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Zum Jubiläum kommt der Verkehrsminister|150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pförring

Zum Jubiläum kommt der Verkehrsminister

16.05.2019

Pförring (las) Retten, löschen, bergen, schützen. So lautet das Motto aller Freiwilligen Feuerwehren in Bayern. Bei der Freiwilligen Wehr in Pförring sind diese und noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben nun schon seit genau 150 Jahren Programm. Ein Jubiläum, das aktive wie passive Mitglieder zum Anlass nehmen, am morgigen Samstag, 18.Mai, nicht nur das neue Fahrzeug der Wehr feierlich segnen zu lassen, sondern auch das Jubiläum zusammen mit der Bevölkerung gebührend zu feiern. Dabei hat sich mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auch ein besonderer Gast aus der Politik angekündigt. Los geht es um 15.45 Uhr mit der Aufstellung zum Kirchenzug vor dem Feuerwehrgerätehaus am Mittersteigweg 6 in Pförring. Um 16 Uhr wird dann der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Leonhard gefeiert. Direkt im Anschluss daran findet auf dem nahen Marktplatz die feierliche Segnung des neuen Einsatzfahrzeugs der Wehr statt.Im Festzug geht es anschließend zur Römerhalle, wo ein gemeinsames Abendessen, Festreden, Ehrungen sowie die Übergabe der Erinnerungsbänder an die teilnehmenden Vereine geplant sind. Ab 22 Uhr ist dann auch die Bar für alle Besucher geöffnet.Grund zu feiern hat die Freiwillige Feuerwehr Pförring dabei alle Mal, blickt sie doch nicht nur auf eine sehr lange, sondern auch eine sehr ereignisreiche Geschichte zurück, in der sie sich in einer Reihe großer und unzähliger kleinerer Einsätze bewähren musste.In all den Jahren haben sich die Anforderungen an die Wehr freilich deutlich verändert. Dem wird bei der Freiwilligen Feuer wehr Pförring im Zuge der Ausbildung der Aktiven wie auch durch die Anschaffung neuer Ausrüstung regelmäßig Rechnung getragen. Jüngstes Beispiel: Die Anschaffung eines dreiachsigen Wechselladerfahrzeugs mit Abrollbehälter „Wasser“, das im Zuge des Jubiläums feierlich den kirchlichen Segen erhalten und damit ganz offiziell seiner Bestimmung übergeben werden soll.

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pförring

16.05.2019 13:00 Uhr

FFW Pförring feiert morgen ihr 150-jähriges Bestehen mit Festzug und Fahrzeugsegnung – Andreas Scheuer spricht in der Römerhalle

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Stolze Truppe: die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pförring. Foto: Semmler

Programm

Eine Erfolgsgeschichte

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Moderner Gerätepark: Vom Boot bis zum dreiachsigen Wechselladerfahrzeug reicht die Palette der zur Verfügung stehen den Einsatzfahrzeuge, Repro: Lamprecht

Pförring (las)Wann ganz genau die Freiwillige Feuerwehr Pförring gegründet wurde, weiß heute niemand mehr. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, so ergeben es Erzählungen und auch einige Aufzeichnungen, aber die Gründung im Jahr 1869. So schreibt Franz Willinger in seiner Chronik, dass er am 1. Januar 1870 der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten sei. Weiter heißt es dort, dass bereits 1872 neben den 85 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr auch noch 160 Mann bei der Pflichtfeuerwehr waren.

Eine alte Standarte, die dieses Jahr nennt, wie auch ein Protokollbucheintrag von 1898 bestätigen jedoch das Gründungsjahr 1869. Wörtlich heißt es dort: „1898, 22. Februar: Ausschuss Versammlung. Das Kgl, Bezirksamtes, danach im Frühjahr in Aussicht gestellt und in Kenntnis genommen. Beratung eines an das Bezirkskammer abzuliefernden Statistik: Gründungsjahr 1869, Mitglieder Freiwillig 62, Pflichtig 130, Unterstützung vom Kreis 150.“

Ganz sicher und sogar verbrieft ist dagegen, dass Pförring im Dezember 1972 dem Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband beitrat. Und auch die Gründungsmitglieder der traditionsreichen Wehr sind bekannt: Ludwig Schweiger, Max Rauscher, Sixtus Knörr, Ignaz Geretshauser, Josef Grimm, Josef Pichler, Alois Orter, Georg Orter, Ostermeier, Josef Pröls, Josef Dichtl.

Gründe für die Gründung gab es jedenfalls genug: Immer wieder war Pförring von großen und kleinen Bränden heimgesucht worden. Immer mehr hatten sich die Menschen im ganzen Land ausgedacht, um der Brände, die in ihren Orten wüteten, Herr zu werden. Entsprechend entstanden technische Neuerungen, die die Brandbekämpfung erleichterten, die aber auch ein gewisses, ständig wachsen des Maßan Ausbildung erforderten, um sie fachgerecht nutzen zu können.

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Gut gerüstet: Die FFW Pförrig verfügt über alle Arten von Einsatzkleidung und Atemschutzträger. Repro: Kügel

Schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurden in Pförring laufend neue Spritzen, Feuerkübel, Feuerhaken, Leitern und andere notwendige Gerätschaften angeschafft. In den Folgejahren aber tat sich in dieser Hinsicht noch weit mehr: So wurde am 1. Juni 1899 eine neue Magirus Saug-Druckspritze für 1007 Mark gekauft. Der so genannte „Hydrophor“ machte das Wassereimertragen überflüssig.

Am 11.Dezember 1927 wurde dann die erste Motorspritze feierlich in Betrieb genommen. 1928 wurde der Freiwilligen Feuerwehr Ingolstadt eine vierrädrige Feuerwehrleiter abgekauft. Im Juni 1952 erwarb die Gemeinde eine neue Motorspritze, TS 6. Die Kosten von damals stattlichen 5200 Mark bezuschusste der Staat mit 25 Prozent. Die Schlagkraft der Wehr wurde erneut verbessert, als im Jahre 1961 ein noch leistungsfähigeres Löschfahrzeug angeschafft wurde. Die Kosten des TS 8 in Höhe von 15 000 Mark wurden neben Staats-, Kreis- und Gemeindezuschüssen durch 5000 Mark Spendenaufkommen seitens der Bevölkerung gedeckt. Technik, die heute freilich längst veraltet ist und ersetzt wurde.

Eine schlagkräftige und gut ausgestattete Truppe ist die FFW Pförring freilich auch in ihrem Jubiläumsjahr: Aktuell verfügt die Wehr, die längst im Feuerwehrgerätehaus am Mittersteigweg ihre Heimat gefunden hat, über ein HLF, ein TLF, ein Mehrzweckfahrzeug, einen Versorger sowie ein Boot. Pünktlich zum Jubiläum kommt ein dreiachsiges Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter „Wasser“ hinzu.

Zudem wird die aktive Truppe, insbesondere auch die zahlreichen Atemschutzträger, durch regelmäßige Schulungen und Übungen vor Ort aber auch überregional auf dem neusten Stand in Sachen Feuerwehrarbeit gehalten. Schließlich dient die Wehr längst nicht mehr nur der Brandbekämpfung, sondern ist Helfer in der Not bei Hochwasser, umgestürtzten Bäumen und auch einmal bei einem verstiegenen Kätzchen.

Dass die Feuerwehr Pförring auch heute noch attraktiv ist, beweist nicht zuletzt die große und engagierte Jugendgruppe, in der die Feuerwehrmänner und -frauen von morgen ausgebildet werden. Ergänzt wird die Wehr durch die Helfer vor Ort sowie den Frauen und den Seniorenstammtisch.