Der Frühling kündigt sich an und ist überall zu spüren. Die Pflanzen vor und hinter dem Haus stimmen uns erwartungsfroh auf das, was noch kommt. Jahr für Jahr können wir beobachten, wie sich alles entwickelt, größer wird, schöner wird, und wie uns der Garten mit Neuem oder auch Altbekanntem überrascht. „Ein lebendig gestaltetes Grundstück ist niemals starr, sondern verändert sich kontinuierlich – Langeweile Fehlanzeige“, meint auch Landschaftsgärtner Max Hohenschläger. Er ist Mitglied im Ausschuss „Landschaftsgärtnerische Fachgebiete“ beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e. V. „Das Laub der Narzissen, das sich langsam aus dem Boden schiebt, kleine, duftende Blüten an ansonsten kahlen Ästen, die ersten Hummeln und Bienen, die ihre Runden drehen und sich an den Nektarquellen gütlich tun . . . all das übt einen besonderen Zauber auf uns Menschen aus. Daher wünschen sich viele unserer Kunden explizit eine Vielfalt an Frühlingsblühern, die dem Garten schon früh fröhliche Farbtupfer verleihen und den Startschuss geben für ein blütenreiches Jahr.“
Es ist soweit: Die Natur erwacht. Wirkte die Pflanzenwelt noch vor wenigen Tagen wie im Winterschlaf, regt sich hier und dort endlich wieder das Leben. In den Beeten und auf den Wiesen lässt sich nun überall erstes zartes Grün entdecken: Die Zwiebelblumen begrüßen das neue Gartenjahr. Auch einige Gehölze beginnen Knospen zu treiben und zu blühen, wie die Zaubernuss (Hamamelis), die Kornelkirsche (Cornus mas) oder die Schmuckmahonie (Mahonia bealei).
Ein abwechslungsreich gestalteter Garten ist für viele Hausbesitzer ein Muss – vor dem Haus sieht es, gerade in vielen Neubausiedlungen, dagegen oft anders aus. Dort bestimmen Steine, Schotter und Kies das Bild, hier und da durchbrochen von einem einsamen immergrünen Solitärgewächs oder Pampasgras. „Während des Winters war der Unterschied nicht so offensichtlich, doch mit dem Beginn des Frühlings zeigt sich der Gegensatz zwischen Schotterwüsten und lebendigen, bepflanzten Vorgärten deutlich“, betont Max Hohenschläger. Das natürliche Spektakel an Blüten, Farben, Formen und Düften erfreut nicht nur das Auge. Tatsächlich wirkt es sich auch positiv auf unser persönliches Wohlbefinden aus – das ergab jüngst eine Studie von Forschern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung, der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
„Unsere Studie zeigt, dass die alltägliche Naturin der Nähe des Hauses – die Artenvielfalt, die man beim Blick aus dem Fenster sieht oder wenn man zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen geht – wichtig für die psychische Gesundheit ist“, erklärt Datenanalystin Dr. Diana Bowler. Damit bestätigt sie, was wir bei einem Spaziergang am eigenen Leib erfahren können: Wir Menschen brauchen Pflanzen. Das gleiche gilt für Insekten, Vögel und Tiere wie Igel, die in Gärten Lebensraum, Rückzugsorte und Nahrung finden.
„Die Welt der Pflanzen ist unglaublich vielfältig. Für jeden Geschmack, jede Vorgartengröße und alle Standortbedingungen lässt sich eine ganze Bandbreite an Arten und Sorten finden. Geschickt platziert, kann man mit ihnen einen Vorgarten gestalten, der zu jeder Jahreszeit ein anderes Highlight zeigt und darüber hinaus auch für die Tierwelt Gutes tut“, betont Max Hohenschläger. Im Internet unter www.rettet-den-vorgarten.de gibt es weitere Informationen zum Thema. DK