Familien mit Garten konnten sich während der Pandemie glücklich schätzen. In Zeiten, in denen viele Freizeit- und Sportaktivitäten nicht möglich waren, gab es hier für Kinder Platz, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen: Kein Wunder, dass Trampoline in den letzten beiden Jahren zu den absoluten Bestsellern gehörten. Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit, um den Garten zu einem Paradies für den Nachwuchs zu machen.
Aber wie sieht er aus: der Garten, der den Kleinen gefällt? Ganz bestimmt nicht langweilig! Denn Kinder wollen draußen nicht chillen, sie wollen etwas mit allen Sinnen erleben, ihre körperlichen Fähigkeiten austesten, aktiv und kreativ sein. Je abwechslungsreicher eine Fläche gestaltet ist, desto attraktiver ist sie auch für die jungen Familienmitglieder. Im Kleinkindalter ist der Radius, in dem sie sich bewegen, überschaubar. Meist sind die Jüngsten mit einer Sandgrube zufrieden. Aber schon wenig später begeben sie sich auf Entdeckungsreise. „Einige Kinder entwickeln sehr früh ein echtes Interesse an Blumen- und Gemüsebeeten und wollen wie die Eltern in der Erde wühlen, etwas anpflanzen und später ernten. Am besten reserviert man dafür ein eigenes Eckchen oder stellt ein kleines Hochbeet oder Pflanzkästen auf“, sagt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).
Ein wesentliches Element des Garten-Spielplatzes ist die Rasenfläche. Sie lässt sich vielfältig nutzen: Hier können Kinder Rad schlagen, Purzelbäume üben, Federball spielen, mit Freunden zelten oder ein Picknick veranstalten. „Wichtig ist, dass man bei der Anlage auf die richtigen Saatmischungen setzt. Heute gibt es sehr robuste Grassorten, die sogar tolerieren, wenn auf ihnen häufig gebolzt wird“, so Kluge. Generell hätten Kinder am liebsten all die Spielgeräte, die sie vom Spielplatz kennen, auch zuhause. Landschaftsgärtner empfehlen, nur solche auszuwählen, an denen ein Kind lange Freude hat oder die sich ohne großen Aufwand auch anders nutzen lassen.
Gerade in den Sommermonaten übt Wasser eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Ein Schwimmteich oder Pool im Garten wäre für viele Seepferdchen jetzt das Größte. Natürlich lässt sich dieser Wunsch nicht überall realisieren. Aber kleinere Wasserläufe und Wasserspiele, die ohne ein größeres Becken auskommen, können in fast jeden Garten integriert werden.
„Es macht natürlich keinen Sinn, einen Garten nur nach den Vorstellungen seiner Kinder anzulegen“, sagt Kluge. „Das Outdoor-Wohnzimmer ist für die gesamte Familie da und dementsprechend müssen bei der Planung die Wünsche und Bedürfnisse aller in Einklang gebracht werden.“ Zudem empfiehlt es sich, die langfristige Nutzung im Auge zu haben. DK
Nicht zu oft gießen
Gartenexpertin Sabine Klingelhöfer vom Pflanzenpflegemittel-Hersteller Neudorff empfiehlt, Blumen und Gemüsepflanzen nur alle zwei bis drei Tage gut mit Wasser zu versorgen. „Pflanzen lernen schnell. Wenn sie täglich gegossen werden, bilden sie flache Wurzeln direkt unter der Oberfläche, um möglichst schnell viel Flüssigkeit aufnehmen zu können“, erklärt die Expertin. „Diese kurzen Wurzeln sind im Sommer allerdings sehr ungünstig – denn in der Sonnenhitze trocknet die Oberfläche schnell aus, die Feuchtigkeit in den tieferen Schichten können die Pflanzen nicht mehr erreichen.“ Die Rasenfläche sollte man höchstens zweimal wöchentlich wurzeltief wässern. Vom abendlichen Gießen rät die Expertin ab: „Gegossen wird möglichst frühmorgens.“ txn