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Dorf Mailing im Norden Ingolstadt steht zwar für Müllverbrennungsanlage und Kläranlage, aber auch für Maibaum und Naherholung|Ingolstadt erleben

Dorf Mailing im Norden Ingolstadt steht zwar für Müllverbrennungsanlage und Kläranlage, aber auch für Maibaum und Naherholung

26.07.2018

Wenn er von seinem Wohnort Mailing erzählt, gerät Klaus Mittermaier ins Schwärmen. Der Geschäftsführer des Gesamtbetriebsrats bei Audi, Stadtrat und Unternehmer (er betreibt mit seiner Frau das „Ingolstädter Holzfassl“) weiß dann gar nicht, wo er anfangen soll: Bei der Seenlandschaft, der Naturnähe oder der guten Infrastruktur. Vor allem aber beeindruckt ihn der Zusammenhalt in der dörflich geprägten Gemeinschaft.Natürlich dominiert Audi den Norden Ingolstadts – allein schon von der Ausdehnung des Werksgeländes. Die Ettinger beispielsweise sind nur einen Steinwurf von Audi entfernt. Dennoch haben sich diese Stadtteile einen ländlichen Charakter bewahrt. Mittermaier vergleicht sein Mailing schon mal mit dem berühmten Gallischen Dorf aus Asterix. Hier organisieren nicht weniger als 23 Vereine das gesellschaftliche Leben, darunter solche, die erst vor wenigen Jahren gegründet wurden, wie der Burschen- und der Madlverein. Damit alles reibungslos klappt, gibt es den Vereinsortsring, der die Termine koordiniert und vereinsübergreifende Veranstaltungen organisiert. „Bei unserem Bürgerfest müssen sich alle Vereine beteiligen“, erklärt Mittermaier.Man hält zusammen im Ort. Das bekommen auch die Kommunalpolitiker zu spüren. „Du lernst schnell als Stadtrat, dass du dich für den Stadtteil engagieren musst“, sagt Mittermaier. Und dieses Wir-Gefühl möchten die Mailinger so lange als möglich erhalten. Bartenschlage

Ingolstadt erleben

26.07.2018 09:00 Uhr

Ingolstadt steht für Urbanität, Hochtechnologie, aber auch für Anonymität im Zusammenleben. Der Norden allerdings hat sich teilweise seine ursprüngliche dörfliche Struktur erhalten. In Mailing gibt es ein reges gesellschaftliches Leben und die Bewohner halten zusammen.

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Müllverbrennungsanlage und Kläranlage wirken auf Ortsfremde mitunter abschreckend. Doch die Luft ist sauber und es gibt zahlreiche Naherholungsflächen, wie Stadtrat Klaus Mittermaier sagt. Der Maibaum bildet das Zentrum des Ortes. Es gibt sogar einen Maibaumverein. Fotos: Bartenschlager

Wissenswertes aus dem Norden der Stadt

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Parteiübergreifende Prozesse

Wie Klaus Mittermeier, der selbst Mitglied bei der SPD ist, berichtet, einigen sich die Stadträte aus Mailing regelmäßig über ein gemeinsames Vorgehen zum Wohl des Stadtteils – über die Parteigrenzen hinweg. Gleichzeitig halten die Geschäftsleute zusammen und bringen sich als Sponsoren für Feste ein.

Müllverbrennungsanlage und Kläranlage

„Dass Mailing ein wunderbarer Ortsteil ist, hat man lange nicht erkannt“, berichtet Klaus Mittermeier. Für Außenstehende hätten die Müllverbrennungsanlage (MVA) und die Kläranlage abschreckend gewirkt. Doch die Filter der MVA seien außerordentlich wirkungsvoll. „Wir haben eine sehr gute Luft bei uns.“ Bei der Ausweisung von Baugebieten werde darauf geachtet, dass auch einheimische Familien zum Zug kommen.

Die Madln und die Buam

Erst vor wenigen Jahren wurden der Burschen- und der Madlverein gegründet. „Damit ist ein Stück Tradition bei uns eingekehrt“, schildert Klaus Mittermeier. Die Jugend kommt seither vermehrt in Dirndl und Lederhose zu den Festen. „Das ist bayerische Kultur, die gut reinpasst.“ Die Burschen sind auch im Wechsel mit dem Maibaumverein für die Aufstellung des Maibaums zuständig.