Wenn der Partner stirbt, der oft Jahrzehnte mit einem gemeinsam durchs Leben gegangen ist, bleibt tiefe Trauer – und besonders bei Menschen im hohen Alter manchmal das Gefühl, am liebsten „mitgehen“ zu wollen. „Das ist erstmal ganz normal“, sagt der Psychologe und Autor Roland Kachler aus Remseck am Neckar. „Es ist die Sehnsucht, bei dem Verstorbenen zu sein, und auch der Wunsch, dass man dem Alleinsein entfliehen möchte.“
Tipps für Angehörige
Angehörige sind in so einer Situation oft ratlos. Oder geben gut gemeinte, aber meist nicht angebrachte Tipps wie: „Schaue nach vorn, wage noch einmal etwas!“ Doch gerade im hohen Alter, ab 80 Jahren und mehr, gehe es eben häufig nicht mehr darum, neue Aufbrüche zuwagen, sagt Kachler. Vielmehr sollten die inneren Räume der Erinnerung und des Gedenkens an den Verstorbenen bewusst gelebt werden. Der Experte rät Angehörigen, zunächst den Wunsch des Nachsterbens als Ausdruck der Sehnsucht zurespektieren. Ein hilfreicher Weg für Trauernde, um diesen Wunsch zu überwinden: Sie sollten sich bewusstmachen, dass es gut wäre, wenn sie noch eine Weile „hier bleiben“, sagt Roland Kachler – so könnten sie ihren geliebten Menschen in Erinnerung halten, anderen von ihm erzählen und das Gedenken etwa durch die Grabpflege wachhalten. Und dann gehe man zu ihm,wenn die Zeit des eigenen Sterbens gekommen sei, sagt der Psychologe.
Das innere Gespräch suchen Wer seinen
Partner verloren hat, sollte sich Zeit lassen für die Trauer, betont Kachler. Er empfiehlt, in Ruhe Erinnerungen wie Fotos oder alte Briefe zu sortieren. Es kann helfen, in Gedanken mit dem Verstorbenen zu sprechen. „Manche haben das Gefühl, das sei verrückt oder nicht erlaubt“, so Kachler. Doch das Gegenteil ist der Fall: „Man sollte das innere Gespräch suchen.“
Besuch am Grab
Wer gerne schreibt, kann Briefe an den Verstorbenen schreiben, um damit die Verbindung wachzuhalten. „Es geht im höheren Alter darum, den Verstorbenen zu integrieren und eine innere Beziehung zu ihm zu finden und zu pflegen – über Erinnerungen, das innere Gespräch und durch Rituale wie den Besuch am Grab“, sagt der Psychologe.
Wut nicht unterdrücken
Manchmal gab es noch Konflikte, die man vor dem Toddes Partners nicht mehr aus der Welt räumen konnte. „Es ist dringend nötig“, sagt Kachler, „das Unerledigte noch zu klären, im inneren Gespräch oder Briefen.“ Sonst binde das den Verstorbenen auf eine „destruktive Weise“ an einen – die schönen Erinnerungen werden so getrübt oder sogar blockiert. Das Alleinsein kann manchmal auch in Wut umschlagen. Das Gefühl sollten Trauerende zulassen und nicht unterdrücken. Egal, ob sie jemand anderem davon erzählen, es aufschreiben oder bewusst einmal richtig jammern oder schimpfen. „Das ist wichtig“, betont Roland Kachler. Denn unterdrückte Wut könne zu Verbitterung und einer Art aggressiver Verschlossenheit führen. dpa
Vielseitiger Klassiker
Friedhofsgärtner bereiten mit viel Erfahrung und Fachwissen die Gräber auf den Herbst vor.Dabei steht auch in diesem Jahr eine Pflanze auf der Beliebtheitsskala weit oben: das Alpenveilchen, lateinisch Cyclamen Persicum, das mit Farbvariationen von Weiß bis Pink für farbenfrohe Akzente sorgt. Die Pflanze hält zum einen Temperaturen bis minus 5 Grad Celsius aus – und sie ist zudem aufgrund ihrer Farbenvielfalt auch gut mit Heide, Paprika oder Silberblatt kombinierbar. djd