Werden Mutter oder Vater zuhause gepflegt, ist es sinnvoll, ein Pflegezimmer einzurichten. Das soll aber nicht nur praktisch, sondern auch gemütlich sein. Wie kriegt man das hin? Für Ines Böhm vom Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda des Deutschen Roten Kreuzes ist klar: „Angehörige sollten immer die Bedürfnisse der Person, für die das Pflegezimmer gedacht ist, im Blick behalten.“■ Welcher Raum eignet sich?Nicht immer hat man die Wahl, welcher Raum zum Pflegezimmerwerden soll. Falls doch, sollte er im Erdgeschoss liegen und gut erreichbar sein. „Das Pflegezimmer sollte möglichst nah an der Familie liegen“, sagt Böhm. „Und es sollte, wenn möglich, der hellste Raum im Haus oder in der Wohnung sein“, sagt Katia Steilemann, Raumberaterin, Coach und Präventologin in Stuttgart. Laut Böhm sollte ein Pflegezimmer mindestens 15 Quadratmeter haben, damit man mit Rollstuhl oder Gehhilfen nicht gegen Möbel stößt.
■ Welcher Bodenbelag?
„Teppich ist nicht sinnvoll, man könnte über die Kanten stolpern“, sagt Steilemann. Auch mit Blick auf eine mögliche Inkontinenz eignen sich Laminat oder Fliesen besser, sie lassen sich leichter reinigen.
■ Wohin soll das Bett?
Das Pflegebettbildetden Mittelpunkt und sollte von drei Seiten zugänglich sein. „Es steht bestenfalls so, dass der Mensch die Zimmertür sehen kann – und nicht erschrickt, wenn jemand ins Zimmer kommt“, sagt Katia Steilemann. Ist das nicht machbar, sollten Spiegel so im Raum positioniert werden, dass die Person verfolgen kann, was an der Zimmertür passiert. tmn
Das verrät die Qualität eines Pflegeheims
Immer wieder geraten Pflegeeinrichtungen in die Schlagzeilen, doch woran erkennt man, ob die Menschen gut versorgt werden? Die VdK-Zeitung gibt Tipps, worauf man bei der Auswahl der Einrichtung achten sollte.
Oberste Priorität hat die Qualität der Pflege. Diese lässt sich vor allem an der Personalausstattung erkennen. Wie viele Pflegekräfte gibt es insgesamt? Wie viele davon sind examinierte Pflegekräfte? Werden die Bewohner zu Eigenständigkeit angeleitet? Wird Bewegung gefördert? Wie ist die ärztliche Versorgung?
Wichtig sind auch Umgebung, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zu den Kindern. Hilfreich ist, sich vorab eine Liste zu machen mit den Punkten, die einem wichtig sind: Gibt es Einzelzimmer? Kann ich meine Möbel mitnehmen? Kann ich meinen Tagesablauf frei gestalten? Gibt es Serviceangebote, bei spielsweise Krankengymnastik? Und Beschäftigungsangebote wie gemeinsames Singen, Basteln oder Fitness?
Am besten besucht man mehrere Einrichtungen und vergleicht sie miteinander. Vor Ort finden sich weitere Anhaltspunkte, die auf die Qualität der Pflege hinweisen können. Etwa die Atmosphäre: Wie ist der Kontakt zwischen Pflegekräften und Bewohnern? Wirkt das Personal gestresst? Hat es Zeit, auf einzelne Bewohner einzugehen?
Oft ist es möglich, an einem Mittagessen teilzunehmen. Dabei kann man mit Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch kommen und sie nach ihren Erfahrungen fragen. Auch ist es hilfreich, sich weiter umzuhören und weitere Personen zurate zu ziehen: etwa die Mitarbeiter einer unabhängigen Pflegeberatungsstelle, die Nachbarschaft oder vielleicht auch die Friseurin vor Ort. DK