuern die junge Ilm aufwärts über Pipinsried die Marktgemeinde Altomünster an. Mit der dortigen Klosterkirche, geweiht der Heiligen Birgitta und Sankt Alto, dem einstigen Gründer des Klosters, kann dort ein weiterer imposanter Sakralbau einer Besichtigung unterzogen werden. Erstmals 1803 im Verlauf der Säkularisation aufgelassen und durch König Ludwig I. 1841 wieder zugelassen wurde das Kloster Altomünster nach langen Hin und Her 2017 endgültig aufgelöst. Zur zwischenzeitlich allemal verdienten Stärkung stehen im Kopfstein gepflasterten Ortskern im weiten Rund um den Marktbrunnen gleich zwei Brauereigasthöfe zur Auswahl. Gekühlt werden kann mit Eis vom Italiener. Mit frischen Kräften verlassen wir im Anschluss das Ilmtal in nordwestlicher Richtung. Via Halmsried – mit 525 Metern über normal Null erreichen wir dort den höchsten Punkt der Runde – und vorbei an der „Weilach Mühle“ bei Thalhausen setzen wir über ins Weilachtal. Flussabwärts folgen wir dem Talverlauf bis Schiltberg und erreichen damit den Landkreis Aichach-Friedberg. Werbis dahin bereits genug hat von Höhenmeter schruppen kann die Tour bei permanent leichtem Gefälle weiterhin talabwärts über Weilach, vorbei an der Spitalmühle und Aresing zurück nach Schrobenhausen ausklingen lassen.
Wer dagegen noch eine Kleinigkeit draufsatteln möchte zweigt in Schiltberg links Richtung Kühbach ab. Bei bis zu acht Prozent Steigung geht es noch einmal hinauf bis auf 500 Meter In Kühbach absolut sehenswert ist das Schloss mit dem zum Biergarten umfunktionierten Schlosspark. Einen Segen von oben kann man sich bei Bedarf in der Kirche St. Magnus abholen. Wir verlassen den Marktflecken Richtung dem nördlich gelegenem Ortsteil Paar, gelegen am gleichnamigen Fluss. Vorbei an Haslangkreit – für bis dahin zu kurz Gekommene gäbe es dort zur Not eine weitere Einkehrmöglichkeit – führt die Route über Westerham und Peutenhausen zurück in die Schrobenhausener Innenstadt.
In der guten Stube der Spargelmetropole kann man abschließend die Rundfahrt noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen.Was für den Genussradler als Tagesausflug gesehen werden darf, wird der ambitionierte Radsportler mal so eben am Sonntagvormittag zwischen Frühstück und Mittagessen am Stück abspulen.
Aber wie Preußenkönig Friedrich II., der Große, bereits 1740 verlauten ließ: “Ein jeder soll selig werden nach seiner Fasson“. (ose)