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Dreifache Herausforderung|Neues Wohn - und Geschäftshaus am Hauptplatz Pfaffenhofen

Dreifache Herausforderung

17.10.2016

Pfaffenhofen (zur) Aus Sicht des verantwortlichen Bauunternehmers Max Hechinger ist für das ehemalige Café Herb ein „vernünftiger Kompromiss zwischen den Anforderungen des Denkmalschutzes und einer modernen Nutzung“ gelungen.„Der sanierte Giebel ist nun ein weiterer Hingucker an unserem schönen Hauptplatz.“ Max Hechinger

Neues Wohn - und Geschäftshaus am Hauptplatz Pfaffenhofen

17.10.2016 08:00 Uhr

Der Erhalt des Giebels, die zu schmale Baustellenzufahrt und die historischen Funde stellten die Fachleute vor Probleme

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Der Bauunternehmer Max Hechinger und seine Mitarbeiter sahen sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Außerdem war die Zufahrt zur Baustelle zu eng. Zum Glück wurde hinter dem Grundstück ein anderes Gebäude abgerissen und man konnte die Zufahrt dorthin verlegen. Fotos: Zurek, oh
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So musste beispielsweise die Fassade gestützt werden, um den Giebel zu erhalten.

Dabei gab es, wie der Fachmann erklärt, drei wesentliche Herausforderungen: den Erhalt des Giebels, die schwierige Baustellenzufahrt und die Tatsache, dass archäologische Funde auf dem Gelände zu sichern waren. Zum einen habe die Fassade nicht über ein ausreichendes Fundament verfügt, führt Hechinger aus. Man habe sie also stützen müssen. Nun ruhe der Giebel ab der Erdgeschossdecke auf neuen Stahlträgern und bilde eine statische Einheit „im kraftschlüssigen Verbund mit dem dahinterliegenden Neubau“. Die Zufahrt zur Baustelle vom Hauptplatz her sei nur 2,30 Meter breit und daher nicht nutzbar gewesen, erklärt der Bauunternehmer weiter. „Da war es sehr hilfreich für uns, dass zur selben Zeit in der Auenstraße die Kramerbräu-Wohngebäude abgerissen wurden“, sagt er. Dadurch sei die Baustelle von hinten her zugänglich geworden. „Eine kostensparende Lösung für den Auftraggeber und zugleich während der Bauphase eine Reduzierung der Belastung für jene, die am Hauptplatz arbeiten und wohnen“, urteilt Hechinger. Die dritte Herausforderung schließlich sei die Sicherung der archäologischen Funde durch eine Fachfirma gewesen. Er sei froh, dass es trotz dadurch bedingter Verzögerungen gelungen sei, terminlich eine „Punktlandung hinzulegen“.

Hechinger wertet es zudem positiv, dass das neue Gebäude die Anforderungen modernster ökologischer Standards erfüllt, und an das Fernwärmenetz des Biomasseheizkraftwerks angeschlossen ist. „Der sanierte Giebel ,Herb‘ ist nun ein weiterer Hingucker an unserem schönen Hauptplatz“, befindet er.

Prachtstück Brunnen

Pfaffenhofen (zur) Bei den archäologischen Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Cafés Herb machten die Archäologen eine sensationelle Entdeckung: mehrere Brunnen, darunter einer aus dem 15. Jahrhundert, der noch Bearbeitungsspuren von Beilen aufwies. Dank eines dick mit Lehm ausgekleideten Brunnenschachtes war dieser Brunnen sehr gut erhalten und laut Experten eine absolute Seltenheit, für Pfaffenhofen sogar„einmalig“. Seiner Familie sei es ein Anliegen, „die archäologischen Funde nach ihrer Restaurierung zumindest in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, betont Bernhard Nischwitz. Womit er nicht nur die Pfeilspitzen und Taler meint, sondern auch besagten Brunnen, der derzeit noch bei ihm im Keller gelagert ist. Bevor es soweit sei, müssten aber noch „einige Details geklärt werden“, räumt er ein. Man stehe dazu im engen Kontakt mit Ursula Beyer vom Heimat- und Kulturkreis.