Es beginnt die kalte Jahreszeit, die Zeit der Besinnung und des Gedenkens – aber was sind überhaupt die Totengedenktage? Allerheiligen, Allerseelen, der Totensonntag und der konfessionsübergreifende Volkstrauertag: Viele Menschen nutzen diese Tage, um die Gräber ihrer Liebsten besonders festlich schmücken zu lassen. Variantenreicher Grabschmuck, Schnittblumen und auch Gedenkartikel zeugen von einer lebendigen Erinnerungskultur.
So wie die Natur in den Gärten und Parkanlagen noch einmal zur Höchstform aufläuft, so erstrahlt auch der Friedhof im Herbst in leuchtenden Farben und macht einen Besuch zum besonderen Erlebnis. Zu dieser Jahreszeit zeigen die Friedhofsgärtner noch mal die ganze Bandbreite ihrer Kreativität. Bei der Auswahl der Pflanzen nimmt man meist Bezug auf die Vorlieben des Verstorbenen und berücksichtigt die Symbolik der Pflanzen. Neben den Herbstklassikern, wie Callunen oder Minicyclamen, sind Herbstzauber-Stauden ganz im Trend.
Heuchera, das Purpurglöckchen, mit ihren rötlichen, pinken, silbernen oder auch grün bis gelben Blättern ist die Pflanze der Saison. „Das Farbspiel der Heuchera ist gerade im Herbst besonders farbenfroh“, sagt Birgit Ehlers-Ascherfeld, Friedhofsgärtnerin aus Langenhagen und Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner. Zu Heuchera passen wunderbar Chrysanthemen in orangen, gelben, braunen oder roten Tönen, Bergenien oder aber auch Sedum. In Kombination dazu machen Gräser wie Carex albula, Freilandfarne wie Dryopteris atrata das herbstliche Bild perfekt. Daneben verwendet man auch gestalterische Elemente wie Wurzeln, Steine oder Keramikkugeln.
Im November, wenn viele Blumen auf den Gräbern verblüht sind, sorgen Gestecke und Kränze auf dem Friedhof für Beständigkeit. Für die kunstvollen Gestecke setzen Friedhofsgärtner neben Tannenzweigen, Moos und Zapfen auch Wacholder und Trockenfrüchte ein.
Mit farbenfroher Bepflanzung – immer an die entsprechenden Monate im Jahr angepasst – sind die gärtnerisch gestalteten Gräber der Blickpunkt auf dem Friedhof. Dass heute besondere Pflanzen für Menschen selbstverständlich als Trauerschmuck angesehen werden und überhaupt sich eine Friedhofskultur rund um ein bepflanztes Grab gebildet hat, ist nicht zuletzt auch auf die Arbeit und Mühen der Friedhofsgärtner in Deutschland zurückzuführen. red
Das ist zu tun nach dem Tod eines Angehörigen
Wenn ein naher Angehöriger stirbt, ist es oft schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch es gibt Dinge, die besser nicht auf die lange Bank geschoben werden sollten.
Ist Ihr Angehöriger zu Hause gestorben, sollten Sie umgehend den behandelnden Hausarzt verständigen. Dieser muss den Totenschein ausstellen. Als nächsten Schritt sollte man ein Bestattungsinstitut beauftragen. Bei dessen Wahl könnten Empfehlungen aus dem Freundes- oder Bekannten kreis helfen, sagt Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. Dann gilt es, die wichtigsten Dokumente zusammenzustellen: Personalausweis oder Reisepass, Geburtsurkunde, Sterbeurkunde, gegebenenfalls die Heiratsurkunde oder ein Scheidungsurteil. Auch daran sollte man denken: Haustiere und Pflanzen des Verstorbenen versorgen, den Briefkasten leeren, bei der Post einen Nachsendeauftrag stellen, die Fenster schließen, den Kühlschrank leeren, Strom, Gas und Wasser abstellen beziehungsweise die Versorgerinformieren, ebenso gegebenenfalls den Vermieter. Über Kontoauszüge können Sie eine recht gute Übersicht über laufende Verpflichtungen erhalten, die nun enden sollten: Abos, Club-Mitgliedschaften, Versicherungen sowie Telefon und Mobilfunkverträge. dpa
Wenn Dir jemand erzählt, dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das, was einmal tot ist, niemals wiederkommt, so sage ihm: Die Blume geht zugrunde aber der Samen bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.
Khalil Gibran