Das Brennstoffzellenauto ist keine Alternative zum Elektroauto – es ist ein Elektroauto. Für den Antrieb von Toyota Mirai, Hyundai Nexo und Co. kommt genauso ein E-Motor zum Einsatz wie bei Tesla Model 3 oder Renault Zoe. Der Unterschied liegt beim Energiespeicher.
Während das Batterie-Elektroauto den zum Betrieb nötigen Strom aus einem großen Akku zieht, stellt das Brennstoffzellenauto ihn unterwegs selbst her. In der namensgebenden Brennstoffzelle reagieren der mitgeführte Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft in einer Art kalter Knallgasexplosion miteinander. Anders als im Chemie-Unterricht entsteht dabei aber nicht Hitze, sondern elektrische Energie. Die wird dann in einer sehr kleinen Batterie gepuffert und anschließend für den Betrieb des E-Motors genutzt.
Der große Vorteil: Wasserstoff lässt sich deutlich schneller tanken als Strom. Keine zehn Minuten dauert es, bis ausreichend Gas für rund 500 Kilometer Fahrt an Bord ist. In dieser Zeit hat das Batteriemobil im besten Fall für 150 Kilometer Strom gezapft.
Der große Nachteil: Brennstoffzellenautos haben einen schlechten Gesamt-Wirkungsgrad. Das Gas muss zunächst mit Hilfe von Strom produziert, raffiniert, transportiert und getankt werden, bevor es in der Brennstoffzelle noch einmal in Strom umgewandelt und dem Motor zugeführt wird.
Am Ende kommen lediglich knapp 20 Prozent der eingesetzten Energie auf der Straße an. Würde man den Strom direkt verfahren, läge der Wirkungsgrad immerhin bei 70 Prozent.
Eine echte Alternative zum E-Auto ist das Brennstoffzellenmobil nur in zwei Fällen. Wenn Batterien zu groß und schwer ausfallen müssten, etwa bei Lkw und Flugzeugen. Oder wenn grüner Strom im Überfluss vorhanden wäre und in Form von Wasserstoff gespeichert werden könnte. Letzteres ist auf absehbare Zeit aber wohl nicht der Fall. sp-x/Holger Holzer
Gas ist nicht Gas
Die Unterschiede zwischen Erdgas und Autogas
Als Alternative zu herkömmlichen Verbrennern gelten auch Fahrzeuge mit Erd- oder Autogasantrieb. Was sind die Unterschiede?
Kunden können zwischen Fahrzeugen mit Flüssiggas- oder Erdgasantrieb wählen. Beide Sorten haben, so Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeug-Experte der Sachverständigen-Organisation KÜS, Vor- und Nachteile. Flüssiggas – auch Autogas (LPG) genannt – setzt sich aus Propan und Butan und deren Gemische zusammen. Autogas verflüssigt sich bereits bei geringem Druck und wird bei unter 10 bar im Tank gespeichert.
Der Tank befindet sich oftmals bei Nachrüstlösungen in der Mulde des Reserverads, nimmt also wenig Platz weg.
Flüssiggas eignet sich vergleichsweise unkompliziert zum Nachrüsten. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Umrüstung von einer qualifizierten Werkstatt ausgeführt wird. Es gibt aber auch LPG-Fahrzeuge direkt vom Hersteller.
Unter deutlich höherem Druck (unter 200 bar) wird das überwiegend aus Methan bestehende Erdgas (CNG) in Tanks gepresst. Diese befinden sich meist unterflurig am Fahrzeugboden. Die meisten Erdgas-Modelle werden ab Werk angeboten. Sowohl Auto- als auch Erdgas verbrennen sauberer und emittieren weniger Schadstoffe als Otto- oder Dieselmotoren. Sie sind nicht von Fahrverboten betroffen.
Beide Gas-Varianten sind auch weiterhin steuerlich begünstigt. Erdgas profitiert bis Ende 2026 von einem reduzierten Energiesteuersatz, Autogas bis Ende 2022. Beide sind damit an der Tankstelle billiger ausgezeichnet als Super oder Diesel. Den geringeren Kosten an der Tankstelle stehen höhere Anschaffungspreise entgegen. sp-x