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Hier wird Kameradschaft gelebt|150 Jahre Feuerwehr Riedenburg

Hier wird Kameradschaft gelebt

07.05.2018

Riedenburg (nur) Die Freiwillige Feuerwehr Riedenburg feiert am 12. und 13. Mai ihr 150-jähriges Bestehen. Eineinhalb Jahrhunderte nach ihrer Gründung präsentiert sie sich als eine modern ausgerüstete und schlagkräftige Einheit. Aktuell können Vorsitzender Robert Egerer und Kommandant Johann Bühler auf 89 aktive Mitglieder, 71 Männer, fünf Frauen und 13 Jugendliche, zählen. 28 von ihnen sind ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Das Riedenburger Feuerwehrgerätehaus befindet sich in der Mühlstraße 64a. Es wurde letztmals zu Beginn dieses Jahrzehnts umgebaut und am 22. Juni 2012 eingeweiht. Seitdem stehen neben zehn Stellplätzen mit Abgasabsaugung und Stromversorgung für die Fahrzeuge auch eine moderne Schlauchwaschanlage mit Schlauchturm sowie eine Notstromversorgung und genügend Parkplätze für die Einsatzkräfte zur Verfügung. Insgesamt kann die Riedenburger Feuerwehr auf 13 Fahrzeuge zurückgreifen – neun davon sind motorisiert. Zu ihnen zählen der Kommandowagen, ein Mehrzweckfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, ein Drehleiterfahrzeug, je ein Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 und LF 16 TS, ein Rüstwagen, ein Boot, ein Pulverlöschanhänger, ein Anhänger, ein Ölschadenanhänger, ein Anhänger mit Lichtmast und als neueste Errungenschaft ein modernes Katastrophenschutzboot. Dieses erhält bei der Feier zum 150-jährigen Bestehen den kirchlichen Segen. Laut Kommandant Bühler verfügt die Stadt Riedenburg über eine „gut gerüstete Wehr, die in der Lage ist, die an sie gestellten Aufgaben mit einer hohen Einsatzbereitschaft zu erfüllen, bei der das Wort Kameradschaft nicht nur gesprochen sondern auch gelebt wird“. Er betont außerdem, das Fest solle „die Zusammengehörigkeit mit allen Gemeindebürgern vertiefen und der Jugend ein Zeichen setzen, in unserer Gemeinschaft mitzuarbeiten, um die gestellten Aufgaben auch in der Zukunft bewältigen zu können“.

150 Jahre Feuerwehr Riedenburg

07.05.2018 12:00 Uhr

Jubiläums-Party soll Gemeinschaft stärken und Nachwuchs animieren, in der Feuerwehr mitzuwirken

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In der Freiwilligen Feuerwehr Riedenburg leisten 89 aktive Mitglieder ihren Dienst am Gemeinwohl. Foto: FFW Riedenburg

Das Festprogramm
Vor der eigentlichen Jubiläumsfeier der Feuerwehr Riedenburg steht am Mittwoch, 9. Mai, ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Ab 18 Uhr ist im Festzelt Party mit der „Keller Steff Big Band“ und mit „Lenze & de Buam“ angesagt. Das Festwochenende startet am Samstag, 12. Mai, um 16.30 Uhr mit dem Einholen des Patenvereins – der Feuerwehr Meihern. Zum Programm zählen auch die Einweihung des neuen Mehrzweckbootes um 18 Uhr, ab 19.30 Uhr ein Stimmungsabend mit den „Gipfelstürmern“ und ein Brillantfeuerwerk. Am Sonntag, 13. Mai, findet um 10 Uhr der Festgottesdienst statt, ehe um 14 Uhr ein Festzug beginnt. Anschließend spielt „Donnaweda“ im Festzelt auf. nur

Am Anfang rief die Trommel zum Einsatz

Geschichte der Wehr beginnt am 11. Juni 1868 – Verein dokumentiert seine Entwicklung in einer umfassenden Festschrift

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Mit Technik bestens ausgestattet ist die Freiwillige Feuerwehr Riedenburg. Foto: FFW Riedenburg

Riedenburg (nur) „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – dieser Leitspruch gilt seit dem Jahr 1868 für die Freiwillige Feuerwehr Riedenburg. Sie feiert am zweiten Maiwochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Dabei können Mitglieder auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Wie in der ebenso umfassenden wie attraktiven Festschrift des Jubelvereins nachzulesen ist, wurde die damalige Marktgemeinde Riedenburg „mit Weisung des königlichen Bezirksamtes Hemau vom 30. Juni 1868“ aufgefordert, eine Feuerwehr zu errichten. Dies geschah bei einer Versammlung am 11. Juni 1868. 14 Personen gründeten die Feuerwehr Riedenburg. Zehn Jahre später wurde die Aufstellung einer Pflichtfeuerwehr in Riedenburg angeordnet. Wer bei ihr Dienst tun musste, bestimmte der Bürgermeister. Unentschuldigtes Fernbleiben von Übungen zog zum Teil hohe Geldstrafen nach sich. Im Ernstfall erfolgte die Alarmierung seinerzeit durch Trommel- und Trompetensignale sowie durch das Läuten der Kirchturmglocken. Eine Sirene gab es in Riedenburg ab dem Jahr 1934. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand die Feuerwehr rund vier Jahre lang unter Kontrolle der Besatzungsmacht. Im Herbst 1947 bekamen die Freiwilligen ein motorisiertes Löschfahrzeug, ehe zwei Jahre später die Neubildung des nach dem Krieg vorübergehend deaktivierten Feuerwehrvereins erfolgte. Als erste Feuerwehr im Landkreis Riedenburg erwarb eine Löschgruppe aus der Dreiburgenstadt am 6. November 1960 das Leistungsabzeichen. Sehr stolz war man zu Beginn des Jahres 1962, als der damalige Bürgermeister und Kreisbrandinspektor Michael Uttlinger verkündete, die Stadt habe ein Löschgruppenfahrzeug gekauft. Eine umfassende Ausstattung mit Geräten setzte bei der Riedenburger Feuerwehr vor rund 40 Jahren ein. Im Januar 1978 gab es vier Atemschutzgeräte und im März 1982 erhielt man ein Mehrzweckfahrzeug. Ab Ende März 1985 stand das bisherige Katastrophenschutzboot zur Verfügung. Im selben Jahr erwarb man auch einen unfallbeschädigten Einsatzleitwagen, der erst nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten verwendbar war. Wie es in der Festschrift ebenfalls heißt, wurden im Februar 1986 ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und vier Monate später am 6. Juni 1986 ein Rüstwagen RW 1 des Bundes an die Feuerwehr Riedenburg ausgeliefert. Zwei Jahre danach spendierte ihr die Rhein-Main-Donau AG ein Schlauchboot mit Außenbordmotor. 1989 erwarb man von der Feuerwehr Deggendorf ein gebrauchtes Fahrzeug mit Drehleiter. Nachdem das vorherige Einsatzleiterfahrzeug wegen Motorschadens ausgefallen war, gab es im Januar 1990 als Ersatz einen gebrauchten Pkw. Seit dem 10. September 1993 ist bei der Feuerwehr Riedenburg eine Damengruppe aktiv. Einen großen Fortschritt stellte die Übergabe eines neuen Löschgruppenfahrzeugs im Dezember 1997 dar. Dessen Vorgänger war 36 Jahre lang im Einsatz. Für rund 550 000 Euro wurde dann im Jahr 2002 ein neues Drehleiterfahrzeug angeschafft. Als Ersatz für das geschenkte Schlauchboot kaufte man im Dezember 2010 ein Aluminiumboot. Schließlich gab es Ende 2015 einen neuen Kommandowagen, ehe nun beim 150-jährigen Gründungsjubiläum das nagelneue Mehrzweckboot den kirchlichen Segen erhält. Derart ausgestattet und mit bestens ausgebildetem Personal stellt die Feuerwehr Riedenburg laut Kreisbrandrat Nikolaus Höfler „24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr eine wesentliche Säule der kommunalen Gefahrenabwehr dar“.