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Klein, aber oho|Berg im Gau scheint derzeit ganz alleine die Wirtschaft im Landkreis ankurbeln zu wollen

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Von weit her sichtbar ist der Turm der Berg im Gauer Pfarrkirche Mariä Heimsuchung mit seiner markanten Zwiebelhaube. Er ist das Wahrzeichen der kleinsten Gemeinde des Landkreises. Foto: M. Schalk

Von weit her sichtbar ist der Turm der Berg im Gauer Pfarrkirche Mariä Heimsuchung mit seiner markanten Zwiebelhaube. Er ist das Wahrzeichen der kleinsten Gemeinde des Landkreises. Foto: M. Schalk

18.09.2020

Da ist dieser so typisch bayerische Kirchturm. Beinahe vom gesamten Donaumoos aus (und bei guter Sicht auch von den Hängen des Jura) sieht man ihn, unverkennbar wegen seiner markanten Zwiebelhaube. Und wegen seines Standorts auf einer Anhöhe, die hineinragt in die weite Ebene. Wegen des Standorts auf einem Berg im Gau also.

Kein Wunder, dass einst im Jahre 1794 auch Kurfürst Karl Theodor genau hier stand, um ins Donaumoos zu blicken, dessen Urbarmachung damals gerade begonnen hatte. Ein Gedenkstein beim Schul- und Sportgelände – dem Schul- und Sportgelände mit dem schönsten Ausblick im ganzen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen übrigens – erinnert noch heute an diesen historischen Besuch. Gleich nebenan wird gerade fleißig gebaut. Hier lässt die Gemeinde Berg im Gau eine Kinderkrippe errichten– die Kinderkrippe mit dem schönsten Ausblick im ganzen Landkreis natürlich.“
   

Gebaut wird in diesem Jahr übrigens allerorten in Berg im Gau, und wenn es am Jahresende einen Preis geben sollte für die Kommune, die sich am fleißigsten um die Ankurbelung der heimischen Wirtschaft gekümmert hat, die mit rund 1300 Einwohnern kleinste Gemeinde des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen hätte gute Chancen, ihn zu gewinnen. Allerdings ist es nicht alles Gemeindegeld, das investiert wird. Auch Freistaat und Landkreis stellen große Summen bereit, um Straßen zu sanieren, Radwege zu bauen und marode Brücken über Donaumooskanäle – zum Gemeindegebiet gehören auch Flächen im ehemaligen Moorgebiet – zu ersetzen. Zum Leidwesen der Autofahrer, oft gibt es derzeit Sperrungen.

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Tradition und Moderne gehen in der Gemeinde Berg im Gau Hand in Hand.
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Das größte Projekt aber ist ein privatwirtschaftliches: Bei Dettenhofen und Oberarnbach wird rund um den ehemaligen Schornhof ein Solarpark gebaut. Und zwar nicht irgendein Solarpark, sondern der größte in ganz Süddeutschland. 118 Gigawattstunden Strom sollen hier jedes Jahr erzeugt werden, genug für alle Privathaushalte des Landkreises. Das ist wahrlich nicht schlecht für eine kleine Gemeinde . . . 350 000 Module werden auf einem insgesamt rund 140 Hektar großen Gelände installiert, um der Sonne sauberen Strom abzuzapfen.
   

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Baustelle mit Aussicht: Die neue Kinderkrippe entsteht direkt am Rande des Donaumooses. Fotos: Hofmann, M. Schalk

Das Projekt findet großen Zuspruch in der Bevölkerung, Bürgermeister Helmut Roßkopf (FW) und seine Gemeindebürger scheinen vielfach richtig stolz auf diese Rekordanlage zu sein. Ansonsten mögen es die Gauer eher ruhiger und überschaulicher – sowie ihre Gemeinde sich auch den Besuchern präsentiert. Ihre Stärke ziehen die Menschen hier aus ihrem Zusammenhalt.
  

Das haben lange Zeit die Fußballer des BSV bewiesen. Heute sind es die Enzianschützen aus Lampertshofen, die mit einem Team aus lauter Einheimischen in der Bayernliga schießen, oder der Schnupfclub aus Dettenhofen, der in seiner seltenen Sportart immer wieder Weltmeister hervorbringt.  SZ

Von Bernd Hofmann
    

IN ZAHLEN

Einwohner: 1303 (Stand 30. Juni 2020)
Fläche: 22,61 Quadratkilometer, davon 20,56 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche
Gemeindeteile: Alteneich, Am Kanal, Berg im Gau, Dettenhofen, Dirschhofen, Eppertshofen, Lampertshofen, Oberarnbach, Siefhofen
Gemeindehaushalt: 7,1 Millionen Euro (2020) SZ

GRUSSWORT

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Ich heiße Sie mit einem herzlichen Grüß Gott willkommen in Berg im Gau, einer liebenswerten Gemeinde mitten im Landkreis Neuburg- Schrobenhausen, am südlichen Rande des Donaumooses gelegen. Bei uns finden Sie alles, was man zum Leben braucht, hier gibt es eine Kinderkrippe, einen Kindergarten und eine Grundschule mit Turnhalle. Im nahe gelegenen Schrobenhausen sind weiterführende Schulen zu finden, und es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten.

Für junge Familien ist ein Neubaugebiet geplant und auch Gewerbetreibende haben bei uns die Möglichkeit, sich niederzulassen. Am Rande unserer Gemeinde wird zurzeit der größte Freiflächensolarpark von Süddeutschland gebaut. Auf einer Fläche von 140 Hektar wird nach der Fertigstellung Strom für 30 000 Haushalte produziert. Dies ist ein positiver Beitrag zur Energiewende.

Lernen Sie unsere 1300 Einwohner bei einer der zahlreichen Aktivitäten und einem der vielen Feste unserer sieben Ortsvereinen persönlich kennen. Besuchen Sie unsere schöne Gemeinde, ob bei einem Spaziergang oder mit dem Fahrrad auf unseren gut ausgebauten Radwegen. Sehenswert ist auch unsere wunderschöne Pfarrkirche Mariä Heimsuchung mit dem frisch renovierten Kreuzwegaufgang.

Ich freue mich auf Sie!

Angelika Hecht (FW)
Zweite Bürgermeisterinr