Darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Klar ist, dass es nicht den einen Königsweg zum Klimaschutz gibt, sondern dass an vielen Stellen parallel angesetzt werden muss. Wind-, Wasser- und Sonnenkraft liefern grünen Strom, im Verkehrssektor spielen neben der Elektromobilität auch Biokraftstoffe eine wichtige Rolle.
Der Anteil Erneuerbarer Energien muss in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen steigen, um die ehrgeizigen Ziele des Klimaschutzgesetzes bis 2030 zu erreichen.
Verbrennungsmotoren werden mittelfristig nicht aus dem Straßenbild verschwinden, doch mit Kraftstoff vom Feld können sie deutlich umwelt- und klimafreundlicher bewegt werden. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen senken Biokraftstoffe den Ausstoß an Treibhausgasen erheblich. Laut dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB) verringert Bioethanol aus Getreide verglichen mit fossilem Kraftstoff die Emissionen um über 70 Prozent, Biodiesel aus Raps um mehr als 65 Prozent und Biodiesel aus Abfall sogar um über 90 Prozent. Die Kraftstoffe, die auf nachwachsender Basis erzeugt werden, können also einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der weitaus größte Teil des Biodiesels in Deutschland wird aus Raps gewonnen.
Die typischen, in Rapsgelb getauchten Ackerflächen, die mit ihren Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen darstellen, sind auch bei Landwirten beliebt. Schließlich ist Raps eine vielseitige Ölpflanze, die zur Stickstoffbindung im Boden und zur Lockerung der Erde beiträgt. Sie wird daher gerne in der Fruchtfolge abwechselnd zum Beispiel mit Weizen und Gerste ausgesät. Zum anderen findet Raps viele unterschiedliche Anwendungen.
Die Ernte wird in Ölmühlen gepresst, dabei entsteht zu rund 40 Prozent Pflanzenöl, das zu Biodiesel weiterverarbeitet werden kann, gleichzeitig fällt als Koppelprodukt Glycerin an. Aus 60 Prozent der Ernte entsteht wertvolles eiweißreiches Futtermittel. Dieses kommt zum Beispiel in der Milchviehwirtschaft zum Einsatz. Biokraftstoff aus deutscher Herstellung bringt also neben Energie für unsere Mobilität auch Milch, Quark und Co. auf unseren Tisch. Unter www.biokraftstoffverband.de gibt es im Internet weitere Informationen. djd
BEI ZUCKER TOP
Zucker aus Zuckerrüben, auch Rübenzucker genannt, ist die einzige Zuckerquelle, die auch in Europa wächst. In Bayern gedeihen die Rüben bestens. Rund 5,5 Millionen Tonnen Zuckerrüben holten die bayerischen Bäuerinnen und Bauern 2019 von bayerischen Äckern auf einer Fläche von 67 000 Hektar. Bayern hat beim Ertrag deutschlandweit die Nase vorn. „Im deutschen Vergleich haben wir in Bayern die höchsten Zuckererträge je Hektar, nämlich etwa 80 Tonnen Zucker. Das liegt vor allem an den Böden in den Anbauregionen, die sehr gut für Zuckerrüben geeignet sind“, sagt Johann Graf, Ackerbaureferent im Bayerischen Bauernverband.
Die Zuckerrübe stellt hohe Anforderungen an Boden und Klima. Sie gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Bei der Verarbeitung entsteht aus sieben Kilogramm Rüben ein Kilogramm Zucker. DK