Wie wir unsere Toten betten, sagt viel über den Wert aus, den wir denen beimessen, die wir zu Grabe getragen haben. Wir verewigen ihre Lebensdaten auf Grabmalen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Besonderen Ausdruck der Wertschätzung und der Liebe vermitteln aber vor allem schön bepflanzte und gepflegte Grabstellen. Die Bepflanzung zeigt, dass Menschen da sind, die den oder die Verstorbene vermissen.
Es gibt nichts Traurigeres als ein Grab mit einem Grabstein, auf dem „Unvergessen“ steht, das aber verwildert und mit Unkraut überwuchert ist, weil sich niemand kümmert und das Grab offenbar doch „vergessen“ wurde.Natürlich haben sich die Zeiten gewandelt. Die Menschen sind mobiler geworden und leben oft nicht mehr bis ans Lebensende am Ort ihrer Geburt. Das macht die Grabpflege für einen verstorbenen Angehörigen teils unmöglich.
Auch wenn sie sich eigentlich einen angenehmen und lebendig bepflanzten Ort der Trauer wünschen, zu dem sie gehen können, entscheiden sich Menschen aus praktischen oder räumlichen Erwägungen immer wieder für die Bestattung ihrer Angehörigen in einer Urnenwand, einem Baumgrab oder auf einer anonymen Wiese. Viele merken erst zu spät, dass ihnen bei diesen Bestattungsarten meist die Möglichkeit genommen wird, dem Verstorbenen etwas mitzubringen, sei es eine Kerze oder Blumen.
Das Bedürfnis, dem Verstorbenen etwas Gutes zu tun, haben viele Hinterbliebene, und es hilft ihnen bei der Bewältigung ihrer Trauer. An die Möglichkeit, die Grabpflege an einen Gärtner zu übergeben, denken manche gar nicht, obwohl die Kosten für die Grababdeckung oft höher sind als die Kosten gärtnerischer Grabpflege.
Es gibt bayernweit professionelle Friedhofsgärtner, die Jahres- und Dauergrabpflege anbieten. Seit über 50 Jahren können Dauergrabpflegeverträge mit der Absicherung durch die Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner mbH (TBF) abgeschlossen werden. Die gewünschten Leistungen wie Bepflanzungs- und Pflegemaßnahmen werden mit dem jeweiligen Gärtner vor Ort besprochen. Der Vertrag kann für die gesamte Ruhefrist oder auch als Vorsorgevertrag abgeschlossen werden.
Die Treuhandgesellschaft garantiert dabei durch ihre möglichst sichere Geldanlage und die jährlichen Grabkontrollen die im Vertrag festgelegten Bepflanzungs- und Pflegemaßnahmen bis zum Vertragsende. Vor einer endgültigen Entscheidung für eine Bestattungsart lohnt es sich, ein Angebot beim Gärtner vor Ort einzuholen und zu überlegen, was wichtig ist und welche Bestattungsart die Möglichkeiten bietet, die man selbst für die Bewältigung seiner Trauer benötigt – damit „Unvergessen“ wirklich unvergessen ist. lifePR
Wenn Trauer sichtbar wird
Trauer ist vielen Menschen auch äußerlich anzusehen. „Viele Trauernde gehen nicht mehr so aufrecht, der Kopf hängt ein wenig, sie bewegen sich langsamer“, beschreibt Annette Wagner. Sie ist Klinikseelsorgerin und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung. In ihrer Arbeit mit trauernden Menschen fällt ihr immer wieder auf, dass diese – selbst an warmen Tagen – frösteln. Ein heißer Tee und eine kuschelige Decke sind dann nicht nur für die Seele wichtig, sondern auch für den Körper.
Für Außenstehende wirken trauernde Menschen manchmal wie gealtert, sagt Wagner. Nach einem Verlust rattert der Kopf oft so sehr, dass Trauernde schlecht in den Schlaf finden. Dazu kommt Appetitlosigkeit. Wenn dann noch die Bewegung zu kurz kommt, fehlt dem Körper eine gute Durchblutung – all das kann man sehen. dpa